ASV leistet sich in Hüttenberg einige Fehler zu viel

Handball Bundesliga Hamm Ferndorf Fabian Huesmann



Handball: Bis zum Ende alles abgefordert hat der ASV Hamm-Westfalen dem starken Gastgeber TV Hüttenberg am Freitagabend im Hüttenberger Sportzentrum. Unter dem Strich leisteten sich die Gäste allerdings einige Fehler zu viel, um nach einer Aufholjagd für Punkte in Frage zu kommen. Im ersten Zweitligaspiel des Jahres unterlag die Mannschaft von Michael Hegemann am Ende verdient mit 34:31 (14:19). Hüttenberg baute damit die Heimserie auf 17:1 Zähler aus.

Dabei war der Start für die Westfalen durchaus vielversprechend. Trotz früher Unterzahlsituationen blieb es bis zu 13. Minute mit 6:6 völlig ausgeglichen. Nun leisteten sich die Gäste aber technische Fehler, zudem kassierte Julius Meyer-Siebert bereits in der 15. Minute seine zweite Zeitstrafe. Der TVH nutzte dies, sich bis zur 22. Minute auf 14:10 abzusetzen.

In einer Auszeit forderte ASV-Coach Michael Hegemann „mehr Höhe in den Zweikämpfen“. Und dies sollte in der Folge funktionieren, die Gäste spielten sich auf 14:15 heran. Doch erneut waren es technische Fehler und eine Unterzahl nach Strafe gegen Keno Jacobs und später Marc-Andre Haunold die dazu führten, dass es statt des möglichen Ausgleichs einen 4:0-Lauf der Gastgeber gab. Mit 14:19 ging es aus Sicht des ASV in die Kabine.

Nach einem erneut ausgeglichenen Start in die zweite Halbzeit kassierte nun der TVH zwei Zeitstrafen – von denen es an diesem Abend eine Menge gab. Insgesamt verhängten die Unparteiischen 14 Strafen, acht gegen den ASV, sechs gegen den TVH.

Fabian Huesmann traf zunächst per Siebenmeter zum 16:20. Rund eine Minute doppelte Überzahl schienen eine gute Chance für die Gäste, sich wieder heranzukämpfen. Doch das gelang nicht. Schlimmer noch: Hüttenberg bestrafte weitere Fehler im Angriff und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr und erhöhte durch Hendrik Schreiber und Paul Ohl auf 22:16. So ging die Überzahl sogar verloren.

Hüttenberg hatte die Partie nun im Griff. Bis zur 54. Minute erhöhten die Gastgeber auf 33:26. Doch der ASV, bei dem Kreisläufer Philip Jungemann im Spielverlauf sein Comeback feierte und die ersten Einsatzminuten der Saison erhielt, gab sich nicht auf, versuchte nun angetrieben von einem gut aufgelegten Spielmacherduo Ian Hüter und Yonatan Dayan mit viel Tempo sowie einer 5:1-Abwehr, mit der der TVH einige Schwierigkeiten hatte, wieder heranzukommen. Und das gelang, Hüter erzielte am Ende einer Serie das Tor zum 30:33. Die Westfalen versuchten alles, bei weniger als drei Minuten auf der Spieluhr fehlte den Gästen aber die Zeit, um die Partie doch noch zu wenden. So sicherte sich der TV mit 34:31 einen unter dem Strich verdienten Heimsieg.

„Wir haben schwer ins Spiel gefunden und in der Abwehr nicht den Zugriff bekommen. Deswegen wind wir das ganze Spiel irgendwie hinterhergelaufen“, meinte Ian Hüter direkt nach der Partie, der in Hüttenberg an seine WM-Leistungen anknüpfte, bei der er fünftbester Vorlagengeber des gesamten Turniers geworden war. „Am Ende haben wir es mit viel Tempo versucht, aber es hat nicht ganz gereicht. Wir wollten gucken, dass wir viel Spielfluss haben. Das hat nicht funktioniert, Hüttenberg hat das gut verteidigt“, fasst der Mittelmann die Gründe für die Auswärtsniederlage zusammen. Zufrieden zeigte sich dagegen Paul Kompenhans vom TV: „Das war ein Abnutzungskampf heute. Wir haben uns unter der Woche mit der drei Rechtshänder-Variante vorbereitet. Ein Knackpunkt war, als wir uns das erste Mal auf vier Tore abgesetzt haben. Auch wenn es dann kurz nochmal so aussah, als ob es kippen könnte. Denke wir sind alle etwas älter und reifer geworden, dass wir das dann noch abgezockt nach Hause gebracht haben.“

Melsungen stattet Linksaußen mit Zweitspielrecht für ASV aus

Für den ASV, der in Hüttenberg erwartungsgemäß auf Ole Machner, Mark Artmeier, Jakub Sterba, Tom Jansen und Marcos Colodeti verzichten musste, geht es nun genau in einer Woche mit dem ersten Heimspiel des Jahres weiter.  Dann empfangen die Westfalen den HC Elbflorenz Dresden in der WESTPRESS arena. Erstmalig im Aufgebot des ASV könnte dann ein Neuzugang stehen. So stattete die MT Melsungen, Spitzenreiter der DAIKIN Handball-Bundesliga, am Freitag Linksaußen Florian Drosten mit einem Zweitspielrecht für den ASV Hamm-Westfalen aus, da die Rückkehr von Ole Machner in den ASV-Kader nach einem Infekt aktuell noch nicht planbar ist und die ASV-Verantwortlichen dem Sommer-Neuzugang damit einerseits die nötige Zeit verschaffen wollen, andererseits aber auch Entlastungsmöglichkeiten für Routinier Fabian Huesmann zu haben. Der war im Übrigen in Hüttenberg mit neun Treffern ein sicherer Torschütze, ebenso wie Hüter (6) und Youngster Kaspar Böttcher (4).

TV Hüttenberg – ASV Hamm-Westfalen 34:31 (19:14)

TVH: Böhne (5 Paraden, 27,8 %), Shamir (4 P., 18,2 %) – Schwarz (4), Kirschner (7/3), P. Ohl (4), L. Ohl (3), Spandau, Rüdiger, Reichl (4), Haack (2), Klein (2), Kompenhans (5), Schreiber (3).
ASV: Hertlein (6 Paraden, 25 %), Katsigiannis (3 P., 16,7 %) – Huesmann (9/6), Meyer-Siebert (2), Böttcher (4), Hüter (6), Jungemann, Haunold (1), Bornemann (3), Gudat, Dayan (2), Stüber (3), Jacobs, Coßmann (1).
Schiedsrichter: Leon und Nico Bärmann.
Zeitstrafen: TVH 12 Min, ASV 16 Min.
Zuschauer: 1.250.

Bildzeile. Fabian Huesmann war in Hüttenberg mit neun Treffern ein sicherer ASV-Torschütze / Foto ASV.