Handball, 2. Bundesliga: Die Heimserie des ASV Hamm-Westfalen ist gerissen: Ein starker HSC Coburg entführte als erstes Team der Liga in dieser Spielzeit zwei Zähler aus der erneut fast voll besetzten WESTPRESS arena. Beide Halbzeiten gingen mit jeweils zwei Toren Vorsprung an den Tabellensechsten, der angeführt vom überzeugenden Merlin Fuß und Tumi Runnarsson verdient mit 31:27 (14:12) gewann. Auch das Torwartduell ging mit 13 zu acht Paraden an die Gäste.
Und so waren es am Ende mehrere kleinere Bausteine, die in Summe zum HSC-Sieg führten. „Es sind heute verschiedene Sachen zusammengekommen“, fiel ASV-Trainer Michael Lerscht die Analyse des Spiels ungewohnt schwer, in dem ihm nur Mittelmann Yonatan Dayan erneut fehlte. „Unter dem Strich macht Coburg heute vieles gut und eben vor allem besser als wir“, gratulierte Lerscht zum auch nach seiner Meinung durchaus verdienten Sieg. In mehrerlei Hinsicht kam der ASV nicht auf das Topniveau der vergangenen Wochen, sei es bei der Abschlussquote, im Überzahlspiel generell oder in der Deckung.
So gerieten die Westfalen zunächst mit 0:3 in Rückstand, Björn Zintel erlöste die ASV-Fans nach fast viereinhalb Minuten mit dem ersten Tor für den Ligadritten. In der Folge lief es besser für die Gastgeber, der Ausgleich zum 9:9 gelang Jakub Sterba aber erst in der 21. Minute. Über fünf Minuten ließ Coburg danach aber kein Tor mehr zu, der HSC legte wieder auf 11:9 vor. Mit zwei Toren Vorsprung für den Gast ging es dann auch in die Pause, nach einer Halbzeit, in der Coburg acht Strafminuten kassierte und der ASV nur zwei.
Erst in der 40. Minute gelingt dem ASV durch Tore von Florian Scheerer und erneut von Boenigk die erste Führung des Abends
Aus der Pause startete der ASV allerdings optimal: Zweimal fand Jan von Boenigk zentral einen Weg durch die Abwehr. Der mit zwei Zeitstrafen vorbelastete Bartlomiej Bis musste sich zurückhalten. Danach kam Florian Billek nicht an Jakub Sterba vorbei, nach dem Foulspiel des Außen schubste Philip Jungemann den 35-Jährigen allerdings um und kassierte dafür eine Zeitstrafe. Statt in Führung zu gehen, geriet der ASV in Unterzahl wieder in Rückstand. Erst in der 40. Minute gelang dem ASV durch Tore von Florian Scheerer und erneut von Boenigk die erste Führung des Abends. Coburg ließ sich aber nicht beeindrucken – auch nicht von der Roten Karte gegen Kreisläufer Bis, der von Boenigk im Gesicht traf. Nach dem zwischenzeitlichen 20:19 durch Sterba gelangen dem HSC vier Treffer in Serie.
Nun war es der ASV, der dank einer Serie aus dem 20:23 ein 23:24 machte. Spätestens nach dem 24:25-Anschlusstreffer durch Fabian Huesmann und der Auszeit in der 52. Minuten bogen die Coburger aber auf die Siegerstraße ein: Max Jaeger und Billek schraubten die Führung fünf Minuten vor dem Ende auf drei Treffer hoch – der ASV versuchte in der Folge zwar noch alles, hatte aber an diesem Abend nicht mehr die Mittel, um die Partie noch zu drehen.
Weiter geht es für den ASV nun in gut einer Woche, dann treten die Westfalen am Sonntag um 17 Uhr beim Dessau-Roßlauer HV an.
ASV Hamm-Westfalen – HSC Coburg 27:31 (12:14)
ASV: Colodeti (8 Paraden, 27 %), Hertlein – Huesmann (3/3), Fuchs, Schöttle (6), Scheerer (2), Artmeier, Schulze, Sterba (4), Jungemann, Zintel (3), Haunold (1), Bornemann (1), Stüber (2), von Boenigk (5).‘
HSC: van der Merwe (13 Paraden, 35 %), Apfel – Runarsson (5), M. Jaeger (4), Dettenthaler, Bis (1), Glatthard (1), Fuß (5), Billek (7/2), Krone, Helmersson, Valkovskis, Schäffer, Obranovic, F. Jaeger (3)
Schiedsrichter: Leonard Bone, Malte Frank.
Zuschauer: 2.310
Zeitrafen: ASV 6 Min, HSC 12 Min und Rote Karte für Bis (33.).
Bildzeile: Björn Zintel (li.) erzielte nach fast viereinhalb Minuten das erste Tor für den Ligadritten ASV / Foto Henning Wegener