Handball: Wie im Vorfeld angenommen arbeitsreich verlief der Abend für den ASV Hamm-Westfalen am Mittwoch beim Drittligisten TuS Vinnhorst. Aber das auf beiden Seiten von vielen Strafen geprägte Duell der zweiten DHB-Pokalrunde endete auch erwartungsgemäß erfolgreich für den Erstligisten. Die Mannschaft von Michael Lerscht setzte sich verdient mit 25:22 (14:12) beim TuS durch.
Dieser wehrte sich nach besten Kräften im „größten Spiel der Vereinsgeschichte“, als das die Gastgeber das Duell mit den Westfalen im Vorfeld bezeichnet hatten. Die geringeren spielerischen Mittel glich der verlustpunktfreie Drittligist mit Körpereinsatz aus – allerdings in der Anfangsphase allzu oft jenseits der zugelassenen Grenze. So kassierte der TuS schon im ersten Abschnitt vier Zeitstrafen und eine Rote Karte gegen Tolga Durmaz nach Foul an Jan von Boenigk. Die Westfalen nutzten dies zu fünf Überzahltoren allein in der ersten halben Stunde. Nur zu Beginn lagen die Hausherren vorne, nach dem 3:2 durch Tim Otto in der vierten Minute überließ der ASV dem TuS diese im weiteren Spielverlauf nicht mehr. Zunächst glich Marian Orlowski aus, dann brachte Savvas Savvas mit zwei Siebenmetern den ASV mit 5:3 in Führung. Zwar ließ sich der TuS nicht abschütteln und glich auch in der 18. Minute noch einmal zum 8:8 aus, die Gäste antworteten aber immer schnell und erspielten sich bis zur Pause eine verdiente 14:12-Führung.
Im zweiten Abschnitt änderte sich wenig am Spielverlauf. Die Gastgeber blieben körperlich robust. So endete auch für Tim Otto die Partie frühzeitig durch eine Rote Karte, allerdings aufgrund seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe in der 36. Minute. Aber auch beim ASV, der konstant aufs Tempo drückte, gab es nun mehr Hinausstellungen, so sich die Westfalen noch nicht entscheidend absetzten.
Das änderte sich erst in der Schlussviertelstunde. Nach dem 19:21 aus Sicht des TuS durch Milanz Mazic in der 43. Minute blieb der ASV, bei dem Torwart Felix Hertlein, der unter anderem drei Siebenmeter abwehrte, zu Hochform auflief, fast zwölf Minuten ohne Gegentreffer. Beim nächsten Tor der Gastgeber zum 20:25 in der 55. Minute war die Partie praktisch entschieden. In der verbleibenden Zeit leisteten sich die Gäste noch mehrere Fehlwürfe, so das das Ergebnis aus Sicht des TuS in erträglichem Rahmen blieb.
Am Ende durften die Westfalen, die ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, durch das 25:22 den Einzug in das Achtelfinale des DHB-Pokals feiern. Die Auslosung der nächsten Runde findet am Freitag um 11 Uhr statt und wird live von der HBL aus der Geschäftsstelle in Köln übertragen.
In der Liga steht für die Westfalen am Sonntag die nächste wichtige Aufgabe an. Dann geht es zum Tabellennachbarn TVB Stuttgart. Anwurf ist um 16:05 Uhr.
TuS Vinnhorst – ASV Hamm-Westfalen 22:25 (12:14)
TuS: Hanemann (1 Tor, 3 Paraden), Rabiger (4 P.) – Dias (1) , Otto (2), Kolodziej (4/1), Bormann (2), Schlundt, Lungela, Siegler (1), Mazic (3/3), Buntic, Mussner, Schröder, Durmaz (1, Rote Karte 19.), Hild (4)
ASV: Hertlein (10 Paraden), Bozic – Huesmann (3), Patrail, Bratzke, Schulze (6), Kooij, Pretzewofsky (1), Bornemann (2), Orlowski (2), Meschke (1), Dayan (1), Savvas (5/4), von Boenigk (1), Wieling (2)
Schiedsrichter: Fabian Dietz und Tobias Biehler
Zeitstrafen: TuS 14 Min, ASV 12 Minuten
Zuschauer: 731.
Bildzeile: Alexander Schulze erzielte sechs Treffer für den ASC in Vinnhorst / Foto ASV.