ASV erkämpft sich Auswärtspunkt




Handball. 2. Bundesliga: TSV Bayer Dormagen – ASV Hamm-Westfalen 31:31 (16:16). Der ASV Hamm-Westfalen hat sich am Freitagabend einen wichtigen Auswärtspunkt beim heimstarken TSV Bayer Dormagen gesichert, der zuvor zehn seiner 13 Heimspiele gewonnen hatte. Über 1.500 Zuschauer erlebten einen dramatischen Endspurt nach sechzig wieder einmal hochspannenden Minuten im TSV-Bayer-Sportcenter. Den 31:31-Ausgleich erzielte Peter Strosack für die Gastgeber genau zwei Sekunden vor dem Ende.

Mit seinem Treffer überwand er den bärenstarken Felix Hertlein, der nach seiner Einwechslung rund 20 Minuten vor dem Ende großen Anteil daran hatte, dass die Westfalen nach zwischenzeitlichem 21:23-Rückstand durch einen 3:0-Lauf mit einer Führung in die Schlussviertelstunde gingen. Der ebenfalls herausragende Linksaußen Florian Drosten warf die Gäste in der 50. Minute dann mit 28:26 in Front. Nun bot sich zweimal die Chance, sogar mit drei Toren in Führung zu gehen. Doch erst Sören Steinhaus war es, der mit einem kuriosen Eigentor den Ball zum 29:26 für den ASV ins Netz boxte.

Fünf Minuten vor dem Ende sah sich Dormagens Coach Julian Bauer so zur erneuten Auszeit gezwungen. Er mahnte seine Spieler zur Ruhe, die es danach wieder besser in der Abwehr lösten und vorne auch wieder erfolgreich abschließen – anders als nach der TSV-Auszeit in der 46. Minute, als man einen Anwurf falsch ausführte und noch einen Wechselfehler beging. Doch nun verkürzte Dormagen das durch Julius Meyer-Siebert für den ASV erzielte 30:27 per Doppelschlag von Steinhaus. Die Westfalen hatten in der Folge Mühe, zu klaren Abschlüssen zu kommen. Joshua Reuland glich 90 Sekunden vor dem Ende zum 30:30 aus. Auf einmal schien auch ein Sieg für Dormagen wieder greifbar.

Doch die Gäste blieben konzentriert. Nach einer Auszeit von Michael Hegemann nahm Drosten einen Abpraller auf und überwand mit seinem insgesamt zehnten Tor an diesem Abend aus schwierigem Winkel Torwart Simonsen ins kurze Eck. Zumindest ein Punkt schien den Gästen nun sicher. Und beinahe wären es dann sogar zwei geworden – nur Rechtsaußen Peter Strosack verhinderte dies Bruchteile vor dem Schlusspfiff. Ein Ergebnis, das ASV-Mittelmann Ian Hüter nach einer ersten Enttäuschung direkt nach dem Spiel als leistungsgerecht einstufte. „Wenn Du in der letzten Sekunde ein Tor kassierst, tut es weh“, schränkte er aber ein. „Es war ein umkämpftes Spiel. Aber jeder Punkt zählt im Kampf um den Klassenerhalt“, befand der US-Nationalspieler, der an diesem Abend zum ersten Mal an alter Wirkungsstätte als Gegner angetreten war. „Wir sind ein höheres Risiko gegangen und hatten am Ende ein bisschen Glück“, erklärte TSV-Kreisläufer Jan-Christian Schmidt, der sieben Tore erzielte, die Aufholjagd am Ende. Bester Torschütze des Abends war übrigens Sören Steinhaus mit elf Treffern – den ins eigene Gehäuse nicht eingerechnet, der in der offiziellen Statistik Anton Preußner gutgeschrieben wurde.

Eine Positivmeldung gab es auch noch im ASV-Aufgebot, in dem wie angekündigt Yonatan Dayan, Fabian Huesmann und Tom Jansen fehlten: In der 20. Spielminute feierte Linksaußen Ole Machner sein Comeback im Dress der Westfalen. Seine letzte Partie hatte er gegen den TV Großwallstadt am 16. Spieltag bestritten. Und in der 29. Minute gelang im dann sogar sein erster Treffer nach der langen Pflichtspielpause.

TSV Bayer Dormagen – ASV Hamm-Westfalen 31:31 (16:16)

TSV: Oberosler (0 P., 8 Gegentore), Simonsen (8 Paraden, 23 GT, 25,8 %) – Reuland (4 Tore, 80 %), Senden, Leis, Boehnert (1, 50 Proz.), Kriescher, Köster, Boeckenholt, Schroven (4, 80 Proz.), Strosack  (4/2, 80 Proz.), P. Hüter, Schmidt (7, 77,8 Proz.), Steinhaus (11, 84,6 Proz.), Sondermann.
ASV: Hertlein (6 P., 11 GT, 35,3 Proz.), Warrer (1 P., 9 GT, 10 Proz.), Colodeti (0 P., 9 GT) – Meyer-Siebert (5, 55,6 Proz.), Böttcher, Machner (1, 100 Proz.), I. Hüter (3, 50 Proz.), Drosten (10/4, 90,9 Proz.), Sterba (3, 75 Proz.), Jungemann, Preußner (3, 60 Proz.), Haunold (4, 80 Proz.), Bornemann, Stüber (1, 50 Proz.), Jacobs (1, 100Proz.), Coßmann.
Zeitstrafen: TSV 6 min, ASV 10 min.
Schiedsrichter: Friedel/Herrmann
Zuschauer: 1.548.

Bildzeile: In der 20. Spielminute feierte Linksaußen Ole Machner sein Comeback im Dress der Westfalen / Foto Henning Wegner