Handball: Der ASV Hamm-Westfalen ist auch nach drei Spieltagen in der 2. Handball-Bundesliga verlustpunktfrei. Am Samstagabend setzten sich die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht verdient mit 36:30 (17:15) gegen den HC Elbflorenz Dresden durch. Die 1.650 Zuschauer in der WESTPRESS arena erlebten dabei einen wechselvollen Abend.
In diesem dominierten zunächst die Westfalen, bei denen Marcos Colodeti, Marian Orlowski und Alexander Schulze fehlten, und gingen mit 10:2 in Führung. Bei den Gästen lief wenig zusammen: Zunächst wehrte ASV-Torwart Felix Hertlein gleich drei freie Würfe ab, dann leisteten sich der HC einige technische Fehler. Zudem war Rückraum Julian Possehl, der im Sommer von der HSG Nordhorn-Lingen nach Dresden gewechselt war, bereits nach neun Minuten mit zwei Zeitstrafen belastet. So spielten die Gäste bis zur zwölften Minute dreimal in Unterzahl.
ASV gibt zu keinem Zeitpunkt Führung aus der Hand
Aber danach konterte Dresden und verkürzte auf 13:12, nun war es der ASV, der mehrfach mit einem Spieler weniger auskommen musste und sich einige Fehler leistete. „Danach war es dann ein Handballspiel“, erklärte ASV-Coach Lerscht später in der Pressekonferenz. Ein Spiel, in dem die Gastgeber allerdings auch in der Folge zu keinem Zeitpunkt die Führung aus der Hand gaben – trotz des zwischenzeitlichen 0:6-Laufes innerhalb von sechs Minuten, den Björn Zintel mit seinem Tor zum 12:9 in der 23. Minute unterbrach.
Felix Hertlein zeigt sich gut in Form
„Ich habe der Mannschaft in der Pause erklärt, dass wir zur Halbzeit gegen einen guten Gegner mit zwei Toren führen. Nicht mehr und nicht weniger“, beschrieb Lerscht später die Halbzeitansprache. Und es waren offensichtlich die richtigen Worte, denn im zweiten Abschnitt besannen sich die Hausherren wieder auf ihre Stärken und legten erneut von 17:15 auf 22:17 vor. In der Folge gab der ASV durchweg den Ton an, die Führung der Westfalen pendelte immer zwischen vier und sechs Treffern Unterschied. So gratulierte Gästetrainer André Haber dem Gegner unter dem Strich zum „völlig verdienten Sieg“. Auch die Torwartleistung war nun beim ASV deutlich stärker, Felix Hertlein zeigte sich gut in Form und brachte es nach drei Paraden im ersten Abschnitt nun auf elf, der acht Minuten vor dem Ende eingewechselte Jan Wesemann steuerte zwei weitere bei. So ging der direkte Vergleich mit 13 zu acht Paraden an die Gastgeber.
Fabian Huesmann steuert neun Tore zum Sieg bei
Auch das Duell der zuvor besten Torschützen der Teams ging klar an den ASV: Fabian Huesmann (zuvor 17 Tore in zwei Spielen) steuerte neun Tore zum Sieg bei, Dresdens Lukas Wucherpfennig (19) blieb dagegen bei drei Treffern. Dafür wussten allerdings andere bei den Gästen zu gefallen: Dumcius Mindaugas sorgte mit seiner Offensivleistung für die erfolgreiche Aufholjagd, auch in der Abwehr zeigte er ein gutes Spiel. Der Ex-ASVer Ivar Stavast fand vor allem im zweiten Abschnitt immer wieder Lücken, er brachte es wie Huesmann auf neun Treffer. Aber auch die guten Einzelleistungen änderten am Ende nichts am Sieg des Erstligaabsteigers, bei dem neben Hertlein und Huesmann auch Nico Schöttle mit sechs Toren und Jakub Sterba mit fünf Treffern herausragten.
Pokalsieg gegen Potsdam
Die Freude über den Heimsieg währte nicht allzu lang, schnell richteten die Westfalen den Blick nach vorne. In drei Gruppen machten sich die Akteure auf den Weg zur benachbarten Klinik für Manuelle Therapie im Hammer Kurpark. Dort stand kurz nach der Partie ein Besuch der -110 Grad Kältekammer auf dem Programm – „um maximal schnell die Regeneration anzugehen“, betonte Michael Lerscht. Bereits am Montag stand dann das Zweitrunden-Pokalspiel des ASV in der heimischen WESTPRESS arena gegen Ligakonkurrent 1. VfL Potsdam an. Nach zwei Verlängerungen setzte sich der ASV mit 50:49 durch. Nach regulärer Spielzeit hieß es 39:39 (23:20).
ASV Hamm-Westfalen – HC Elbflorenz Dresden 36:30 (17:15)
ASV: Hertlein (11 Paraden), Wesemann (2) – Huesmann (9, 3/5 7m), Fuchs, Schöttle (6), Artmeier, Sterba (5), Jungemann (1), Zintel (3), Bornemann (4), Stange, Dayan (3), Stüber, von Boenigk (2), Bauer (3).
HCE: Mallwitz (7 P.), Mohs (1), Noack (n. e.) – Wucherpfennig (3, 2/2), Dierberg (3), Dumcius (6), Kretschmer, Aktas, Stavast (9), Greß (1), Klepp, Döbler (5), Dutschke, Thümmler (1), Possehl (2).
Zuschauer: 1.650
Schiedsrichter: Steven Heine, Sascha Standke
Zeitstrafen: ASV 6 Min, HCE 12 Min (Rote Karte Possehl 52. nach dritter Zeitstrafe).
Bildzeile: Jakub Sterba bejubelte fünf Tore gegen Dresden / Foto Wegener/ASV).
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