Alle Hände voll zu tun




Handball: Alle Hände voll zu tun haben im Trainingslager des ASV Hamm-Westfalen nicht nur die Spieler des Handball-Zweitligisten. Im wahrsten Wortsinn trifft das auch auf die beiden Physiotherapeuten Nico Trilling und Maren Bohlen zu, die den Vorjahresdritten nach Halberstadt begleitet haben.

Die Aufgaben für das Duo sind dabei sehr vielfältig. „Das fängt wie beim heimischen Training mit der Trainingsvorbereitung der Spieler an. Es gibt beispielsweise einige, die jeweils vor den Einheiten an den Fußgelenken getapt werden. Dann beginnt für uns so eine Einheit rund 30 Minuten früher“, beschreibt Maren Bohlen, selbst leidenschaftliche Handballerin, eine der Aufgaben. „Während der Hallen- und Krafteinheiten arbeiten wir dann parallel auch mit verletzten oder angeschlagenen Spielern“, ergänzt Nico Trilling. Dies betrifft momentan Jakub Sterba, Neuzugang Ole Machner und Mark Artmeier sowie Philip Jungemann. Alle arbeiten intensiv an ihrer Rückkehr. Hier wird Jungemann sicherlich noch am längsten brauchen, bei den anderen drei Akteuren darf auf ein Comeback noch während der Vorbereitung gehofft werden.

Physios übernehmen in Halberstadt immer wieder auch die Aktivierungsübungen 

Auch in das Training selbst bindet der neue Cheftrainer Michael Hegemann das Duo ein. So übernehmen Bohlen und Trilling in Halberstadt immer wieder auch die Aktivierungsübungen zu Beginn des Mannschaftstrainings. Bohlen: „Gerade in Hochbelastungsphasen wie jetzt ist es unendlich wichtig, den Körper immer wieder gut auf die Belastungen einzustellen.“ Dies träfe natürlich auch in besonderer Form auf die Nachbereitung in diesen Tagen zu, ergänzt die Physiotherapeutin, die wie Trilling bei ASV-Gesundheitspartner PhysioPoint e. V. angestellt ist. „Für uns ist es hervorragend, dass wir in dieser Konstellation die Woche in Halberstadt bestreiten können. Die Spieler sind maximal gut betreut und als Gruppe können wir während der Woche gemeinsam arbeiten. Auch für die angeschlagenen Spieler ist das ideal. Dafür müssen wir uns bei unserem Partner Physio Point beziehungsweise der KMT Hamm bedanken, dass das möglich ist“, betont Michael Hegemann.

„Das ist schon ein wenig ein verwirklichter Traum“

Für Maren Bohlen, die aktuell auch an ihrem Master-Abschluss im Fachbereich der Neuro-Rehabilitation arbeitet, und Nico Trilling ist die Aufgabe beim ASV aber weit mehr, als nur der Beruf. „Das ist schon ein wenig ein verwirklichter Traum. In dem Feld arbeiten zu dürften, dass man auch selbst privat mit Leidenschaft verfolgt, ist ein Glücksfall. Und die Arbeit mit den Spielern macht einfach Spaß, das ist eine ganz tolle Gruppe“, meint die 24-Jährige, selbst als Kreisläuferin beim TuS Westfalia Hombruch aktiv. Die Leidenschaft für den Sport teilt auch der vier Jahre ältere Trilling, der in der Jugend ebenfalls Handballer war, mittlerweile aber in Soest Basketball spielt. „Training und Spieltermine sind natürlich schwer mit der Aufgabe bei einem Bundesligisten zu vereinbaren. Aber einmal in der Woche schaffe ich es wenigstens noch, mich selbst zu bewegen“, so der Sportphysiotherapeut.

Beide sind noch relativ frisch beim ASV, sind in der zurückliegenden Saison zum Zweitligisten gestoßen und wurden von Vorgänger Leon Drevermann eingearbeitet, der im Bedarfsfall noch immer zur Verfügung steht. „Überhaupt arbeiten wir hier sehr gut im Team zusammen. Auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der Klinik klappt hervorragend, wie etwa mit Physiotherapeut Dennis Henschker“, betont Maren Bohlen. Henschker ist unter anderem verantwortlich für die -110-Grad Kältekammer der KMT, die in der Vergangenheit häufiger von den Profis genutzt wurde.

Bildzeile: Im ständigen Austausch – Die Physiotherapeuten (von links) Maren Bohlen und Nico Trilling mit Trainer Michael Hegemann / Foto Kottmann