TVU-Leichtathletinnen kampfstark bei westfälischen Seniorenmeisterschaften




Leichtathletik: Die westfälischen Leichtathletikmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren wurden auch dieses Jahr wieder in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle ausgetragen. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) berichtet von „rund 300 Meldungen aus dem eigenen Verband sowie zahlreichen Gästen, die außerhalb der Wertung antreten“ und lobt zu Recht „die hervorragende Organisation der Masters-Titelkämpfe in Westfalen“. Darüber freuen sich seit Jahren die Athletinnen des TV Unna, um ihre Kräfte zu messen und um die Normen für die Deutschen Meisterschaften zu kämpfen. Alle sieben Teilnehmerinnen mit großem Erfolg: bei 15 Starts sprangen 14 DM-Qualifikationen heraus und sieben Westfalenmeisterinnen-Titel. Dass dafür 60 Kampfrichter und Helfer beitragen, wissen sie sehr zu schätzen.
Zum Auftakt wagte Wiebke Kowall (W35) ein Experiment im Weitsprung: erstmalig wählte sie den linken Fuß zum Absprung und wechselte damit ihr gewohntes Absprungbein. Die 4,54m lassen sich auch deshalb sehen, weil sie im Anlauf noch einen halben Meter verschenkte. Sie reichten diesmal für Platz zwei und die Norm für die DM. Im 60m Sprint ließ sie 14 Hundertstel liegen, die ihr zur Qualifikation fehlen, siegte aber trotzdem in ihrem Lauf.
Maria Wolff (W60) startete in den technischen Wettbewerben und freute sich besonders über die 1,20m im Hochsprung. Im Weitsprung und mit der Kugel lagen die Weiten im guten Bereich. Ihre drei Starts bringen ihr zwei Siege ein und reichen locker für die DM-Normen. Auch Ute Becker (W70) sicherte sich die DM-Qualifikation im Kugelstoßen und einen zweiten Platz.
Das Weitsprungpodium der W55 war vom TV Unna dominiert. Claudia Schulte holte sich mit ihrem Sprung knapp unter 4m den Sieg, gefolgt von Tanja Tejero-Jurksas auf Platz zwei. Beide erreichten die Norm für die DM.
Über die 60m komplettierte Dagmar Lütge (W55) die Gruppe und zeigte sich diesmal als schnellste der Drei. Ihre 9,72 Sekunden sind persönliche Bestzeit, reichten in dem starken Teilnehmerinnenfeld zu Platz vier. Für alle drei sind die Starts bei der DM gesichert. Von ihrer 200m Zeit war Lütge ebenfalls begeistert. Hier kam sie nach einem starken Schlusssprint in Bestzeit (33,05 Sek.) auf den Vizerang und bestätigte ebenfalls ihre Starterlaubnis bei der DM.
Einen sehr schnellen Start erwischte Ute Fischer (W60) über die 60m und sprintete zum Westfalenmeister-Titel in 9,67 Sekunden und persönlicher Bestzeit. „Auch wenn es auf die Titel in den höheren Altersklassen nicht ankommt, weil die Konkurrenz kaum vorhanden ist, so zeigen die Ergebnisse das hohe Niveau unserer Leistungen“, ordnet Fischer ihre drei Westfalenmeister-Titel ein. Zu den 60m packte sie noch einen spritzigen 200m-Lauf und siegte auch mit der 4x200m Staffel.
Die Staffel hatte auf Konkurrenz durch die Dauerrivalinnen aus Paderborn gehofft, die jedoch krankheitsbedingt zurückziehen mussten. Das Rennen hätte dennoch spannender nicht sein können, lief die W50-Staffel doch gegen ein Team von Dreißigjährigen. Die jungen Läuferinnen zogen zunächst Startläuferin Tejero-Jurksas und Schulte als zweiter Läuferin davon, obwohl beide ein beherztes Rennen und gelungene Wechsel zeigten, so auch auf Fischer an Position drei. Der kleiner werdende Abstand beflügelte schließlich Schlussläuferin Lütge, um noch einmal über sich hinauszuwachsen und den Stab nach 2:12,74 Min. sicher und angefeuert von den Kameradinnen und dem Publikum als Erste ins Ziel zu bringen. Mit dieser sehr guten Zeit im Rücken freuen sich die Athletinnen nun auf den Start bei der Hallen-DM, die im März in Frankfurt ausgetragen wird.
Die hohe Qualität der Meisterschaften zeigte sich dieses Jahr in zwei Weltrekorden, die in der Halle unter Beifall verfolgt wurden: Die Nationalstaffel der Männer M60 schaffte über 4x400m einen neuen Weltrekord ebenso wie die Wittenerin Frauke Viebahn in der Altersklasse W65 mit 1,42m im Hochsprung.
Bildzeile: Zufriedene TVU-Wettkämpferinnen: (v.li.) Wiebke Kowall, Tanja Tejero-Jurksas, Claudia Schulte, Ute Fischer, Dagmar Lütge, Maria Wolff.