Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SV Vestia Disteln 3:0 (0:0). Exakt 238 Minuten, fast vier Stunden, endete die torlose Serie des HSC. Philipp Gödde war es, der in der 58. Minute das erlösende 1:0 für die Holzwickeder gegen den wackeren Aufsteiger aus Disteln, einem Stadtteil von Herten im Kreis Recklinghausen, erzielte. Das letzte Heimspiel des Jahres 2024 endete mit einem verdienten und klaren 3:0-Erfolg gegen einen Kontrahenten, der im Laufschritt zwei Klassen durchlaufen hatte und auch in der Westfalenliga bislang für gehörig Furore gesorgt hatte. Für den HSC bedeutet das Rang sechs mit weiterhin acht Punkten Rückstand auf Spitzenreiter und Oberliga-Absteiger TSG Sprockhövel.
HSC beginnt furios – und doch hieß es zur Pause nur 0:0
In der Kabine hatte man sich vor dem Spiel lautstrark eingeschworen, der HSC wollte unbedingt die weiße Heimweste verteidigen und drei Punkte im Montanhydraulik-Stadion behalten. Und von Beginn an ging in einem sehr ansehnlichen Match die Post ab. Maurice Modrzik trauchte in Minute vier frei vor Vestia-Keeper Philipp Amft auf, doch der hielt. Erneut war es Modrzik in der zehnten Minute, der das Leder nicht am Keeper vorbeibrachte. Schuss Maurice Majewski, doch wieder war Amft zur Stelle (21.). Als Sven Hahnenkamp für Disteln mal abzog, war Felix Hacker zur Stelle (27.). Tom Wonneberger traf in der 33. Minute nur Distelns Torpfosten – ein 3:0 oder 4:0 zur Pause wäre verdient gewesen. So blieb es beim torlosen Remis.
Bildzeile: Philipp Gödde (li.) war Doppel-Torschütze für den Holzwickeder SC.
Doppelpacker Philipp Gödde stellt Weichen auf Sieg
Nach der Pause gab es die wohl beste Möglichkeit für Disteln – Sven Hahnenkamp scheiterte mit einer Großchance an HSC-Keeper Felix Hacker. Der berühmte und oft zitierte Dosenöffner war dann der HSC-Führungstreffer in der 58. Minute. Der Ball kam zu Philipp Gödde, der spielte elegant Torhüter Amft aus und genoss förmlich die Meter zum leeren Tor und zum 1:0-Abchluss (58.). Es wurde noch besser. Maurice Modrzik ließ nach 60 Minuten gegen konsternierte Distelner das 2:0 folgen. Erneut patzte Keeper Amft und ließ einen Schuss nach vorne abprallen – Modrzik sagte mit dem 2:0 artig „danke“. Mit dem 3:0 in der 65. Minute sicherte Gödde der Mannschaft von Coach Kurtulus Öztürk nicht nur den Sieg, sondern erzielte auch seinen zweiten Tagestreffer. Mit dem Dreier sprang der Holzwickeder Sport Club auf den sechsten Platz der Westfalenliga 2. Allerdings: Aus den vergangenen fünf Partien verbuchten die Gastgeber nur fünf Zähler. Dennoch war es ein gelungener Jahresabschluss mit einer engagierten Leistung.
Erneutes richtungsweisendes Spiel am kommenden Sonntag beim zweitplatzierten FC Brünninghausen
Für den HSC kommt es nun am kommenden Sonntag, 17. November, zu einem Spiel, das trotz Ausgeglichenheit der Liga mehr als richtungsweisend ist. Um 15.30 Uhr beginnt das Spiel gegen den FC Brünninghausen, der mit sieben Punkten Vorsprung auf den HSC auf dem zweiten Tabellenplatz steht. Es gibt also ähnliche Vorzeichen wie am Sonntag gegen Disteln. In diesem Jahr wird es kein weiteres Heinmspiel des HSC geben. Denn das Match nach Brünninghausen ist am 8. Dezember das erste Spiel der Rückrunde – und wird beim Lüner SV ausgetragen. Und danach geht es in die Winterpause.
Nach Sieg Feier zum 30-jährigen Bestehen des Ballhauses
Es gab also genug Anlass, nach dem 3:0 zu feiern. Und da gab es einen weiteren Grund. Seit exakt 30 Jahren gibt es den beliebten Treffpunkt Ballhaus im Stadion. Seit zehn Jahren wiederum ist Torsten „Toto“ Potyka Ballhaus-Chef. Und wer wissen will, wie es zum Namen Ballhaus kam: Die Idee kam vom ehemaligen Pressesprecher der Spielvereinigung Holzwickede und des heutigen Holzwickeder SC, Heinz Hemmerich. Zur Wahlalternative stand damals übrigens „Atta‘s Höhle“ – und Atta steht für Astrid Dietzow, die Vorgängerin von Torsten Potyka als Ballhaus-Pächterin. Zwischenzeitlich war auch Sybille Hawlitzky Pächterin. Toto Potyka bedankte sich für die Treue der Fans am Sonntag mit Freibier und Bratwürstchen zum volkstümlichen Preis von einem Euro.
Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Nach den letzten beiden Niederlagen sind wir alle sehr froh, gewonnen zu haben. Man muss aber auch klar sagen: Wir haben eine gute Vorstellung gezeigt – und die war exakt so gut, wie bei den letzten beiden Niederlagen. Nur da haben wir halt die Tore nicht geschossen und die Gegentore zu ungünstigen Zeiten bekommen.
Daniel Koseler (Disteln): Wir haben absolut verdient verloren. So kenne ich meine Mannschaft gar nicht. Wir haben förmlich um die Gegentore gebettelt. Es war wirklich ein rabenschwarzer Tag für uns. Wir werden weiter hart arbeiten und freuen uns auf die Revanche in der Rückrunde im Mai 2025.
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Philipp Gödde (83. Kerem Keskin), Efe Kadir Bozaci (78. Moritz Keil), Michael Vrljic (67. Til Busemann), Muhammed Doganalp Cakir (71. Maximilian Wolff), Tom Wonneberger, Maurice Majewski, Dean Müsse, Michael Kuhfeld, Maurice Modrzik (83. Seydi Keskin).
Disteln: Philipp Amft, Felix Altehage (80. Maximilian Sellinat), Luis Barlage (76. Kevin Marc Kenzlers), Tom Röttger, Sven Hahnenkamp, Justin Gruber, Alexander Zuk (76. Niklas Trakowski), Linus Waldner, Fabian Lohmeyer (46. Timo Schmidt), Niels Veverka, Kevin Gola (80. Ahmad Alibrahiem).
Tore: 1:0 Gödde (58.), 2:0 Modrzik (60.), 3:0 Gödde (65.).
Zuschauer: 108.
Schiedsrichter: Dustin Höse (Westfalia Wickede)
Bildzeile: Maurice Majewski schirmt das Leder in dieser Szene gut ab. Im Hintergrund beobachtet Tom Wonneberger die Situstion.