Krombacher Kreispokal: HSC schafft Einzug ins Halbfinale – Umkämpfter 3:1-Erfolg beim VfL Kamen




Fußball, Viertelfinale Krombacher Kreispokal: VfL Kamen – Holzwickeder SC 1:3 (1:2). Der Westfalenliga-Vierte Holzwickeder SC steht nach einem 3:1 gegen den Zweiten der Bezirksliga 8, VfL Kamen, im Halbfinale des Krombacher Kreispokals. Damit haben die Mannen von Kurtulus Öztürk für das Halbfinale am 3. April 2025 ein Auswärtsspiel beim Sieger aus der Begegnung des Bezirksligisten SG Massen gegen den Oberligisten und Cupverteidiger Westfalia Rhynern gebucht. Wohin die Reise des HSC geht, entscheidet sich erst am 20. November, wenn die Massener die Westfalia aus Rhynern empfangen.

Gutklassiges Spiel vor 300 Zuschauern

300 Zuschauer auf dem Kunstrasen des VfL Kamen sahen eine gutklassige Begegnung. Der HSC ohne „Acht“ aus dem letzten Meisterschaftsspiel beim FC Iserlohn (1:1) gestartet und auch der VfL, der im Pokal keinen schonen wollte und konnte, nahmen gleich volle Fahrt auf. Emre Demir auf André Born, doch der traf den Kasten nicht. Das erste richtige Ausrufezeichen setzte Maurice Modrzik in der 15. Minute. Er setzte sich auf der rechten Seite schön durch und hämmerte das Leder in das lange Eck – 1: . Maximilian Wolff hätte erhöhen können, doch sein Schuss aus 18 Metern ging links daneben. Ismail Icen versuchte es mal mit einem Freistoß aus 20 Metern und zentraler Position – daneben (24.). Ganz anders Tom Wonneberger, der beim letzten HSC-Talk über sein Leichtathletik-Talent berichtet hatte und dass er die 100 Meter um oder sogar knapp unter die elf Sekunden laufen kann (!), war physisch und gedanklich viel schneller als die Defensive des VfL Kamen und erzielte humorlos das 2:0 (30.). Der Favorit schien auf Kurs und besaß weiterhin die Mehrzahl der Spielanteile.

Bildzeile: Holzwickedes Torschütze Maurice Modrzik (li.) kann hier den Ball behaupten gegen den VfLer Ahmet Karaduman (2.v.re.).

Ex-Holzwickeder Mirco Gohr macht es mit dem 1:2 noch mal richtig spannend

Doch ausgerechnet ein Ex-Holzwickeder stellte den Verlauf der ersten Halbzeit schon ein wenig auf den Kopf. Mirko Gohr, der aktuell mit acht Treffern die interne VfL-Torschützenliste anführt und bis zum 30. Juni 2021 den Dress des HSC getragen hatte, machte es mit seinem Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit noch mal spannend. Der Treffer des 33-jährigen bedeutete den Halbzeitstand von 2:1 für die Gäste.

HSC-Torhüter hält den HSC-Sieg fest – gute und sichere Leistung des Keepers

Den ersten Akzent in den zweiten 45 Minuten setzte der erneut bärenstarke Nils Bartke, doch dessen Schuss wurde Beute des sicheren und guten VfL-Keepers Joel Kiranyaz (55.). Der musste auch sein Können gegen Efe Kadir Bozaci zeigen (59.). Kamen wollte den Ausgleich – und wie. HSC-Torhüter Orlando Stockhecke musste sein ganzes Können gegen Emre Demir zeigen (63.). Für Demir war dann in der 72. Minute Schluss – was er mit einem Tritt gegen die Bande kommentierte. Baran Yörük ersetzte den quirligen Demir. Nach einem Pass von Eduardo Hiller scheiterte Maurice Modrzik (77.) wie auch Hiller selber nach Vorlage von Seydi Keskin (81.). Aber: Es stand weiterhin nur 2:1 für den Westfalenligisten. Und wie knapp das war, wurde in der 84. Minute klar. Erneut war es Mirco Gohr mit einem Kopfball, der HSC-Keeper Orlando Stockhecke zu einer wahren Monsterparade zwang. Oliver Stockhecke war am ganzen Abend ein sicherer Rückhalt seines HSC und hielt den Sieg am Ende fest. Erst recht, als Eduardo Hiller mit seinem 3:1 in der letzten Minute alles klar machte.

Aufstiegsmannschaft des Werner SC feuert HSC und Trainer Kurtulus Öztürk an

Fast ein Dutzend der Spieler und Funktionäre der Aufstiegsmannschaft des Werner SC, damals mit Trainer Kurtulus Öztürk, feuerte hinter der Bank des HSC und an der Bande die Holzwickeder an. „Das hat mich wirklich sehr gefreut“, meinte Öztürk nach dem Spiel.

Trainerstimmen
Mehmet Kara (Kamen):
Heute war eindeutig mehr drin für uns. Einen Zweiklassenunterschied konnte ich nicht feststellen. Mit unserer heutigen Leistung bin ich zufrieden. Den Unterschied hat heute die Kaltschnäuzigkeit des HSC im Torabschluss ausgemacht. Sie haben ihre Torchancen eiskalt genutzt – wir eben nicht. Unsere Spielanlage heute war gut. Auch haben wir den Ball gut laufen lassen.
Kurtulus Öztürk (HSC): Wir haben heute verdient gewonnen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Kamen keine typische Bezirksliga-Mannschaft ist. Da ist ganz viel Qualität in diesem Team. Wir sind heute mit einer Elf aufgelaufen, dass keine B-Mannschaft ist, aber so auch noch nie zusammengespielt hat. Kompliment an meine Spieler: Sie haben die Vorgaben von mir, hoch zu stehen und anzulaufen, gut umgesetzt. Sagen muss ich allerdings auch, dass wir das Spiel hätten viel früher entscheiden müssen. Wir haben einiges liegengelassen. So, die eingesetzten Spieler werden jetzt auflaufen. Für den Rest geht es mit mir zum Training nach Holzwickede. Der RSV Meinerzhagen steht am Sonntag vor der Tür. Die nächste herausfordernde Aufgabe.

VfL Kamen: Joel Kiranyaz, Yakub Kilinc, Ünal Kurtulus (81. Mika Oxe), Serkan Gül, André Daniel Witt, Ismail Icen (65. Görkem Ücüncü), Mirco Gohr, Luca Christopher Hildebrandt, Emre Demir (72. Baran Yörük), Erik Heidbrink, André Born (65. Ahmer Karaduman).
HSC: Orlando Stockhecke, Nils Bartke, Maximilian Wolff (46. Eduardo Hiller), Philipp Gödde, Serhat Uzun, Efe Kadir Bozaci (72. Maurice Majewski), Michael Vrljic, Muhammed Doganalp Cakir (57. Til Busemann), Tom Wonneberger (65. Seydi Keskin), Damjan Ilic, Maurice Modrzik.
Tore: 0:1 Modrzik (15.), 0:2 Wonneberger (30.), 1:2 Gohr (45.+1), 1:3 Hiller (90.).
Schiedsrichter: Philipp Werner-Krestel (SC Hamm).

Bildzeile: Der Holzwickeder Nils Bartke (li.) kann hier den VfLer Mirco Gohr überlaufen.