Marit Lindemann glänzt trotz Rückschlägen bei der Ironman-WM in Nizza




Triathlon: Bei der Frauen-Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza am 22.September stellte die auch bei der TVG Kaiserau trainierende Marit Lindemann einmal mehr ihre bemerkenswerte Stärke unter Beweis. Trotz eines Sturzes in der unmittelbaren Vorbereitung, der ihre Teilnahme in Frage stellte, finishte die talentierte Triathletin auf einem beeindruckenden 9. Platz in einer Gesamtzeit von 10:36:02 Stunden in ihrer Altersklasse.

Die Herausforderungen begannen bereits vor dem Wettkampf. „Aufgrund eines Sturzes am Abend vor dem Abflug nach Frankreich habe ich mich am Steißbein und unteren Rücken verletzt“, berichtet Marit Lindemann. „Jeder Schritt schmerzte, und ich musste sogar meine Trainingsvorbereitung vor Ort abbrechen.“ Gemeinsam mit ihrem Mann, dem erfahrenen Triathleten Marius Lindemann sowie dem Trainerteam entschied sie sich am Vorabend des Rennens, den Wettkampf trotz der Schmerzen zu wagen.

Im Schwimmen musste Marit sich zunächst durch eine „ordentliche Prügelei“ kämpfen und absolvierte die 3,8 Kilometer im Mittelmeer in 1:06:43 Stunden, was ihr den 45. Platz in dieser Disziplin einbrachte. Die anschließende Raddisziplin, die sie in 6:03:11 Stunden absolvierte, stellte sich als besonders anspruchsvoll heraus. Trotz Schmerzen auf der Strecke, die sie an ihre Grenzen brachten, biss sie sich durch und erreichte schließlich den 17. Platz.

Der Marathon entlang der Uferpromenade stellte die letzte Herausforderung dar, doch Marit mobilisierte ihre letzten Kräfte und lief sich mit einer starken Leistung auf den 9. Platz ihrer Altersklasse vor. „Die Stimmung beim Laufen war bombastisch“, schwärmte sie. „Ich bin ein totaler Fan von einem reinen Frauenrennen. Die Unterstützung und Motivation untereinander sind einfach super.“

Ein kritischer Punkt war jedoch die Freigabe der Radstrecke für den Autoverkehr, was für einige brenzlige Situationen sorgte. „Das sollte dringend überdacht werden. So etwas ist definitiv nicht WM-würdig“, äußerte sich die Unnaerin. Dennoch zieht sie ein positives Fazit: „Nizza ist eine wunderschöne Stadt, die Bedingungen waren für Zuschauer besser erreichbar, und die Atmosphäre war insgesamt angenehm.“

Abschließend merkt Marit Lindemann an, dass die Ironman-WM zwar nach Hawaii gehört, doch Nizza einen eigenen Charme hat. „Klar, Hawaii hat einen besonderen Mythos, aber Nizza hat seine Vorzüge, vor allem die Erreichbarkeit.“ Mit dieser starken Leistung und ihrem unermüdlichen Ehrgeiz hat Marit Lindemann erneut bewiesen, dass sie eine wahre Kämpferin ist. Die Region kann stolz auf so eine Athletin sein.

Bildzeile: Marit Lindemann beim Zieleinlauf der Weltmeisterschaft in Nizza, wo sie Platz neun in ihrer Altersgruppe belegte / Foto privat.