Triathlon: Am 22. September startet Marit Lindemann bei der Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen in Nizza. Damit erfüllt sich die Unnaerin ihren Traum.
Am 22. September fällt für sie der Startschuss für die Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen in Nizza. Anders als der bekannte Hawaii-Traum, wo die Pazifik-Kulisse und die Lavawüste dominieren, findet die WM seit 2023 im Wechsel mit Nizza statt. Die pulsierende Stadt an der französischen Riviera bietet die längste europäische Triathlon-Ttradition und fordert den Athletinnen 3,8 km Schwimmen im Mittelmeer ab, gefolgt von 180 km Radfahren mit 2400 Höhenmetern im Hinterland. Der abschließende Marathon führt entlang der berühmten Uferpromenade.
Marit Lindemann, die für den TVG Kaiserau startet, hat sich 2023 mit einer überragenden Leistung in Kona/Hawaii und bei der Halbdistanz auf Mallorca 2024 als schnellste Agegrouperin qualifiziert. Doch selbst ohne diese Erfolge hätte sie die Qualifikation spätestens im Juni über die volle Distanz in Klagenfurt klar gemacht, wo sie wiederum nicht nur ihre gleichaltrige Konkurrenz hinter sich ließ, sondern auch den Gesamtsieg holte. Ihre beeindruckenden Zeiten lassen andere Starterinnen an der Startlinie aufhorchen – trotz ihres Berufs als Erzieherin erzielt sie Resultate, die mit den Profis vergleichbar sind.
Seit Mittwoch ist die 32-jährige in Nizza bereit, sich mit den besten Athletinnen der Welt zu messen. Eine Weltmeisterschaft erreicht man nicht einfach so, sie ist das Ergebnis harter Arbeit und intensiven Trainings. In den letzten Wochen hat Marit Bergintervalle auf dem Rad, ausgedehnte Schwimmeinheiten und viele Laufkilometer absolviert. In der Sport-App „Strava“ ist der Name Lindemann oder ihr Geburtsname Bergmann vielen Hobbysportlern bekannt, denn sie gehört zu den Schnellsten auf zahlreichen Strecken in der Region. Wer könnte ihr die Bestzeiten streitig machen? Nur wirklich exzellente Sportler oder solche, die hart nur darauf trainieren und am Tag des Versuchs das Glück von einem kräftigen Rückenwind haben.
Mitteldistanz in Duisburg ein guter Testwettkampf
Rückblick: Am 1. September absolvierte Marit ihren letzten Testwettkampf in Duisburg, wo Ironman seit 2021 eine Mitteldistanz organisiert. Dort schwamm sie 1,9 km im Hafenbecken, absolvierte 90 km Radfahren und lief anschließend 21 km im Sportpark. Als Titelverteidigerin musste sie sich lediglich einer polnischen Athletin geschlagen geben, die dreieinhalb Minuten vor ihr ins Ziel kam. „Es war eine starke Konkurrenz, ich habe viele bekannte Gesichter gesehen“, freute sich die Unnaerin. Freunde, Verwandte sowie ihr Team Yeah!-Sport aus Wuppertal und zahlreiche Vereinskameraden von der TVG Kaiserau sorgten für eine großartige Stimmung entlang der Strecke. Bei Temperaturen um die 30 Grad und starkem Wind war dieser Wettkampf ein perfekter Test für die WM. Für den Sonntag in Südfrankreich sind zwar nur 23 Grad vorhergesagt, aber auch höhere Temperaturen wären für Marit in Ordnung. Nachdem sie im Ziel angekommen war, feuerte sie noch Trainingspartner und andere Sportler an.
Für das Weltmeisterschaftsrennen in Nizza hofft sie auf die Unterstützung des Publikums. Auf der Radstrecke in den Bergen werden nicht viele Zuschauer erwartet, doch an der Uferpromenade beim Marathon wird mit einer großen Menge gerechnet. Die 10 km lange Pendelstrecke wird dicht gedrängt von Zuschauern gesäumt sein. In der Chatgruppe der TVG-Kaiserau-Triathleten wird der Liveticker von Ironman sicher heiß diskutiert und alle drücken die Daumen für Marit Lindemann.
Bild: Marit Lindemann (Mitte) im Kreise ihrer Freunde, Verwandten und zahlreichen Vereinskameraden nach dem Sieg beim Ironman Hamburg 2023.