Fußball, Krombacher Kreispokal, 3. Runde: Königsborner SV – Holzwickeder SC 1:3 (1:2). Der Königsborner SV kann sich einfach seit Jahr und Tag am Ende nicht gegen den Holzwickeder SC durchsetzen. Wie in den Vorjahren in Test-, Kreispokal- und Westfalenpokalspielen und vor wenigen Wochen zuvor beim Hecker-Cup des ASC Dortmund jubelten am Mittwochabend nach Abpfiff der 3. Runde des Krombacher Kreispokals nur die Holzwickeder.
3:1 hieß es am Ende. Aufgrund der starken ersten Hälfte der Holzwickeder war es ein verdienter Erfolg der Gäste. In der zweiten Halbzeit war das Match ausgeglichener – und der Königsborner SV ärgerte den klassenhöheren Westfalenligisten mit manch guten Aktionen. Doch am Ende keine Frage: Der HSC zog verdient in die 4. Runde ein und trifft dort auf den Sieger der Partie zwischen dem SuS Oberaden und dem VfL Kamen. Pikanterie am Rande: Gegen eben jenen VfL Kamen schieden die Holzwickeder in der letzten Pokalsaison mit 0:3 aus.
Bildzeile: Königsborns Dzanan Mujkic (li.) im Zweikampf mit dem Holzwickeder Tim Kortenbusch. Er sah in der 84. Minute die Ampelkarte.
HSC auf Wiedergutmachung nach unnötiger Sprockhovel-Niederlage aus
„Wir als Trainer und alle Spieler waren nach der 1:2-Niederlage im letzten Meisterschaftsspiel bei der TSG Sprockhövel richtig angefressen und unzufrieden mit uns. Wir wollen eine Reaktion in den Spielen gegen Königsborn und Westfalia Herne am kommenden Sonntag zeigen“, sagte HSC-Coach Kurtulus Öztürk vor dem Spiel. Und so kam es. Holzwickede war von Spielbeginn an dominierend. Folgerichtig klingelte es auch bereits in der zwölften Minute, als Maximilian Schettke schön freigespielt wurde und die frühe Führung erzielte. Es kam noch besser für den Gast. Maurice Modrzik wurde im Strafraum von den Beinen geholt. „Hat er geschickt gemacht, schön eingefädelt und ist dann natürlich gefallen“, kommentierte KSV-Coach Arnd Kempel die vorentscheidende Situation später nach dem Spiel. Sei’s drum: Schiri Luca-Noel Perschke pfiff ohne große Spielerproteste Strafstoß. Maurice Majewski gab KSV-Keeper Lukas Leuchtmann keine Chance, 2:0 (29.). Als dann jeder aufgrund hundertprozentiger Chancen für Eduardo Hiller und Tom Wonneberger eher ein 3:0 oder 4:0 zur Halbzeit erwartet hätte, schepperte es in der 45. Minute im Holzwickeder Netz. Leon Lukas wurde durch Hassan Boulakhrif glänzend freigespielt und schoss humorlos zum Anschluss ein.
Eduardo Hiller direkt nach Wiederanpfiff hellwach
Was auch immer sich der KSV in der Hälfte hatte einfallen lassen – zwei Minuten nach Wiederanpfiff war’s Geschichte. Eduardo Hiller brach durch und erzielte mit dem linken Fuß das 3:1 quasi direkt nach Wiederanpfiff. Unglücklicher hätte es für den Königsborner SV kaum laufen können. Doch der KSV zeigte Moral und spielte richtig mit. Drei bis vier gute Chancen hätten zu einer Ergebnisverbesserung führen können.
Nach gelb-roter Karte für sehr engagierten und guten Dzanan Mujkic war’s das für den KSV
Doch spätestens in der 84. Minute war’s dann auch vorbei. Der sehr engagierte Dzanan Mujkic, der über die gesamte Zeit eine gute Leistung gezeigt hatte, musste mit gelb-rot nach wiederholten Foulspiel vorzeitig duschen gehen. Danach passierte nicht mehr viel – außer dass der eine oder andere Spieler noch mal völlig unnötigerweise „draufhielt“. Nach vierminütiger Nachspielzeit war dann Schluss – und der Holzwickeder SC hatte mal wieder gewonnen und zog in die vierte Runde des Krombacher Kreispokals ein.
Zwei Spiele Sperre für Philipp Gödde nach „Rot“ in Sprockhövel
Nach seiner roten Karte nach Foulspiel im Match gegen die TSG Sprockhövel bekam HSC-Spieler Philipp Gödde eine Sperre von zwei Spielen in der Westfalenliga-Meisterschaft. Beim Kreispokal in Königsborn war Gödde spielberechtigt und wurde in der 62. Minute eingewechselt.
Bildzeile: Nick Adamski (li.) stand im Krombacher Kreispokal-Spiel beim Königsborner SV in der Holzwickeder Startformation..
Trainerstimmen
Arndt Kempel (KSV): Unter dem Strich ist es eine verdiente Niederlage. In den Tugenden, die im Fußball zählen, war uns Holzwickede heute überlegen. Wir waren immer wieder in den zweiten Bällen drin, extremst in der Balleroberung. Die ersten 20 Minuten nehme ich auf meine Kappe, wir wollten was ausprobieren. Das hat nicht so richtig funktioniert. Entsprechend haben wir umgestellt. Zum richtigen Zeitpunkt machten wir das 2:1. In der 2. Halbzeit haben wir die Tore in der Box nicht gemacht, davon mussten wir eins machen, wenn wir ins Spiel zurückkommen wollten. Ganz allein war entscheidend, dass unsere Leistung nicht gepasst hat. Das ist schon enttäuschend. Mund abwischen, am Wochenende haben wir die Chance, es besser zu machen.
Kurtulus Öztürk (HSC): Es war ein hochverdienter Sieg. Der KSV hat gefühlt mit seiner ersten Aktion das Tor gemacht. Da waren wir etwas zu schläfrig. Das ist das einzige, was wir uns ankreiden müssen. Wir hätten in Halbzeit eins aber auch schon 3:0, 4:0 führen müssen. Ich habe ein paar Sachen vorgegeben, die wir in der Liga noch nicht so hatten. Das war ein guter Schritt nach vorne. Phasenweise haben wir gut gepresst. Ich wollte viele Sprints sehen und das haben die Jungs auch gemacht. Ich bin zufrieden.
KSV: Lukas Leuchtmann, Baran Müldur, Moritz Köhler (84. Lennart Kutscher), Tim Lorenz, Leon Lukas, Christopher Johannes Simon, Mirac Balli (27. Youssef Anhari), Hassan Boulakhrif, Ilja Petreian (62. David Haseldiek), Tugay Tambil (55. Marvin Noah Pietryga), Dzanan Mujkic.
HSC: Felix Hacker, Nick Adamski (62. Serhat Uzun), Maximilian Wolff, Eduardo Hiller (76. Kerem Keski), Michael Vrljic, Muhammed Doganalp Cakir, Tom Wonneberger, Maurice Majewski (62. Philipp Gödde), Dean Müsse, Maximilian Schettke (69. Til Busemann), Maurice Modrzik.
Tore: 0:1 Schettke (31.), 0:2 Majewski Strafstoß (29.), 1:2 Lukas (45.), 1:3 Hiller (47.).
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Dzanan Mujkic (wiederholtes Foulspiel)
Zuschauer: 120
Schiedsrichter: Luca-Noel Perschke (Hamm).
Bildzeile: Maximilian Schettke (Mitte) kann in dieser Szene den Ball behaupten. Er erzielte die 1:0-Führung für den HSC.