HSC: Erst nur „Maus“ gegen bissiges Löwenrudel – in der zweiten Hälfte dann eher „König der Löwen“




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – Lüner SV 1:1 (1:1). „Löwenrudel“ stand auf den Auflaufhemden des Lüner SV. Die „Raubkatzen“ des LSV schlugen dann auch gleich mal in der 13. Minute zu und beendeten eine sechsjährige Negativserie. Fast sechs Jahre nach dem 19. September 2018 bei damaligen 1:0-Heimsieg gegen den HSC konnter der Lüner SV wieder einen Tor- und Punkterfolg gegen den Holzwickeder SC in einem Pflichtspiel erzielen.
Exakt 13 Minuten dauerte es, bis der Neuzugang vom Königsborner SV und Ex-Profi Tarik Kurt den Führungstreffer für das „Löwenrudel“ erzielte. Allerdings musste eine umstrittene
Situation dafür herhalten, die Schiri Simon Knappe von der SG Coesfeld, nach Rücksprache mit seinem Linienrichter wie folgt interpretierte: Der Schuss ins Glück erfolgte aus einer „neuen Situation“ heraus. Womit das Unparteiischen-Trio damit meinungsmäßig ziemlich einsam dastand – doch was interessierte das schon ein „Löwenrudel“?
Maurice Majewski ärgerte „Löwen“ mächtig und raubt den „Raubkatzen“ den Sieg
Der Lüner SV blieb bissig. Klug vorgetragene Angriffe nach Pressing-Situationen ließen die exakt 205 Zuschauer eher auf ein 2:0 tippen, als auf ein Comeback des letztjährigen Westfalenliga-Zweiten. Das aber kam, dank eines unermüdlicharbeitenden Maurice Majewski. Der war in der 32. Minute genau da, wo gelernte Stürmer stehen müssen – und erzielte den Ausgleich.
Ex LSVer Michael Vrljic mit Riesenmöglichkeit in der Nachspielzeit – doch insgesamt blass
Ach ja, und was war eigentlich mit dem Ex-LSV-Spieler Michael Vrljic? Der blieb ziemlich blass. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte er allerdings das 2:1 für den HSC erzielen müssen, allerdings schoss er freistehend aus kürzester Distanz über den Katen. Seine beste Chance. Es blieb beim 1:1 zur Halbzeit – und damit allen Chancen für die zweite Hälfte für  beide Teams.


Bildzeile: Nach dem 1:1 ging es auf eine „kleine Ehrenrunde“.

Halbzeit zwei: Systemänderung und Einwechslung von Gödde und Hiller
Eines war klar: Kurtulus Öztürk musste personell wechseln und das System ändern. Er wechselte Eduardo Hiller und Philipp Gödde ein. Warum nicht eher? Dazu Öztürk später in der Pressekonferenz: „Philipp hat die letzte zehn Tage nicht vollauf trainieren können. Wir haben 24 Spieler im Kader. Wir brauchen jeden und sprechen mit allen vor den Spielen.“ Es
war jedenfalls ein komplett anderes Match in der zweiten Halbzeit. Eduardo Hiller (58.), Michael Kuhfeld (64.), erneut Hiller (69.) und Maurice Majewski (79.) hatten die Führung auf dem Fuß.
Lüner SV mit ganz starken und gefährlichen Standard-Situationen
Auf der anderen Seite verhinderte Felix Hacker einen LSV-Treffer ((76.). Zudem waren die Standards des Lüner SV nach Freistößen und Ecken stets brandgefährlich. Auch da hätte es
im Holzwickeder Katen jederzeit einschlagen können. Am Ende blieb es beim 1:1 – und dem aktuell siebten Platz für den HSC.
Am kommenden Sonntag geht es zum ganz schweren Auswärtsspiel beim Oberliga-Absteiger TSG Sprockhövel.

Trainerstimmen:
Kurtulus Öztürk (HSC): Das 1:1 geht in Ordnung. Ich bin wirklich froh, dass ich mein Debüt als Trainer beim Holzwickeder SC nicht verloren habe. Sehr unglücklich war die Entstehung zum 0:1. Wir hatten einen eigenen Freistoß am 16er. Doch unsere eigene Restverteidigung stand einfach noch nicht. Wir haben uns dann wieder ins Spiel reingekämpft und auch das 1:1 sprichwörtlich erkämpft. In der zweiten Hälfte waren wir näher am 2:1. Daher können wir auch auf die Leistung der zweiten 45 Minuten für die kommenden Spiele aufbauen. Es gibt allerdings noch so einige Kleinigkeiten, an denen wir in den Trainingseinheiten arbeiten müssen.
Hayrettin Celik (Lüner SV): Wir hätten eigentlich mit den Personalien Hiller/Gödde bereits von Anfang an gerechnet. Nach dem 1:1-Ausgleich gegen uns haben wir den Faden verloren. Fortan hatte der HSC Oberwasser. In manchen Situationen hatten wir auch einfach Spielglück. Allerdings hätten auch wir durch Standards jederzeit einen Treffer erzielen können. Es war bei den heißen Temperaturen ein Abnutzungskampf. Mit dem Unentschieden sind wir nicht unzufrieden, vor allem, da uns das kaum jemand im Vorfeld zugetraut hat. Ein Wort noch zu Holzwickede: Ich bin gerne hier. Auch wenn mal ein Spruch von der Tribüne oder vom Spielfeldrand kommt: Das gehört einfach dazu. Es ist einfach sehr schön in Holzwickede.

Bildzeile: Hayrettin „Henry“ Celik , Trainer des Lüner SV und Kurtulus „Kutte“ Öztürk steckten nach der Pressekonferenz und dem 1:1 die Köpfe zusammen uns diskutierten die Ergebnisse des ersten Spieltags – und natürlich das eigene Spiel.

HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Serhat Uzun (46. Eduardo Hiller), Efe Kadir Buzaci, Michael Vrljic, Muhammed Doganalp Cakir (46. Philipp Gödde), Maurice Majewski, Dean Müsse,
Michael Kuhfeld, Damjan Ilic, Maurice Mrodzik (82. Kerim Keskin).
Lüner SV:Lüner SV: Alexander Rothkamm, Volkan Ablak, Marcello Bena (36. Aker-Ali Arslan), Benjamin Teichmöller, Romeo Serra Abazay (76. Ünal Kurtulus), Ali Gülcan, Bekem Saglam (63. Paul Wiemer), Lokman Erdogan, Tarik Kurt, Olcay Yilmaz (84. Damasy Lussuekiko Daniel) Denis Czanecki.

Tore:
0:1 Kurt (13.), 1:1 Majewski (32.).
Schiedsrichter: Simon Knappe (SG Coesfeld).
Zuschauer: 205.Bildzeile: Voller Körpereinsatz hier von Philipp Gödde. Gödde wurde zur zweiten Hlbzeit eingewechselt.