Fußball, Krombacher Kreispokal, 2. Runde: Königsborner SV – SG Bockum-Hövel 6:5 (1:1, 1:1). Die Gesänge aus der Kabine der Schumann Arena waren weithin hörbar. Die Kicker des Königsborner SV feierten ihren Pokalsieg lautstark in der Kabine. In der Tat ein Ausdruck großer Freude, denn 90 Minuten zuvor und im anschließenden und notwendig gewordenen Elfmeterschießen wurde immerhin ein Westfalenligist eliminiert.
Zweifel waren eigentlich vor dem Anpfiff angebracht, denn für den gastgebenden Landesligisten war es das dritte Spiel innnerhalb von sechs Tagen, was dem eigenen Urlaubsguru Cup geschuldet war, wo man erst im Finale gestoppt wurde (wir berichteten). Am Ende waren all diese Zweifel zerstreut angesichts des positiven Endstandes.
Die Kempel-Truppe startete etwas schleppend in die Partie. Allerdings stellte sich auch schnell heraus, dass Bockum-Hövel ein durchaus schlagbarer Gegner zu sein schien. Der hatte zunächst mehr Spielanteile und auch zwei Möglichkeiten, aber Niklas Klick im Königsborner Gehäuse zeigte auf, das er an diesem Abend schwerlich zu bezwingen war. Das nahmen die rund 200 Zuschauer zur Kenntnis. Doch seine absoluten Glanztaten sollten noch folgen.
Unglücklicherweise geriet Königsborn durch ein Eigentor von Tim Lorenz 0:1 in Rückstand. Dieser Rückstand hatte Bestand bis kurz vor der Halbzeit. Leon Mayka nutzte dann seine zweite Großchance zum 1:1-Ausgleich. Zuvor hatte er ebenso wie Marvin Pietryga noch Abschlussschwächen gezeigt.
Dieser Ausgleich setzte neue Kräfte frei, das zeigte sich nach dem Wiederanpfiff. Der KSV wurde stärker, kam gut über die Außen, wobei Youssef Anhari und Hassan Boulakrhif Akzente setzten. Doch alle Bemühungen fanden auf beiden Seiten nicht den gewünschten Abschluss. So endete die Partie nach 90 Minuten 1:1, was ein Elfmeterschießen erforderlich machte. Hier wurde Niklas Klick zum Pokalhelden, denn er parierte zwei Elfer von Bockum-Hövel. 4:3 ging dieses „Stechen“ für Königsborn aus und so hieß es in der Gesamtabrechung der Tore 5:4 am Ende.
In der dritten Runde des Krombacher Kreispokals stellt sich nun Westfalenligist Holzwickeder SC in den Weg. Dessen Trainer Kurtulus Öztürk war am Montagabend ein aufmerksamer Beobachter des Königsborner Spiels.
KSV-Trainer Arndt Kempel: Ein cooler Abschluss der Vorbereitung. Dass das heute ein Kraftakt wird, das war uns klar. Zum einen war es das dritte Spiel binnen sechs Tagen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn es bewölkt geblieben wäre. So kam wieder die Sonne raus und es war heiß. Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen, haben Fehler und damit den Gegner stark gemacht. Bei uns hat das Selbstvertrauen gefehlt. Ich war dann irgendwie froh, dass das 1:0 gefallen ist. Es war so ein Wachmacher. Wir haben uns bis zur Halbzeit gequält, hatten ein, zwei Chancen. In die Halbzeit mit einem Unentschieden reinzugehen, war das Beste, was uns passieren konnte. 2. Halbzeit hatten wir mehr Torchancen, machten sie aber nicht rein. Vor dem Elfmeterschießen haben wir uns stark geredet. Niklas Klick im Tor war überragend im Tor. Er hat stark pariert. Ein schönes Erlebnis und ich freue mich, dass wir im August noch ein Spiel mehr haben konnten vor dem Saisonstart. Spiele tun gut und haben Wettbewerbscharakter. Die Jungs haben sich toll gefreut über den Pokalsieg.
KSV: Klick, Anhari, Petreian, Mayka, Veit-Laurin Wettklo, Lorenz, Simon, Kutscher, Pietryga, Boulakrhif, Becker; eingewechselt Tambil, Balli, Darraz, Nguyen.
SGBH: Balkenhoff, Danszyk, Pehlivan, Rieping, Tsingos, Katzer, Orlowski, Rzeha, Limanski, Kim, Baytar; eingewechselt Kraker, Ibrahim, Atriki, Begoski, Subasi, Grzenica.
Tore: 0:1 (18.) Lorenz Eigentor, 1:1 (42.) Mayka.
Bildzeile: Hassan Boulakrhif (re.) hatte gute Szenen im Angriffsspiel der Königsborner und erhielt dabei wiederholt ermunternde Zurufe seiner zuschauenden Familie.