„Hätten lieber 0:15 verloren“: SC Fröndenberg-Hohenheide muss lange auf Leistungsträger Sané verzichten




Fußball, 2. Runde Krombacher Kreispokal: SC Fröndenberg-Hohenheide – Holzwickeder SC 0:4 (0:2). Die sehr ordentliche Leistung in der zweiten Runde des Krombacher Kreispokals beim 0:4 gegen den Westfalenligisten Holzwickeder SC musste der A-Ligist SC Fröndenberg-Hohenheide teuer bezahlen. Ousseynou Sané knickte beim Stand von 0:4 in der 83. Minute bei einem Laufduell mit dem Holzwickeder Tom Wonneberger  ohne Gegnereinwirkung weg. Für den Ex-Holzwickeder Sané, der beim HSC bereits in der „Vierten“ gespielt hatte, endete der Arbeitstag mit der Fahrt ins Krankenhaus und der Befürchtung einer schweren Innenbandverletzung. Da drohen ein mehrwöchiger oder gar mehrmonatiger Ausfall. sku wünscht dem kopfballstarken Defensivspezialisten, der mit viel Tempo über die Außenbahnen kommt, schnellstmögliche Genesung!


Beide Teams mit großen Personalsorgen

Wie schon beim 1:1 im Testspiel beim Oberligisten Victoria Clarholz 24 Stunden zuvor, musste der Holzwickeder SC im Stadion an der Graf-Adolf-Straße personell stark reduziert antreten. Dean Müsse stand immerhin der Defensive wieder zur Verfügung. Es fehlten Philipp Gödde (privat verhindert), Torhüter Leon Chrobok (Achillessehnenprobleme), Oliver Stockhecke (erkrankt), Andreas Spais (angeschlagen, Knie), Jan Nielinger (Schulter-OP), Seydi Keskin (Fußgelenk), Armando Ventura (Knie) und Tim Kortenbusch (Nasenverletzung). Dennoch musste es natürlich gegen den wackeren Kreisligisten und Neuntligisten einfach reichen. Vor allem, da auch der FCF auf wichtige Akteure verzichten musste wie auf Torjäger Alexandru Covit (Urlaub), Merlin Niehoff (Rotsperre) und auf die Abwehrspielern Marcel Hoffmann, Apo Sener und Ionut Covaci, drei Leistungsträger in der Defensive. Und so musste Trainer Sedat Sener, der selber für den Holzwickeder SC, damals noch in der Landesliga gespielt hatte, improvisieren.

Bildzeile: Der Holzwickeder Maximilian Wolff (6) im Zweikampf. Wolff vergab Mitte der zweiten Halbzeit eine „Hundertprozentige“ in einer 1:1-Situation mit dem Fröndenberger  Keeper Marcel Jäger.

Drei Standardsituationen – und es stand 3:0 für den HSC

Der HSC dominierte das Match, kam gleich zu Chancen. Doch im letzten Drittel fehlte die Präsenz der Offensiven, die sich vornehm zurückhielten. Und so konnte sich Fröndenberg nicht nur mit „langen Schienen“ befreien, sondern sich zum Teil sogar spielerisch aus der Umklammerung des HSC befreien. Es mussten also andere Mittel her. Und die hatten die Holzwickeder im Gepäck und offensichtloch fleißig im Training geübt. Besonders die Ecken und Freistöße aus dem Halbfeld waren brandgefährlich. So fielen dann auch die Tore eins bis drei – zu denkbar ungünstigen Situationen für den Gastgeber. Michael Kuhfeld, starker Neuzugang vom VfR Sölde, war nach Ecken gleich zweimal zur Stelle (40. und 40.+2). Damjan Ilic machte ebenfalls nach einem Standard das 3:0 kurz nach der Pause (49.). Efe Kadir Bozaci erzielte den vierten Treffer dann aus dem Spiel (56.). Maximilian Wolff und Serhat Uzun verpassten dann „Hundertprozentige“. Es blieb beim Abpfiff des guten Schiris Sven-Patrick Schilz (BR Billmrich) beim 4:0 – und einem standesgemäßen Sieg des Favoriten.

HSC nun in der dritten Runde gegen Sieger aus Königsborn/Bockum-Hövel – und perspektivisch gegen VfL Kamen
Der 4:0-Erfolg gegen A-Ligisten SC Fröndenberg-Hohenheide bescherte Westfalenligist Holzwickeder SC ein Top-Spiel in der dritten Runde, geplant am Donnerstag, 22. August. Dann kommt es zum Spitzenspiel auswärts beim Sieger der Begegnung zwischen den Landesligisten Königsborner SV und dem Westfalenligisten SG Bockum-Hövel. Perspektivisch könnte es dann in der vierten Runde, wie im Vorjahr, erneut zum VfL Kamen gehen. Aber erst mal müssen die Runden gespielt werden…
Der HSC-Blick geht Richtung Lüner SV am kommenden Sonntag – SC Fröndenberg mit Saisonstart bei Westfalia Wethmar 
Alles keine optimalen Voraussetzungen angesichts des vorletzten Spiels vor dem Saisonauftakt gegen den Lüner SV am kommenden Sonntag (11. August, 15 Uhr, Montanhydraulik-Stadion). Trainer Hayrettin „Henry“ Celik ließ in der langen Vorbereitung seit Anfang Juli in der Woche fast jeden Tag trainieren und organisierte ein Trainingslager in Duisburg Wedau. Gleich elf Mal (!) ließ er seine neuformierte Truppe zu Testspielen antreten. Sieben Niederlagen (1:2 SSV Buer, 1:5 SF Siegen, 2:3 SC Velbert, 1:4 TuS Hiltrup, 1:4 SG Welper, 0:1 FC Nordkirchen, 0:3 VfB Homberg), ein Remis (1:1 TuS Bövinghausen) und drei Siege (3:0 Westfalia Gelsenkirchen, 1:0 Mülheim FC 97 und 4:2 FC Frohlinde) stehen zum Ende der Vorbereitung zu Buche. Am Sonntag gab es ein 1:2 beim  SSV Buer. Alles nur Tests – doch der Lüner SV ist zum aktuellen Zeitpunkt nur ganz schwer einzuschätzen. Es wird am kommenden Sonntag ein ganz spannendes Match. Anekdote am Rande: Wie schon im Vorjahr, wollten beide Vereine Lüner SV und HSC dieses Spiel zum Saisonauftakt und beide ein Heimspiel. Im letzten Jahr waren die Lüner schneller. Dieses Jahr war der HSC „dran“ – und hofft auf einen Dreier zum Auftakt.

SC Fröndenberg-Hohenheide vor schwerem Gang nach Wethmar

Der SC Fröndenberg-Hohenheide absolviert am Mittwoch, 7. August, um 19.15 Uhr noch einen Test daheim gegen TuS Wickede. Los geht es dann in die Saison am Sonntag, 11. August, 15 Uhr mit dem ganz schweren Match bei Westfalia Wethmar.

Trainerstimmen
Sedat Sener (Fröndenberg-Hohenheide): Ich hätte heute lieber 0:15 verloren als einen unserer Leistungsträger, Ousseynou Sané. Sein wahrscheinlich lange Verletzungspause von mehreren Wochen ist ganz bitter für uns. Zum Spiel selber. Ich kann meiner Mannschaft heute überhaupt nichts vorwerfen. Ich bin mega stolz. Wir haben gegen einen Westfalenligisten, der beinahe in die Oberliga aufgestiegen wäre, aufgrund von Stanrds verloren. Wir haben aus dem Spiel heraus wenig zugelassen. Auch defensiv haben wir sicher und diszipliniert gestanden. Wir konnten uns teilweise sogar richtig gut spielerisch aus der HSC-Umklammerung befreien.
Kurtulus Öztürk (Holzwickede): Wir wissen alle, wie schwer ein Pokalspiel als Favorit sein kann. Es war uns klar, dass wir vor einem Geduldspiel stehen. Bei den Standards war unsere Box-Besetzung sehr gut. Nicht so ganz gefallen haben mir das Verhalten von Spielern bei 1:1-Situationen und im Offensivverhalten. Klar weiß ich auch, dass Fröndenbergs Keeper Marcel Jäger mit seiner Schalker Vergangenheit der vielleicht beste A-Liga-Torhüter ist und fast alles hält. Dennoch müssen wir uns in der Offensive einfach weiter verbessern.

SC Fröndenberg-Hohenheide: Marcel Jäger, Melvin Carvalho (49. Dembo Camara), Ousseynou Sané (83. Dündar Cakmak), Dennis Heyna, Kadir Arslan, Alfredo Petronio, Yves Manusch, Ramazan Korkut, Ionel Sebastian Covit, Ivan Anicito, Robin Carvalho (49. Jerem Sanyang).

HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Serhat Uzun, Efe Kadir Bozaci (67. Kerem Keskin), Michael Vrljic (75. Nick Adamski), Muhammed Doganalp Cakir, Maurice Majewski (57. Til Busemann), Dean Müsse, Michael Kuhfeld, Damjan Ilic (57. Maximilian Wolff), Maurice Mrodzik (67. Tom Wonneberger)
Tore: 0:1 Kuhfeld (40.), 0:2 Kuhfeld (45.+2), 0:3 Ilic (49.), 0:4 Bozaci (56.)
Schiedsrichter: Sven-Patrick Schilz (BR Billmerich)
Zuschauer: 60.

Bildzeile: Der HSCer Dean Müsse klärt hier vor den anstürmenden Fröndenbergern Ionel Sebastian Covit (11) und Robin Carvalho.