Fußball, Westfalenliga 2: Spielverein Westfalia Soest – Holzwickeder SC (Sonntag, 28. April, 15.30 Uhr, Kunstrasenplatz des Jahnstadions, Dasselwall 3 in Soest). „Spielstärkstes Team der Liga“, „beste Mannschaft, die sich im Holzwickeder Montanhydraulik-Stadion vorgestellt hat“ und „Oberliga-Aufstiegsfavorit nach bereits erfolgten Ligen-Durchmärschen“: Bislang gab es für den wackeren Aufsteiger aus Liga und vom HSC nur lobende Worte. In den letzten fünf Spielen aber klemmte es bei der Truppe von Trainer Dustin Hamel. Aus den letzten fünf Spielen gab es nur einen Sieg und viele Zähler wanderten auf das Konto der jeweiligen Gegner.
Aktuell steht die Westfalia nimmt mit 41 Punkten auf Platz vier – und damit sechs Zähler hinter dem Zweiten, dem Holzwickeder SC. Das heißt: Sollte es am Sonntag keinen „Dreier“ für die Bördestädter geben, kann sich die Mannschaft über eine ordentliche Saison freuen, wird aber den Traum vom direkten Durchmarch aus der Landesliga 2 in die Oberliga begraben müssen. Die Bilanz der Soester bislang: zwölf Siege, acht Niederlagen und fünf Unentschieden.
Besonderer Blick auf HSC-Schreck und Torjäger Simon Kötter
Im Spiel der Fünftbeste Heimmannschaft (Soest) gegen drittbeste Auswärtsmannschaft (HSC) setzen die Soester vor allem auf ihren Torjäger Simon Kötter. Kötter steht in der Torjägerliste mit 15 „Buden“ auf dem zweiten Rang hinter Xhino Kadiu vom DSC Wanne-Eickel, der 19 Mal einnetzte. Simon Kötter war es übrigens auch, der im Hinspiel in Holzwickede das goldene Tor zum 1:0-Auswärtssieg in der 46. Minute erzielte. Personell gibt es bei der Westfalia Sorgen im zentralen Mittelfeld. Yasin Toy fehlt mit einer schweren Verletzung wohl bis zum Saisonende. Auch im letzten Spiel lief es nicht so richtig: Beim Letzten, dem SC Neheimn nahm man beim 2:2 nur ein Pünktchen mit und hatte Glück, dass der Ausgleich nur Philipp Ratz noch kurz vor Schluss fiel (83.).
Zuletzt zwei Heimniederlagen in Folge für Westfalia Soest – aber im Kreispokal Finale erreicht
Im Jahnstadion setzte es zuletzt mit dem 3:4 gegen Spitzenreiter Concordia Wiemelhausen und dem 0:1 gegen den Hombrucher SV zwei Niederlagen. Allerdings waren das zwei Gegner, gegen den zuletzt auch der HSC beide Male den Kürzeren gezogen hatte. Der letzte Heimsieg datiert vom 11. März – damals 4:2 gegen den BSV Schüren. Selbstbewusstsein sollte Soest das 6:1 im Kreispokal-Halbfinale unter der Woche gegen den A-Ligisten Germania Hovestadt geben.
Holzwickeder SC baut auf sichere Defensive
Der Holzwickeder SC reist mit der Empfehlung eines 4:1-Auswärtssiegs beim gewiss nicht schwachen SV Sodingen an. Wer den Holzwickeder Sport Club besiegen will, muss vor allem ein Rezept finden, die Hintermannschaft in Bedrängnis zu bringen. Erst 24 Gegentreffer kassierte das Team von Cheftrainer Benjamin Hartlieb. Insgesamt kommt der HSC als Tabellenzweiter mit nur einem Punkt Rückstand auf Wiemelhausen auf 15 Siegen, zwei Remis und sechs Niederlagen. Der Ertrag der letzten Spiele ist grundsolide: Neun Punkte aus den letzten fünf Partien holten die Holzwickeder.
Stellungnahme von Karl-Friedrich Lösbrock zur „Personalie Moritz Müller“
Unter der Woche bereitete sich der HSC konzentriert auf das „B1-Spiel“ vor. Die Personalie „Kapitän Moritz Müller“ spielte da keine Rolle – zu professionell verhalten sich alle Seiten. Der Sportliche Leiter Karl-Friedrich Lösbrock meint dazu: „Es ist immer bedauerlich, wenn Spieler uns nach so vielen Jahren verlassen. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem keine Einigung erzielt werden kann. Mit Moritz verlieren wir nicht nur einen guten Spieler, der bei uns seit der Spielzeit 2018/19 aktiv war, sondern auch einen tollen Menschen, der bei uns in jungen Jahren zum Führungsspieler gereift ist.“
Wird der HSC nun bezüglich der kommenden Spielzeit nachlegen, nachdem man bereits sechs Neue verpflichtet hat? Lösbrock: „Momentan ist angesichts des Müller-Wechsels nicht geplant, gezielt nachzulegen. Wir halten aber die Augen und Ohren offen. Es laufen noch Gespräche.“
Übrigens ist auch Soest, wie viele andere Teams aktuell mitten in den Gesprächen zu Wechseln in der neuen Spielzeit, ein gebranntes Kind. Letzte Woche gab einer der Top-Spieler, Marcelo Costa Rebelo, seinen Abschied bekannt. Er wechselt zum SuS Langscheid/Enkhausen.
Auch das Wochenend-Programm der Konkurrenz im Aufstiegskampf ist interessant
Auch wenn angesichts der verbleibenden fünf Spielen der HSC selber seine Hausarbeit machen muss, so lohnen sich doch Blicke auf die Gegner im Kampf um den Oberliga-Aufstieg. Spitzenreiter Wiemelhausen hat das schwere Auswärtsspiel in Wanne-Eickel vor der Brust. Wacker Obercastrop als Dritter hat gegen den RSV Meinerzhagen eine auf dem Papier leichtere Aufgabe.
Regionalliga-Schiedsrichter Jörn Schäfer „kann es mit Zahlen und Statistiken“
Er wird in Sachen Zahlen und Statistik sicherlich nicht den Überblick verlieren. Der gelernte Bankkaufmann Jörn Schäfer von den Sportfreunden SF Sümmern wird das Top-Spiel in Soest leiten. 2012 wurde er als bester Jung-Schiedsrichter in NRW ausgezeichnet. Selber gespielt hat er bis zum A-Juniorenbereich. Aktuell leitet Schäfer sehr viele Spiele in der Regionalliga. Matches der sonntäglichen Gegner Soest und Holzwickede hat er in dieser Saison noch nicht geleitet.
Bildzeile: 0:1 unterlag der Holzwickeder SC durch einen Treffer von Torjäger Simon Kötter in der 46. Minute im Hinspiel im Montanhydraulik-Stadion gegen Westfalia Soest. Hier eine Szene aus der Begegnung mit Pjer Radojcic. Auch Radojcic wird den HSC zum Saisonende verlassen – wie auch Kapitän Moritz Müller.