HSC: Nur nicht „abreißen lassen“ – Neuverpflichtung Tom Wonneberger spielt vor – vermutlich keine Relegation




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SC Neheim (Sonntag, 14. April, 15 Uhr, Montanhydraulik-Stadion, Jahnstraße 7, Holzwickede). Jetzt geht es drum. Nur noch sieben Spieltage stehen an. Aus dem Meisterschaftsrennen in der Westfalenliga 2 ist ein Fünfkampf geworden. Mittendrin: der HSC. Bei dem steigt vor seinem Heimspiel am Sonntag gegen Schlusslicht den SC Neheim nach der 0:2-Niederlage in Wiemelhausen, dem aktuell dritten Platz mit drei Zählern Rückstand und der deutlich schlechteren Tordifferenz der Druck. Auch wenn der Club offiziell das Ziel „Aufstieg“ nicht ausgerufen hat und nur eine Verbesserung der letztjährigen Platzierung anstrebt (Rang 5), so hofft so mancher, insbesondere die Fans, doch auf mehr. Dass nun die Sauerländer mit einer schwarzen Serie von drei Niederlagen in Folge im Gepäck als aktueller Tabellenletzter auflaufen, macht die Sache nicht leichter.

Augenmerk auf HSC-Neuzugang Tom Wonneberger – zuletzt Torschütze für den SC Neheim gegen den SV Sodingen 

Das besondere Augenmerkt beim Gast gilt der „Nummer 24“. Tom Wonneberger heißt das 24-jährige Sturmtalent und trägt ab dem 1. Juli 2024 das Holzwickeder Trikot. Zuletzt erzielte der Neuzugang des HSC den 1:2-Anschlusstreffer bei der 1:3-Pleite beim SV Sodingen.

SC Neheim litt lange in der Saison unter Verletzungspech und vielen Abgängen Richtung Soest

Der SC Neheim, der in den letzten Spielzeiten immer mindestens im oberen Mittelfeld dabei war, erlebte in dieser Saison die andere Seite des Amateurfußballs. Viele Spieler gingen zum HSC-Konkurrenten um den Aufstieg, Westfalia Soest. Dazu kam großes Verletzungspech und ein komplett verkorkster Saisonauftakt. Heute trägt der Club von Trainer Alexander Bruchhage, der den Verein ebenfalls im Sommer verlassen wird, mit lediglich 21 Zählern aus 23 Partien und damit 69 Punkten die rote Laterne der Westfalenliga 2. Was sind nun die Schwachpunkte des Teams? Da wäre allem die fehlende Durchschlagskraft im Angriff. Kein Team der Westfalenliga Herren Staffel 2 markierte mit 27 weniger Treffer als die Mannschaft von Trainer Alexander Bruchhage. Sechs Siege, drei Unentschieden und 14 Niederlagen stehen bis dato für den Gast zu Buche. Johannes Thiemann (Nummer 6) traf als bester Torjäger zehn Mal. Die Neheimer überließen den Gegnern in den letzten fünf Spielen jede Menge Punkte und sicherten sich nur einen Sieg. Da passt auch die 1:2-Niederlage im Kreispokal beim Landesligisten TuS Sundern vor einer Woche irgendwie ins Bild. In der Auswärtstabelle rangiert der SCN mit einem Sieg, drei Remis und sieben Niederlagen auf dem vorletzten Platz.

Hinter Holzwickede lauern Westfalia Soest und Lüner SV

20 Punkte mehr (41) als Neheim hat der HSC aktuell und ist damit Tabellendritter hinter Spitzenreiter Wiemelhausen und dem Zweiten, Wacker Obercastrop. Hinter Holzwickede lauern in ebenfalls aussichtsreicher Position Westfalia Soest (40) und der wiedererstarke Lüner SV (39).  Am letzten Spieltag nahm der Holzwickeder Sport Club gegen die Concordia Wiemelhausen mit 0:2 die achte Niederlage in dieser Spielzeit hin. Das Hinspiel gegen Neheim gewann der HSC am 15. Juli 2023 nach Toren von Andreas Spais und Dylan Pires „Im Binnerfeld“ mit 2:0. Die Hintermannschaft ist nach wie vor das Prunkstück des Gastgebers. Insgesamt erst 23 Mal gelang es dem Gegner, den Holzwickeder Sport Club zu überlisten. Der HSC als nicht nur Gesamtdritter der Tabelle ist auch Dritter der Heimtabelle. Personell sieht es wieder deutlich besser bei HSC aus. Pjer Radojcic, der zuletzt wegen einer Muskelverletzung ausgefallen war, hat wieder trainiert. Auch Moritz Keil ist wieder fit und könnte eingesetzt werden.

Philipp Gödde und Maurice Majewski mit Neheim-Vergangenheit

Zwei aktuelle Spieler des HSC haben bereits das Trikot des SC Neheim getragen. Philipp Gödde war dort aktiv und wechselte dann in die Schalker Knappenschmiede. Auch Maurice Majewski trug bereits das Trikot des SC Neheim.

Unparteiischer Lucas Kamp legte Schiri-Prüfung bereits mit 13 Jahren ab

Geleitet wird die Begegnung von Schiedsrichter: Lucas Kamp vom FC Hövelriege aus dem Fußballkreis Paderborn. Der fing ganz jung mit seiner Karriere an. Bereits mit 13 Jahren legte er seine Schiri-Prüfung ab. In dieser Spielzeit hat er noch kein Spiel des HSC geleitet.

Relegation der Westfalenliga-Zweiten auf der Kippe – die Gründe hierfür beginnen in der Dritten Liga mit dem MSV Duisburg

Wie wichtig ein Sieg des HSC und damit der Erhalt aller Chancen auf die Meisterschaft ist, zeigt eine aktuelle Entwicklung im NRW-Fußball. So wird es höchstwahrscheinlich keine Relegation der Zweitplatzierten der Westfalenliga 1 und 2 geben und nur die beiden Meister steigen auf. Die Gründe hierfür beginnen bereits in der Dritten Liga. Dort wird der MSV Duisburg mit aktuell acht Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz wohl den Gang in die Regionalliga antreten. Dort wiederum müssten dann vier Teams den Weg in die Oberliga gehen. Sehr wahrscheinlich ist, dass es RW Ahlen (sechs Zähler Rückstand) und auch den SV Lippstadt (drei Punkte zurück) treffen wird. Ganz wichtig: Sollte aus dem Bereich des FLVW, also Lippstadt oder Ahlen, nur eines dieser beiden Mannschaften treffen, gibt es eine Relegation. Wenn beide absteigen, ist die Relegation der Westfalenliga-Zweiten hinfällig. Aktuell würde das Duell der Tabellenzweiten „Westfalia Kinderhaus gegen Wacker Obercastrop“ lauten.

Für den HSC bedeutet das: Sollte der Verein aufsteigen wollen, sollte man sich nicht auf eine Relegation hoffen, sondern direkt die Meisterschaft anstreben.

Bildzeile: Mit 2:0 siegte der Holzwickeder SC im Hinspiel im „Binnerfeld“ beim SC Neheim. Hier kämpft Maurice Majewski, übrigens ein Ex-Spieler des SC Neheim, um das Leder. Kapitän Moritz Müller beobachtet die Szene.