Fußball, Westfalenliga 2: BSV Schüren – Holzwickeder Sport Club 0:2 (0:1). Der HSC hat seinen Vorsprung an der Tabellenspitze ausgebaut. 2:0 siegten die Holzwickeder verdient im Auswärtsspiel beim BSV Schüren und haben nun nach dem 19. Spieltag vier Zähler Vorsprung auf den Zweiten, Westfalia Soest sowie fünf auf den Dritten, TuS Erndtebrück. Dabei waren die Vorzeichen alles andere als gut. Ohne Kapitän Moritz Müller, Andreas Spais, Tom Kortenbusch, Amarilno Kourti, Muhamed Doganalp Cakir, Dean Müsse und Joao Filipe da Silva Macedo musste der HSC die schwere Auswärtshürde beim BSV bewältigen. Mit Ersatzkeeper Orlando Stockhecke, Finn Jona Heinings, Branko Vasic, Dylan Pires und Maximilian Schettke war die Bank von der Personenzahl her auch überschaubar besetzt. HSC-Cheftrainer Benjamin Hartlieb musste also (mal wieder) kreativ basteln.
Frühe Führung durch Serhat Uzun brachte dem Holzwickeder SC viel Sicherheit
Von Beginn an entwickelte sich sehr zur Freude der großen Zuschauerkulisse von 211 Besuchern ein unterhaltsames Spiel. Connor McLeod legte auf Serhat Uzun auf, doch der scheiterte am guten BSV-Keeper Sascha Samulewicz. In der 8. Minute hatten die Gastgeber den Torjubel schon auf auf den Lippen, doch Cem-Ali Dogan ballerte das Leder aus guter Position an die Latte des HSC-Kastens. Den Nachschuss hielt Felix Hacker in großartiger Manier. Es ging hin und her, beide Teams spielten mit offenem Visier. In der 38. Minute dann die Führung für den HSC: Serhat Uzun wurde mit Steckpass in die Mitte angespielt und ließ Samulewicz keine Chance. In der 40. Minute scheiterte Maurice Majewski mit Drehschuss an Samulewicz. Halbzeit: 0:1 aus Sicht der Schürener – die Holzwickeder hatten ihre Chance halt besser genutzt.
Wichtiges Tor durch Maurice Majewski – zwei gelb-rote Karten
Beide Mannschaften gaben auch in den zweiten 45 Minuten richtig Gas. Dass hier der Erste (HSC) gegen den Elften (BSV) spielte, war nicht zu sehen. Vielmehr war das Match ein Spiegelbild der Westfalenliga 2 – jeder kann jedem weh tun. Und genau das tat der HSC dann in der 60. Minute. Nach einer Ecke kam Maurice Majewski zum Schuss, der, leicht abgefälscht, zum 2:0 im Netz der Dortmunder einschlug.
Beide Teams machten munter weiter – zwei Akteure zu eifrig. In der 65. Minute war Eduardo Hiller, bis dato im Mittelfeld wichtiger Strippenzieher, zu eifrig. Nachdem er in der ersten Halbzeit bereits „Gelb“ gesehen hatte, sah er nach einem unnötigen Foul weitab jeder Gefahrenzone erneut Gelb, macht Gelb-Rot. Erkannte nach einiger Zeit auch Schiri David Hennig, der es erst bei „Gelb“ belassen wollte, dann aber nach einem Blick auf sein Blöckchen doch den Strich bei Hiller sah und dann auf Platzverweis entschied. Dumm gelaufen für Hiller: Der vom FC Iserlohner gekommene Mittelfeldstratege fehlt nun ausgerechnet am kommenden Sonntag gegen seinen alten Verein.
Was folgte, waren fortwährende Bemühungen auf beiden Seiten, den Ball irgendwie in dem jeweiligen Kasten unterzubringen, doch ohne Erfolg. Unterhaltsam war es allemal. Für die sorgte dann auch unfreiwillig der gute Gilmar Veiges Mendes aus Schüren, der in der 90. Minute ebenfalls mit Gelb-Rot ein klein wenig früher duschen durfte. Exakt fünf Minuten waren es, in denen aber wenig passierte. Es blieb beim 2:0-Auswärtserfolg für den Holzwickeder SC.
Bildzeile: Nach dem Spiel ließ sich HSC-Keeper Felix Hacker im Kreise seiner Familie, Freunde und Fans feiern. Er rettete mit tollen Paraden seinem HSC den Sieg.
HSC-Torhüter Felix Hacker Spieler des Tages
Spieler des Nachmittags war ganz ohne Frage HSC-Keeper Felix Hacker. Was der ganz in Rot gewandete Torhüter hielt, was für eigentlich „Hundertprozentige“ er hielt, das war große Klasse. Er hatte großen, wenn nicht den größten Anteil an den drei Punkten bei einem BSV Schüren, der keinesfalls enttäuschte und der in dieser Form kein Abstiegskandidat sein dürfte.
Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Es war heute ein verdienter Arbeitssieg. Die Truppe hat wieder einmal großen Charakter gezeigt. Wir hatten viele Ausfälle und Angeschlagene, doch im Kollektiv haben alle, die auf dem Platz und auf der Bank waren, Großes gezeigt und geleistet. Ein besonderes Lob möchte ich heute unserem Torhüter Felix Hacker aussprechen. Er hat eine große Ruhe ausgestrahlt und großartig gehalten. Das war eine richtig gute Leistung von ihm – wie auch von allen anderen Spielern heute.
Sascha Rammel (Schüren): Ich habe heute nicht ein Spiel zwischen einem Team im Aufstiegs- und einem im Abstiegskampf gesehen. Dennoch zeigt sich bei einer Mannschaft, die oben steht, das sie die wenigen, entscheidenden Szenen konsequent nutzt. Das hat Holzwickede heute ordentlich und gut getan. Dennoch: Eine Übermannschaft habe ich heute nicht gesehen.
Schüren: Sascha Samulewicz, René Richter, Gilmar Veiges-Mendes, Kaan Akkus, Jannik Marth (66. Michael Hines), Florian Marth (75. Simon Rudnik), Alessio Thiele (61. Alexander Bernhard), Björn Menneke, Cem-Ali Dogan, Mert Ergüven (61. Yassir Mhani), Ensar Selmanaj (80. Jonas Schneck).
HSC: Felix Hacker, Til Busemann, Maximilian Wolff, Philipp Gödde, Pjer Radojcic (79. Maximilian Schettke, 90. Finn-Jona Heinings), Serhat Uzun (75. Dylan Pires), Jan Nielinger, Eduardo Hiller, Maurice Majewski (86. Brank Vasic), Damjan Ilic, Connor McLeod.
Tore: 0:1 Uzun (38.), 0:2 Majewski (60.)
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Eduardo Hiller (HSC, 65.), Gelb-Rot für Gilmar Veiges Mendes (BSV, 90.)
Schiedsrichter: David Hennig (Wacker Obercastrop).
Zuschauer: 211.
Bildzeile: Eduardo Hiller zog erfolgreich im HSC-Mittelfeld die Strippen. Er zeigte eine erneut gute Leistung, leistete sich aber in der 65. Minute eine komplett unnötige zweite gelbe und damit rot-gelbe Karte. Er fehlt damit ausgerechnet am nächsten Sonntag im Spiel gegen seinen alten Verein FC Iserlohn.