Lüner SV trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Axel Schmeing




Fußball: Es sind schon harte Worte, die der Siebte der Westfalenliga 2, der Lüner SV, seinem Trainer stellvertretend für sein Team da ins Abschlusszeugnis schreibt: fehlender Siegeswille, ohne Leidenschaft und Emotionen. Für Chefcoach Axel Schmeing bedeutet das: Er wurde noch am Freitagabend mit sofortiger Wirkung freigestellt. Mit ihm gehen werden Co-Trainer Florian Barthel und Torwarttrainer Sascha Grieger-Piontek. Schmeing hatte bereits vor einigen Wochen seinen Rücktritt als Trainer angekündigt – allerdings erst nach der Saison im Sommer. Übernehmen wird nun Athavan Varathan, der erst vor einigen Tagen sein Amt als Sportlicher Leiter und Co-Trainer begonnen hatte.

Die jüngsten Leistungen des Lüner SV waren wohl für den Vorstand zu viel des Schlechten. Hatte man eigentlich am vergangenen Sonntag im Nachholspiel beim Holzwickeder SC noch weitgehend auf Augenhöhe gespielt, dennoch aber 0:2 verloren, so gab es den vorläufigen Tiefpunkt am Dienstagabend dieser Woche. Gegen den Bezirksligisten TuS Eichlinghofen unterlag die Schmeing-Truppe im Achtelfunale des Dortmunder Kreispokals mit 6:7 nach Elfmeterschie0en – nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden.

In der Meisterschaft lag man zuletzt auf Rang sieben, hatte aber nur fünf Zähler Rückstand auf den Tabellenführer aus Holzwickede. Am Sonntag, 18. Februar, spielt man nun zuhause gegen Westfalia Soest und kann sich wieder nach oben pirschen – wenn die Einstellung stimmt.

Hier die offizielle Pressemitteilung des Lüner SV zur Schmeing-Entlassung vom 17. Februar:

„Im Laufe einer langjährigen Zusammenarbeit ist es eine Selbstverständlichkeit, dass es zwischen Trainer und Vorstand mit sportlicher Leitung doch unterschiedliche Sichtweisen u. a. zu den Themen Neuverpflichtungen, Taktik, Training und Coaching gibt, die wir allerdings auch im sachlichen Diskurs besprochen haben.

Aber die gezeigten Leistungen und leider auch das recht emotionslose Auftreten der Mannschaft in den letzten Wochen (z. B. Mengede, Holzwickede und das Pokalaus gegen Eichlinghofen) waren für unseren jetzigen Entschluss entscheidend. Uns haben Leidenschaft und der bedingungslose Siegeswille gefehlt, der uns früher immer ausgezeichnet und unser Stadion eigentlich zu einer uneinnehmbaren Festung gemacht hat.

Deshalb setzen wir ganz bewusst noch einmal neue Akzente, wollen frischen Wind in den Kader bringen und damit hoffentlich neue Motivationen freisetzen. Folglich haben wir heute (Freitag, 16. Februar) Herrn Schmeing von seinen Pflichten entbunden.

Übergangsweise wird unser sportlicher Leiter, Athavan Varathan, die Trainings- und Spielleitung übernehmen. Wie von uns erwartet, werden Sascha Grieger-Piontek und Florian Bartel nicht mehr Mitglieder des Trainerteams sein. Mit diesen Entscheidungen haben wir logischerweise gerechnet.

Das neue Trainerteam, das bis zum Saisonende die Verantwortung übernehmen wird, geben wir Ihnen zeitnah bekannt. Unabhängig von diesen aktuellen Entscheidungen und Entwicklungen laufen selbstverständlich schon die Gespräche für die Neubesetzung des Trainerteams für die Saison 24/25.

Axel Schmeing wünschen wir selbstverständlich persönlich, beruflich und natürlich sportlich einfach nur alles Gute und viel Erfolg. Denn unsere Entscheidung ist rein sportlich und vereinspolitisch zu sehen, hat folglich nichts mit der persönlichen Wertschätzung für unseren freigestellten Trainer zu tun. Auch Sascha und Florian danken wir für ihr Engagement für den LSV und wünschen ihnen alles Gute.“

Bildzeile: Am letzten Samstag stand Axel Schmeing (li.) im Spiel des LSV gegen Holzwickede als Trainer noch an der Seitenlinie.