Handball: Einen hochspannenden Handballabend erlebten die Akteure des ASV Hamm-Westfalen und der Eulen Ludwigshafen am Mittwochabend in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle. Etwa 1.450 Zuschauer sahen eine dramatische Schlussphase, in der am Ende die gastgebenden Eulen das glücklichere Ende für sich hatten und knapp mit 32:31 (16:14) den Sieg sicherten.
Bis 5:4 nach sieben Spielminuten lag der ASV zunächst in Führung. In den ersten 80 Sekunden hatte Nico Schöttle bereits zweimal getroffen, der Ex-ASVer Mex Raguse musste dagegen schon nach 58 Sekunden für zwei Minuten auf die Bank. Da es den Rückraumspieler der Gastgeber bereits nach rund fünf Minuten wieder traf, musste Eulen-Trainer Johannes Wohlrab fortan taktisch etwas umstellen, um seinen bisher besten Feldtorschützen möglichst lange im Spiel zu halten.
In der Folge kamen die Gastgeber dennoch besser ins Spiel und schafften bis zur zwölften Minute einen 4:0-Lauf zum 8:5. Danach lagen die Eulen durchgängig zwei bis vier Tore in Front. Erst in der 29. Minute verkürzte ASV-Kapitän Fabian Huesmann per Siebenmeter auf einen Treffer, so wie kurz darauf wieder Jan von Boenigk zum 14:15. Vier Sekunden vor der Pause stellte Raguse wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung her mit dem es dann in den zweiten Abschnitt ging.
Jonas Stübers Fehlwurf mit Folgen
Diese Führung verteidigten die Eulen bis zur 46. Minute, dann traf Yonatan Dayan in Überzahl zum 23:24. Ludwigshafens Trainer Johannes Wohlrab nahm prompt eine Auszeit, spürte eine gefährliche Situation für sein Team. Dennoch war nun der ASV am Zug, Jakub Sterba glich per Tempogegenstoß nach Ballgewinn aus. Kurz darauf bot sich sogar die Chance zum Führungstreffer, hier scheiterte Jonas Stüber aber knapp an Torwart Ziga Urbic. Ein Fehlwurf mit Folgen, wie sich herausstellen sollte.
Denn nun lief es auf einmal wieder bei den Gastgebern, die durch drei Treffer in Serie wieder auf 27:24 davonzogen. ASV-Trainer Michael Lerscht reagierte in der 52. Minute mit einer Auszeit – noch einmal warfen die Westfalen alles ins Rennen, um das Spiel erneut zu drehen. Und das war absolut möglich.
Das 31:32 von Jan von Boenigk 16 Sekunden vor dem Abpfiff kommt zu spät
Denn Tor zum Tor warfen sich die Westfalen wieder heran. In der 57. Minute traf Björn Zintel für den ASV zum 29:30. Noch einmal erorberten sich die Gäste den Ball. Aber die Eulen verteidigen gut, zwangen die Westfalen ins Zeitspiel. So musste Schöttle am Ende mit einem schwierigen Wurf an dem vierköpfigen Eulen-Block vorbei. Es gelang – der Ball landete am Ende an der Latte. Und so knapp sollte der ASV dann auch einen absolut möglichen Punktgewinn verpassen. In der Folge verkürzte Jan von Boenigk noch zweimal auf einen Treffer Rückstand, sein 31:32 kam allerdings 16 Sekunden vor dem Abpfiff zu spät – insbesondere da die Unparteiischen den Gastgeber den im Tornetz verfangenen Ball in aller Ruhe bei laufender Spieluhr befreien und so wertvolle sechs Sekunden aus Sicht der Gäste verstreichen ließen. In den verbleibenden Momenten gelang es so selbstverständlich nicht mehr, noch einen Fehler der Gastgeber zu provozieren.
Eulen Ludwigshafen – ASV Hamm-Westfalen 32:31 (16:14)
LUD: Gruppe, Urbic (10 Paraden) – Schaller (7, 4/5 7m), Ilic, Raguse (7), Eisel (1), Meyer-Siebert (5), Haider (2), Falk (3), Schwarzer, Straub, Bergner (55. Rote Karte), Trost (2), Leun, Manfeldt-Hansen, Klein (5).
ASV: Hertlein (4 Paraden), Colodeti (2 P.) – Huesmann (7, 5/5 7m), Schöttle (5), Artmeier (1), Schulze, Sterba (3), Jungemann (1), Zintel (2), Bornemann (1), Orlowski, Dayan (5), Stüber, von Boenigk (6), Bauer
Schiedsrichter: Tobias Schmack, Philipp Dinges.
Zeitstrafen: LUD 8 Min ASV 6 Minuten.
Zuschauer: 1.472.
Bildzeile: Jan von Boenigk erzielte sechs Treffer für den ASV in Ludwigshafen / Foto ASV.