Oberadener Cobras verlieren Derby in schwacher Halbzeit eins – RSV am Ende knapp vorne




Handball, Verbandsliga Männer: RSV Altenbögge – SuS Oberaden 27:26 (14:10). „Derbysieger, Derbysieger“. Überschwänglich feierten die RSV-Spieler nach Spielende ihren knappen Heimerfolg. Sie hatten einen Start-Ziel-Sieg hingelegt, der am Ende aber doch noch in Gefahr geriet. In der 52. Spielminute hatte Oberadens Lennart Kleingrewe das 23:23 herstellen können, als er von Außen traf. Auch Jan Weber gelang der 24:24-Ausgleich, doch dann antworteten Jonas Gerke, Felix Isenbeck, Gregor Stefek mit ihren Toren zum 27:24-Sieg für den RSV Altenbögge.

Die Bönener Sporthalle war voll, lautstarke Stimmung auf der Tribüne. Das pushte aber wohl eher die heimischen RSVer als die zahlreich mitgereisten Oberadener Fans. Die Gastgeber gingen durch Jonas Gerke (2.) 1:0 in Führung, bauten den Vorsprung auf 10:4 (20.) aus und zur Halbzeit stand es 14:10. Von den Oberadener Cobras war nicht viel zu sehen. Die hatten sich in der Halbzeitpause wohl eine „Kabinenpredigt“ von Trainer Mats-Yannick Roth anhören müssen. Die zeigte Wirkung, denn sie kamen nach Wiederanpfiff besser rein in die Partie. Allen voran der starke Jan Ferkinghoff, der für das 14:13 sorgte (34.) und insgesamt auf neun Treffer kam. Der Altenbögger Vorsprung schmolz. Und als Lennart Kleingrewe gar das 23:23 erzielte (52.) für die Gäste, drohte das Spiel zu kippen. Doch verlieren wollte der RSV nicht, mobilisierte noch einmal alle Kräfte und kam zu den siegbringenden Toren.
Torfolge: 1:0, 6:1, 8:2, 10:5, 12:8, 14:10 – 14:12, 15:13, 16:15, 20:18, 23:23, 25:24, 26:24, 27:25, 27:26.

Bildzeile: Der Altenbögger Tim Baeck (2.v.re.) bedient hier Eike Jungemann (re.), der anschließend zum Torwurf kommt. Die Oberadener (v.li.) Robin Webers, Nico Wagner und Julian Mosch können dabei nur zuschauen.

Trainerstimmen
Dirk Schmidtmeier (RSV): Wir wussten, dass Oberaden große Rückraumspieler hat, sie viel über die Mitte kommen. Unsere 5:1-Deckung hat Oberaden aus dem Konzept gebracht. Wir haben das aber nicht so genutzt, wie wir es hätten nutzen können. Wir haben zu viele Freie vergeben. 14:10 stand es zur Halbzeit, wir kamen ganz schlecht aus der Pause raus. Wir haben umgestellt. Die Jungs waren auch übergallig, haben nicht mit Kopf gedeckt. Da wurde es noch eng. Ferkinghoff hatten wir gar nicht so auf dem Schirm. Er machte ein gutes Spiel, war fast der Matchwinner. Ich wollte ihn ein bisschen ärgern, weil ich ihn von früher her kannte. Aber das hat ihn wohl noch mehr gepusht. Es hat am Ende gereicht, wir haben mit einem Tor gewonnen und jetzt ein positives Punktekonto. Das ist okay.
Mats-Yannick Roth (SuS):  ich kenne den RSV sehr gut, wir hatten einen Matchplan, diese Marschroute habe ich überhaupt nicht erkannt. Das, was wir in den ersten 15, 20 Minuten gespielt haben, das war peinlich. Das war eine inakzeptable Leistung. Da kann ich mich nur entschuldigen bei unseren Fans, die die kurze Anreise gemacht haben. In der 2. Halbzeit war das noch immer nicht eine gute Leistung, wir haben aber wenigstens Charakter und Kampf gezeigt. Aber den Eindruck aus der 1. Halbzeit muss ich erst einmal sacken lassen. Entsprechend war das ein verdienter Sieg für den RSV, weil wir nicht einmal in Führung gelegen haben. Positiv muss ich Jan Ferkinghoff hervor heben, der seine Sache mit neun Toren gut gemacht hat. Ansonsten habe ich heute nicht viel Positives gesehen von meiner Mannschaft.

RSV: Wollek, Wicke, Röckenhaus, Prattke, Isenbeck 3, Baeck 2, Feldmann 7, Stefek 5, Weigel 2, Fröhling, Gerke 5, Filthaut 2, Jungemann 1.
SuS: Makus, Kunis, Herold 2, Mosch 3 Weber 3, Webers 1, Kleingrewe, Schichler, Kurr 3. P. Schuchtmann 1, Ferkinghoff 9, Wagner.

Bildzeile: Am Ende großer Jubel beim Derbysieger RSV Altenbögge, der den 27:26-Heimerfolg ausgelassen feierte.