HSC lässt sich in Horsthausen „nicht zum Horst machen“




Fußball, Westfalenliga 2: SpVgg Horsthausen – Holzwickeder SC 1:2 (1:1). Mit viel Arbeit zum wichtigen Auswärtserfolg: Mitten im Kohlerevier musste der HSC kräftig die Ärmel hochkrempeln, ging ran an die Schüppe, um am Ende mit viel Maloche drei wertvolle Punkte zu schürfen. Nach zwei Heimniederlagen leuchtete am Ende des Schachts also wieder die Sonne für den Holzwickeder SC – und der Sprung auf Platz acht. Nach unten sind es nun wieder sechs Zähler. Die Ambitionen nach oben sind ohnehin laut HSC-Cheftrainer Benjamin Hartlieb wegzudrücken. Nur zur Chronistenpflicht: Nach „oben“ sind es sieben Punkte.

Schlagwetter für den HSC nach wenigen Zeigerumdrehungen 

Verzichten musste der HSC erneut auf Andreas Spais (Knie) und auf Philipp Gödde, der kurzfristig wegen einer Erkrankung passen musste. Schlagwetter war beim HSC nach gerade mal vier Zeigerumdrehungen angesagt. HSC-Keeper Felix Hacker wollte den Ball klären und wegschlagen, traf aber nur einen eigenen Mitspieler. Von dem prallte das Leder zu Güngör Kaya, der nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte (4.). Die rund 20 Fans, die es mit Holzwickede unter den insgesamt 170 Besuchern hielten, hatten früh Puls. Vor allem, als Connor McLeod, im Testspiel am Mittwoch gegen die U19 von Eintracht Dortmund noch zweifacher Torschütze, in der 10. Minute den Ball geradezu fahrlässig gegen Jan Jörg Griebsch verlor, der das Leder an den Pfosten ballerte. Das hätte, ja musste das 2:0 sein. Es drohte die frühe „Schicht im Schacht“ für den HSC – doch das „helle Licht in der Nacht schon angezündet“ hatte „Steiger“ Dylan Pires. Maurice Majewski tankt sich auf der rechten Seite durch und sieht in der Mitte Dylan Pires, der „Glück auf“ sagt und zum Ausgleich einschiebt (25.). Die Spieler von Horsthausen waren sichtlich geschockt. Und es folgte der zweite „Auftritt“ vom Torschützen zum 1:0, Güngör Kaya, der die Nerven verlor. Der trat in der 32. Minute gegen Damjan Ilic nach und wurde von Schiedsrichter Yannick Rupert des Feldes verwiesen. Die SpVgg war noch geschockter und rettete sich mit 1:1 in die Kabine.

„Glück auf“ direkt nach der Pause

Nach der Pause hieß es ganz schnell erneut „Glück auf“ für den Gast aus Holzwickede. Freistoß HSC durch Maurice Majewski, der trifft seinen Mitspieler Dean Müsse eher unabsichtlich, und von Müsse geht der Ball ins Glück (48.). Was folgte, war bis zur 75. Minute ein munteres Kampfspiel ohne große Höhepunkte oder Abschlüsse. In der 76. Minute ging ein Kopfball von Maximilian Schettke über die Latte. Dann begann die Schlussphase, in der es richtig turbulent wurde. In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte Dylan Pires viel Pech, als sein Schuss nach schönem Konter auf der Linie geklärt wurde. Und dann doch noch beinahe der Ausgleich für die Herner. Der eingewechselte Alhusain Barry sauste an einer guten Flanke vorbei und verpasste das 2:2. So blieb es beim Auswärtssieg für den HSC.

Bildzeile: Beim Kreis nach dem Abpfiff gab es Lob von Trainer Benjamin Hartlieb – aber auch den Appell, jetzt hart weiter zu arbeiten und am besten am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen Wanne-Eickel nachzulegen.

Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Das frühe 0:1 aus unserer Sicht war ein echter Schockmoment. Doch uns war klar, dass ein Aufsteiger, der in der Landesliga 93 Tore erzielt, ein Team aus einem ganz hohem Regal ist. Die Rote Karte nach unserem 1:1-Ausgleich hat uns natürlich in die Karten gespielt. Dennoch haben wir, wie in den letzten Spielen, im letzten Drittel oft nicht die richtigen Lösungen gefunden. Läuferisch und kämpferisch haben wir heute eine gute Partie gezeigt. Insgesamt war es ein emotionales Spiel – so stelle ich mir Amateurfußball vor. Wir haben glücklich, aber nicht unverdient gewonnen.
Latif Boudhan (Co-Trainer Horsthausen): Wir hatten einen guten Start ins Spiel. Nach der Roten Karte mussten wir unser Spoiel ändern, vehement gegen jeden Ball arbeiten. Dass das Siegtor nach einem Standard erzielt wurde, ist unglücklich.

Horsthausen: Benjamin Carpentier, Tim Kilian, Jan Jörg Griebsch (57. Tugrul Aydin), Mahmud Siala (86. Alhusain Barry), Güngör Kaya, Ben Lange (46. Ahmet Tarik Tosun), Casper Biebersdorf, Jan Lucas Wilczynski (76. David Schroven), Niklas Schröder (57. Yassin Bouchantiya), Marvin Rathmann, Deniz Ergüzel.
HSC: Felix Hacker, Moritz Müller, Til Busemann, Pjer Radojcic (71. Maximilian Schettke), Muhammed Doganalp Cakir, Joao Filipe da Silva Macedo (23. Eduardo Hiller), Maurice Majewski (86. Maximilian Wolff), Dean Müsse (85. Jan Nielinger), Dylan Pires (90.+3 Branko Vasic), Damjan Ilic, Connor McLeo.
Tore: 1 : 0 Kaya (4.), 1 : 1 Pires (25.), 1 : 2 Müsse (48.)
Besondere Vorkommnisse: „Rot“ gegen Güngör Kaya (Horsthausen, 32.) wegen Nachtretens
Zuschauer: 170
Schiedsrichter: Yannick Rupert (SC Husen-Kurl)

Bildzeile: Connor McLeod (li.) im Zweikampf. Rechts schauen Maximilian Schettke und Maximilian Wolff zu.