Handball, Verbandsliga 2: HC TuRa Bergkamen – HTV Hemer 27:27 (20:11). Alles war angerichtet für ein Topspiel. Zweiter gegen Dritter. Die beiden bisher ungeschlagenen Teams standen sich gegenüber, die Halle war gut gefüllt und die Stimmung geräuschvoll mit Trommeln hier (TuRa) und Flöten dort (Hemer). Wer nicht das Prädikat „top“ verdiente, waren vor allem in Halbzeit zwei die beiden Schiedsrichter.
TuRa-Trainer Thomas Rycharski machte seinem Ärger Luft: „Das waren keine Heim-Schiedsrichter, sondern richtige Auswärts-Schiedsrichter“, schimpfte er. Und „Tomek“ weiter in Rage: „Ich bin einer, der sich gegenüber Schiedsrichtern zurückhält. Dass alle Pfiffe für Hemer gegeben worden sind, das haben alle in der Halle gesehen und auch sicherlich der anwesende Schiribeobachter.“
Doch alles und das 27:27-Unentschieden am Ende nur auf die Unparteiischen zu schieben, wäre zu einfach und entsprach auch nicht ganz dem Spielgeschehen. Nach starken ersten 30 Minuten, wo bei den TuRanern (fast) alles passte, klappte in Durchgang zwei vieles umso weniger. Kein Tempo mehr, Lattentreffer, vergebene Siebenmeter, einfache Fehler. Das alles führte dazu, dass der Vorsprung mehr und mehr schrumpfte. Nur sieben Treffer brachte Bergkamen nur noch zustande – Hemer dagegen gelangen 16 in Halbzeit zwei. Möglicherweise trugen auch die Schirientscheidungen zum Leistungsabfall und zur Verunsicherung der TuRaner bei. Denn die Gastgeber gaben einen Zehn-Tore-Vorsprung kurz vor der Pause und 20:11 zur Halbzeit im zweiten Durchgang wieder her. Zehn Minuten vor Spielende hieß es nur noch 25:23 für Bergkamen und Hemer legte noch zwei weitere Treffer hinterher. 27:27. Unglücksrabe auf Seiten der TuRaner war Philipp Moog, der in aussichtsreicher Position verwarf und zudem das 28:27 mit einem Siebenmeter vergab.
Bildzeile: Philipp Moog (re.) erzielte zwar acht Tore für den HCT, in der Schlussphase avancierte er jedoch zum Unglückraben, vergab beste Chanccen.
Während man im Lager von Hemer die Punkteteilung feierte, gab es nach Spielende nur „lange Gesichter“ beim HC TuRa und die trotzige Reaktion: „Wenigstens ein Punkt, es ist noch nichts verloren.“
Torfolge: 0:1, 1:1, 3:3, 7:4, 9:6, 15:9,18:9, 20:10, 20:11 – 21:14, 23:16, 25:22, 27:25, 27:27
TuRa-Trainer Thomas Rycharski: Wir sind gut ins Spiel gekommen. Mit sehr viel Tempo, was wir uns auch vorgenommen haben. Was wir in der 1. Halbzei gezeigt haben, in der Deckung und vorne, das war guter Handball. Wir haben uns dann peu a peu abgesetzt bis zur Halbzeit auf 20:11. In der Pause war die Stimmung so, dass wir bei null wieder anfangen wollten. Wir kamen aber nicht gut aus der Halbzeit raus. Das erste Tor machten wir erst nach sieben Minuten zum 21:14. Dass dann so ein Spiel noch unentschieden ausgeht, das ist aus unserer Sicht sehr ärgerlich. Die letzte Aktion, die wir gesehen haben, das war ein klarer Siebenmeter. Kein Pfiff. Die Schiri haben sicher keinen einfachen Stand, keine Frage, das was sie aber in der 2. Halbzeit gepfiffen haben, war nicht vertretbar. Sie hätten eine Linie haben müssen auf beiden Seiten. So aber gab es nur eine Seite und alles gegen Bergkamen.
HC TuRa: Walter, Faber; Sudhaus, P. Moog 8, Terbeck 6, Zyska 3, Nowaczyk 1, Hesse 4. Schulz, D. Moog 4, Knecht, Honerkamp 1, Spahic.
Bildzeile: Nur in Halbzeit eins war diese Szene sinnbildlich. Da hatte TuRa den Gegner Hemer am Boden, lag 20:11 in Front.