Fußball: Auch wenn die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland bereits nach der Gruppenphase die Segel streichen musste, so ist die Begeisterung für den Mädchen- und Frauenfußball hierzulande ungebrochen. Die Zahl der gemeldeten Mädchenteams im Kreis Unna/Hamm stieg von 20 auf 27 in diesem Jahr. Mädchen von zwölf bis 17 Jahren können ab sofort beim Holzwickeder Sport Club (HSC) dem runden Leder hinterherjagen. Beim Trainingsauftakt am Mittwoch konnte Trainer Benjamin Lawicki ein Dutzend junge Spielerinnen auf dem Nebenplatz des Montanhydraulik-Stadions begrüßen.
HSC hofft auf 20er Kader für das Mädchenteam
Das wird noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn aufgrund von Schulveranstaltungen waren noch einige Mädels verhindert. „Um die 20 Mädchen werden wir hoffentlich bald auf dem Platz begrüßen können“, so Lawicki.
„Ohne Breite keine Spitze“
Vor Ort war auch HSC-Vorstandsmitglied Frank Spiekermann. „Der DFB hat das Projekt „FF“27“ aufgelegt. Solche Förderprogramme sind dringend nötig, denn ohne Breite kann es keine Spitze geben“, so Spiekermann. Deshalb hat der Verband 2021 das Förderkonzept „FF27 – Frauen im Fußball“ erstellt. Bis zum Jahr 2027 soll die Zahl der kickenden Mädchen in Deutschland um 25 Prozent steigen. Damit soll unter einer ganz schlechten Entwicklung endgültig ein Schlussstrich gezogen werden. Mädchenfußball war nämlich schon mal eine Boom-Sportart. Im Vorfeld der Frauenfußball-WM 2011 in Deutschland hatte der DFB große Werbekampagnen gefahren. Die Zahl der Mädchenmannschaften war auf 8.700 geklettert. Mehr als zehn Jahre später herrschte dann Katerstimmung beim DFB. Etwas über die Hälfte der Mannschaften hatten sich seither vom Spielbetrieb abgemeldet, 2021 waren noch knapp 4.000 Mädchenteams aktiv.
Der Anfang zur Besserung ist inzwischen in vielen Kommunen gemacht – und jetzt auch in Holzwickede. Benjamin Lawicki, der auch Betreuer der ersten Frauenmannschaft des HSC, die in der A-Liga spielt sowie auch als Bundeglied zwischen der Frauenmannschaft und der Sportlichen Leitung des HSC fungiert, sagt: „Vielleicht schaffen wir es schon, zur Rückrunde der Saison im Februar 2024 eine U15 zu stellen. Hier können dann auch Mädchen ab zwölf Jahren spielen. Zunächst noch ohne Wertung, aber es geht uns beim HSC um das behutsame Heranführen der Mädchen an den Fußballsport und den Spielbetrieb. „Wir planen auch einen Tag des Mädchenfußballs. Hier finden wir dann hoffentlich noch weitere junge Interessentinnen“, blickt Frank Spiekermann in die Zukunft.
An jedem Dienstag ab 17 Uhr ist Training der HSC-Mädchenmannschaft
Das Training für die neue Mädchenmannschaft ist jeden Dienstag von 17 bis 18.30 Uhr auf dem Nebenplatz des Montanhydraulik-Stadions.