Handball: Mit dem ersten Hallentraining in Halberstadt ist die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht in den zweiten Tag des Trainingslagers gestartet. Mit dabei sind auch drei Spieler aus der zweiten Mannschaft, die angesichts einiger angeschlagener Akteure zum Trainingslager eingeladen wurden.
Im Falle von Rechtsaußen Mark Artmeier, der bereits in der Vorwoche aufgrund der muskulären Probleme von Neuzugang Jakub Sterba mit den Profis trainierte, kam dies nicht überraschend. Artmeier hatte auch bereits am Samstag beim Testspielauftakt gegen Spenge ausgeholfen und 60 Minuten auf der rechten Außenbahn durchgespielt. Hinzu kamen im Trainingslager kurzfristig noch Fynn Stratmann (Jahrgang 2004) und Bao Nguyen (2005). „Das hilft uns, die Trainingsinhalte in der erforderlichen Qualität umzusetzen“, begründet Lerscht die kurzfristige Maßnahme, die am Wochenende mit allen Verantwortlichen und den beiden Nachwuchsspielern organisiert wurde. „Eine tolle Geschichte und tolle Chance für die Jungs, hier Erfahrungen zu sammeln“, meint Co-Trainer Jens Gawer, der gleichzeitig auch Jugendkoordinator des ASV ist.
Genau so sehen es auch Stratmann und Nguyen, die am Samstag eingeladen wurden und keine Sekunde überlegen mussten. „Glücklich“, beschreiben beide die erste Reaktion auf das Angebot, mit den Profis ins Trainingslager reisen zu können. Das gemeinsame Training ist für beide nicht neu, sowohl in der Vorsaison als auch während dieser Vorbereitung absolvierten sie schon Einheiten mit den Profis. „Aber eine ganze Woche dabei zu sein, ist schon etwas anderes“, betont Nguyen. „Ich habe dann ganz schnell die Waschmaschine angeworfen, damit alles am Montag bereit war“, ergänzt Stratmann, der noch am Samstag ein Testspiel mit der Oberligamannschaft gegen die Reserve des VfL Eintracht Hagen absolvierte. Auch Trainingslager kennen beide schon, sehen aber einige Unterschiede beim Bundesligisten: „Die Abläufe sind viel professioneller. Auch die Intensität der Trainingstage mit mehr Einheiten ist eine andere. Aber wir sind super aufgenommen worden, auch von den neuen Spielern. Alle sind super offen“, so Stratmann. Über die Zielsetzung sind sich die beiden Nachwuchsakteure im Klaren: „Wir wollen so viel wie möglich an Erfahrungen und Eindrücken mitnehmen und das dann für die eigene Mannschaft mitnehmen.“
Erforderlich war diese Maßnahme geworden, weil die genauere Diagnostik bei Sterba am Montag in der Barbara-Klinik in Hamm doch eine leichte Muskelverletzung ergab, weswegen der tschechische Nationalspieler vorübergehend pausieren muss. Dies gilt auch für Marian Orlowski, der sich am Montag noch in Hamm im Frühtraining eine Bänderverletzung im Fuß zugezogen hatte und am Dienstag zur Mannschaft nachreist. Auch hier sollte die Auszeit aber im Rahmen bleiben. Eine Rückkehr ins Mannschaftstraining ist derweil für Markus Fuchs absehbar. Alle drei sind mit nach Halberstadt gekommen und werden hier intensiv von den beiden Physiotherapeuten Leon Drevermann und Niklas Domanski betreut. „Das ist natürlich ideal, dass wir diese Möglichkeiten hier haben. Das ist nicht selbstverständlich und dafür danken wir unserem Partner PhysioPoint“, betonte Michael Lerscht.
Unabhängig vom Nachrücken der Nachwuchsakteure beschäftigen sich die Verantwortlichen nach dem kurzfristigen Wechsel von Savvas Savvas zu Piräus weiterhin mit dem Thema personeller Verstärkung für den Rückraum. Lerscht: „Wir sind dran, aber überstürzen in der Sache auch nichts.“
Bildzeile: Die derzeit noch angeschlagenen ASV-Spieler werden im Trainingslager in Halberstadt intensiv von den beiden Physiotherapeuten Leon Drevermann und Niklas Domanski (li.) – hier mit Markus Fuchs – betreut.