Kamener Landesliga-Träume finden ein jähes Ende in Bad Wünnenberg




Fußball, Entscheidungsspiel zur Landesliga: VfL Kamen – SG FA Herringhausen/Eickum 1:4 (1:2). Aus der Landesliga-Traum für den VfL Kamen! Gleich zum Auftakt der Relegationsrunde musste sich der heimische Bezirksligist am Dienstagabend auf neutralem Platz in Bad Wünnenberg (Kreis Paderborn) Herringhausen/Eickum 1:4 geschlagen geben. Bitter, alle Gegentreffer – zwei Elfmeter, Freistoß und Eckball – fielen nach Standards und nicht aus dem Spiel heraus. Mirco Gohr konnte nur einen Treffer dagegen setzen. Damit fand die Saison 2022/2023 ein bitteres Ende für den ambitionierten VfL.

Die Spielweise von Herringhausen/Eickum (Kreis Herford) war einfach: Sie standen tief, spielten aggressiv und lange Bälle schnell nach vorne, kämpften um die zweiten Bälle und waren bei Standards allerdings sehr effektiv. Der VfL fand nicht die richtigen Lösungen dafür, agierte vorne zu statisch, bewegte sich zu wenig und auch das Umschaltspiel ließ Wünsche offen. Das hat in anderen Spielen vielfach besser geklappt. Offensichtlich war das letzte Spiel mit dem 3:5 gegen Wolbeck ein schlechter Vorbote.

Bis zum ersten Gegentor waren die Kamener eigentlich ganz gut im Spiel. Das 1:0 für Herringhausen/Eickum fiel aus dem Nichts – einen Freistoß – „ein Strahl“ –  aus fast 30 Metern musste VfL-Keeper David Hellebrandt passieren lassen. Sieben Minuten später antwortete Gohr mit dem Ausgleich und wiederum fünf Zeigerumdrehungen weiter musste man sich den zweiten Gegentreffer gefallen lassen. Ein Elfer – „berechtigt“ wie es Aktas befand – , bedeutete den 2:1-Halbzeitstand. Bis zum 2:1 hatte Herringhausen/Eickum nicht einmal aus dem Spiel heraus auf das VfL-Tor geschossen.

Kurios der zweite Elfmeter – „den muss man nicht geben“

Ähnlich das Geschehen nach dem Wiederanpfiff: Herringhausen/Eickum kämpfte um jeden Ball, traf noch zwei weitere Male und der VfL fand weiter nicht so richtig ins Spiel. Nach dem 4:1 kam zwar mehr Gegenwehr, die Kamener stürmten für ein besseres Ergebnis, aber ein weiteres Tor wollte nicht mehr gelingen.

Der zweite Elfer war indes kurios:  Der VfLer Mehmet Dikmen spielte erst den Ball, traf dann den Gegner und beförderte die Lederkugel anschließend zurück zum Torhüter. Dazu VfL-Coach Emre Aktas: „Den Elfer muss man nicht geben.“ Am Ende stand es 4:1 gegen den VfL, der sich damit aus der Landesliga-Aufstiegsrunde gleich in der ersten Runde verabschieden muss.

VfL-Trainer Emre Aktas: Herringhausen/Eickum war ein Gegner, der durchaus zu packen war. Alle Gegentreffer fielen nach Standards, aus dem Spiel heraus waren sie nicht gefährlich. Bei uns habe ich heute nicht erkannt, dass wir in die Landesliga aufsteigen wollen. Wir haben zwar die Qualität, aber nicht das Herz heute. Es zeigte sich auch, dass die fehlenden Demir und Gül schwerlich zu ersetzen sind. Damit fehlte uns auch so ein bisschen der Spielwitz. Unsere Bank gab nicht so viel für die Offensive her. Kopuz war der einzige Offensive. Wenn man hinten liegt, dann braucht man halt Stürmer und wir haben uns als Trainer angeschaut, wussten nicht, wen man einwechseln hätte können. Es war kein würdiger Abschied für uns Trainer. Die Saison ist damit beendet. Ich sehe die Jungs in der neuen Saison wieder als Teammanager. Nächstes Jahr versuchen wir es besser zu machen.

VfL: Hellebrandt, M. Maier (88. Guhse), Aljouk (88. T. Maier), Olivera, Duman, Kara, Gohr, Mochuliak, Dikmen (65. Schneider), Lindner (88. Kopuz), Born (65. Rudolf).
Tore: 0:1 (18.) Greitschus, 1:1 (25.) Gohr, 1:2 (30.) Greitschus Strafstoß, 1:3 (53.) Dincdemir Strafstoß, 1:4 (62.) Möllering.

Bildzeile: Erzielte den Ehrentreffer für den VfL Kamen – Mirco Gohr. Am Ende zu wenig.