Fußball: Für den Liga-Endspurt bei noch fünf ausstehenden Spielen, darunter drei Heimspiele, schaffte sich Westfalenligist Holzwickeder SC eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt. Sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz bedeuten ein ordentliches Polster. Allerdings tut das Team gut daran, nicht zu sehr auf die aktuelle Platzierung als Fünfter zu schauen. In der sehr ausgeglichenen Westfalenliga 2 kann jeder jeden schlagen, wie die sonntäglichen Ergebnisse einmal mehr bewiesen. Und dass Traditionsteams wie DSC Wanne-Eickel (16.) und Westfalia Herne (17.) alles daran setzen werden, nicht in die für sie eigentlich inakzeptable Landesliga abzusteigen, dürfte klar sein.
Die Minute des Grauens
Doch bis der 3:2-Erfolg des HSC in Obersprockhövel nach Treffern von Jan Nielinger (51.), Andreas Spais (63.) und Philipp Gödde (70.) feststand, galt es eine echte Minute des totalen Grauens zu verarbeiten. Nach intensiv geführten ersten 45 Minuten ohne große Torchancen zeigte der gut leitende Schiri Benjamin Löding vom TuS Asemissen eine Minute Nachspielzeit an. Statt „Nachspielzeit“ hatten die Holzwickeder allerdings wohl „Tiefschlaf“ verstanden. Und so schnappte sich der bis dahin unauffällige und glücklose, aber dennoch wohl beste Spieler der Liga, Patrick Adam Dytko, das Leder, setzte sich über die linke Seite gegen Philipp Gödde durch, flankte in die Mitte wo Arber Berbatovci goldrichtig und „blank“ stand (45.+1). Laurin Kamperhoff nutzte den Blackout des HSC nur Sekunden später zum 2:0 (45.+2). Vorangegangen war eine erschreckende Fehlerkette durch alle Mannschaftsteile.
Das geschah in der Kabine zur Pause
„Hätten wir nur hinten gestanden und es wäre das 0:2 in der Nachspielzeit gefallen, wäre es schwer geworden. Das Spiel war aber in der ersten Halbzeit sehr intensiv auf beiden Seiten, wenn auch nicht westfalenligareif. Aber es war ausgeglichen. Beide Teams hatten sich wohl schon mit dem 0:0 abgefunden und wussten, dass sich in Hälfte zwei einiges ändern müsste“, erklärte HSC-Chefcoach Benjamin Hartlieb nach dem Match. Wir saßen in der Pause zusammen und haben Fehler angesprochen, uns aber auch geschworen, das Spiel zu drehen“, so Hartlieb. Was am Ende bekanntlich gelang – und das nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit. „Die Moral in der Mannschaft stimmt. Wir werden weiter an uns bekannten Defiziten arbeiten und versuchen, diese abzustellen“, so der Trainer.
Bildzeile: Beim Kreis nach dem Abpfiff lobte HSC-Chefcoach Benjamin Hartlieb das Engagement in der zweiten Hälfte und die Moral seiner Truppe. Anschließend ging die Rede wie auch das Training am Montagabend klar mit Fokus auf das nächste ganz wichtige Heimspiel gegen Concordia Wiemelhausen am Sonntag, 30. April.
Pjer Radojcic verlängert um zwei Jahre
Am Rande des Spiels gab der Sportliche Leiter, Karl-Friedrich Lösbrock, bekannt, dass Pjer Radojcic seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat. Der 1,77 Meter große Bosnier kann im rechten und linken Mittelfeld wie auch in der Defensive eingesetzt werden. Er war zu Jahresbeginn 2022 vom TuS Bövinghausen zum HSC gewechselt.
Doppelschicht für Leon Chrobok
Gegen Obersprockhövel hütete wieder die erklärte „Nummer eins des HSC“, Torben Simon, den Kasten. Leon Chrobok, der Simon während dessen mehrwöchiger Verletzung gut vertreten hatte, stand am Sonntagvormittag beim 3:0-Erfolg der A-Junioren gegen den SuS Kaiserau zwischen den Pfosten. Chrobok sicherte mit tollen Paraden de Sieg – und vermutlich auch den Klassenerhalt. Am Nachmittag in Obersprockhövel nahm er dann auf der Ersatzbank der „Ersten“ in Obersprockhövel Platz.
Umweltfreundliche Anfahrten mit dem Radel und E-Auto
Unter den 83 Zuschauern waren gut ein Dutzend, die es mit den Holzwickedern hielten. Einige von ihnen zeigten sich sportlich und umweltfreundlich. Felix Main schwang sich auf sein Fahrrad und radelte hin und zurück rund 100 Kilometer. Karl-Friedrich Lösbrock wiederum wählte erst die Bahn von Holzwickede aus bis Wuppertal und dann das Rad bis Sprockhövel. Und Friedhelm Klemp stellte sein nagelneues E-Auto vor – nachdem sein alter „Verbrenner“ 19 Jahre gehalten hatte. Bei der Fahrgemeinschaft mit Rolf Unnerstall stand natürlich das Thema Fußball auf dem „Gesprächsprogramm“.
„Tanz in den Mai“: Nein, nicht mit Concordia Wiemelhausen
Am Sonntag, 30. April, 15 Uhr gastiert der Tabellenzehnte Concordia Wiemelhausen im Montanhydraulik-Stadion. Es wird alles andere als „Tänzchen in den Mai“ für den HSC. Beide Teams brauchen den „Dreier“. Wiemelhausen musste am Sonntag in der Nachspielzeit noch das 2:2 gegen Westfalia Herne schlucken – dabei hatte man bereits 2:0 geführt. In bisher fünf Duellen siegte der HSC dreimal. Zweimal trennte man sich remis bei insgesamt 13:5 Toren. Die Ungeschlagenen-Serie möchte der HSC unbedingt verteidigen und damit den wohl entscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt machen.
Bildzeile: Ein hartes Stück Arbeit musste der HSC beim Auswärtserfolg in Obersprockhövel verrichten. Hier setzen sich Pjer Radojcic (Nummer 10), Maximilian Schettke (Nummer 31), Connor McLeod (2.v.l.) und Eduardo Hiller (l.) ein.