Fußball, Westfalenliga 2: SV Sodingen – Holzwickeder Sport Club 0:6 (0:4). Ganz starkes Ausrufezeichen des HSC im ersten Meisterschaftsspiel des Jahres: Mit 6:0 wurden die überforderten Grün-Weißen des SV Sodingen aus deren eigenem alt-ehrwürdigen Dr. Jovanovic-Glück-Auf-Stadion gefegt. Auf dem tiefen, aufgewühlten Naturrasenplatz, bei dem neben Technik auch das „unbedingt Wollen“ und Kampfkraft gefragt war, nahm der Gast aus Holzwickede von Beginn an die Herausforderung an – und ja, er spielte den SVS an die Wand.
Nach gerade mal 14 Minuten war klar, wer Herr im Hause ist. Der überragende Moritz Müller ging auf seiner rechten Seite unnachahmlich nach vorne, sah Eduardo Hiller in der Mitte, der zum 1:0 einnetzte. Auch beim 2:0 für den HSC sah die Defensive der Herner wie eine Schülermannschaft aus. Wieder war es Moritz Müller, der den startenden Maurice Majewski sah. Der war dann auch noch schneller als der bemitleidenswerte Stephen Fanenstrich, der stürzte. Der Treffer ins lange Eck von Majewski war dann nur noch Formsache (6.). Fanenstich erwischte es bei seinem Ausrutscher übler: Mit einer Knöchelverletzung musste er raus.
Der Mann der klugen, 1.000 Pässe, Moritz Müller, war auch am 3:0 beteiligt. Wieder war er gedanklich und spielerisch stärker als die sogenannte Verteidigung der Sodinger. Wieder ging es über die rechte Seite, Zuspiel in die Mitte – und dort sagte Dondre Robinson artig „Danke“ und erzielte das 3 : 0 (14.). Robinson hätte sein fußballerisches Selbstbewusstsein noch weiter steigern können, doch in der 18 Minute scheiterte er komplett in der Strafraummitte alleingelassen mit einem „langen Bein“ an den „langen Armen“ von Sodingens Keeper Hendrik Zimmermann. HSC-Abwehrrecke Damjan Ilic durfte dann auch mal – nachdem ein Schuss von Philipp Gödde noch von Keeper Zimmermann abgewehrt wurde, stand er komplett blank und schoss aus kurzer Entfernung zum 4:0 ein (26.).
Und der Gastgeber? David Schroven hatte die Zieloptik bei einem Fernschuss falsch eingestellt – der Ball ging gut zwei Meter über den Kasten von HSC-Torhüter Torben Simon, der einen ruhigen Tag erlebte. Es passte irgendwie in den Pleite-Nachmittag des SVS, dass Jan Lucas Wilczynski mit Oberschenkelproblemen („Es hat da irgendwie dreimal geknackt“) zur Pause raus musste und durch Kevin Brewko ersetzt wurde.
Auch in Halbzeit zwei nur Höchststrafen für den SV Sodingen
Die Höchststrafen für Sodingen gingen in Hälfte zwei munter weiter. Die Grün-Weißen kamen etwas motivierter aus der Kabine. Brightney Igbinadolor kam aus kurzer Distanz zum Schuss – doch HSC-Keeper Torben Simon rettete mit einer prächtigen Fußabwehr (48.). Es sollte die einzige echte Chance für Sodingen gewesen sein. Stattdessen bekam der Gastgeber gleich im Gegenzug den gleichen Nackenschlag verpasst. Eduardo Hiller, sehr fleißig im gesamten Match und immer anspielbar, zog ab – sein Schuss wurde noch abgefälscht und schlug zum 5:0 für den HSC ein (49.).
Kianosh Amiri mit erstem Tor – Kiste „Kühles“ kommt
Und dann gab es noch einen besonderen Tor-Moment: Der in der 62. Minute für Robinson ins Match gekommene Kianosh Amiri erzielte nach erneut tollem Pass von Müller sein erstes Tor im Dress der HSC-Ersten. Da war dann nach Spiel ein Kasten Bier und Gemischtes fällig. Das 6:0 in der 66. Minute war dann auch der Endstand.
Nach acht Spielen ohne Sieg war der 6:0-Erfolg Balsam auf die Seele des HSC. Entsprechend gut war die Stimmung nach Spielschluss.
Testspiele am Mittwoch gegen den TuS Hannibal und am Freitag beim VfR Sölde – erstes Heimspiel am 26. Februar
Der HSC will im Rhythmus bleiben und seine nun wieder entsperrten Spieler sowie Langzeitverletzte integrieren. Daher wurden zwei Testspiele vereinbart. Am Mittwoch, 15. Februar, geht es um 19.30 Uhr auf der Opherdicker Haarstrang-Sportanlage gegen das Spitzenteam der Bezirksliga 8, den TuS Hannibal. Am Freitag, 17. Februar, geht es im kleinen Derby um 19.30 Uhr zum VfR Sölde. Das Karnevalswochenende ist dann spielfrei. Das erste Meisterschafts-Heimspiel findet am Sonntag, 26. Februar, 15 Uhr im Montanhydraulik-Stadion.
Bildzeile: Die Trainerriege des Holzwickeder SC (v.l.): Hamza El Hamdi (Co-Trainer), Damian Grauer (Co-Trainer), Stefan Sablowski(Torwarttrainer) und Benjamin Hartlieb (Chefcoach).
Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Das war eine herausragende Leistung meines Teams. Das zeigt auch, dass der abgegriffene Spruch „Vorbereitungsspiele werden ergebnistechnisch überbewertet“ völlig korrekt ist. Wir haben gezeigt, dass wir als Kollektiv mit der entsprechenden Geschlossenheit funktionieren. Das war ein gelungener Start in die Fortsetzung der Rückserie. Wir werden und müssen weiter hart arbeiten. Aber heute sah das schon richtig gut aus.
Denis Bozoglu (Co-Trainer Sodingen): Wenn man nach gerade mal 14 Minuten schon mit 0:3 zurückliegt und dazu mit Stephen Fanenstich einen wichtigen Spieler verliert, dann geht es nur noch um Schadensbegrenzung. Der HSC hat heute seine zugegebenerweise sehr gut herausgespielten Szenen brutal ausgenutzt und auch in der Höhe gewonnen. Wir haben jetzt zwei Wochen Pause uns zu schütteln und wieder aufzustellen. Wir werden wieder zurückkommen.
SV Sodingen: Zimmermann, Nakalyuzhnyy, Gökdemir, Post, Igbinadolor (79. Manga), Tollas (46. Faiz), Fanenstich (9. Stöcker), Schroven (67. Yildirim), Ogrzall, Wilczynski (46. Brewko).
HSC: Simon, Müller,Gödde, Robinson (62. Amiri), Cakir (82. El Aallali), Hiller (67. Heinings), Majewski, Müsse, Ilic, Schettke (84. Teofilo), McLeod (71.Fischer).
Tore: 0:1 Hiller (4.), 0:2 Majewski (8.), 0:3 Robinson (14.), 0:4 Ilic (26.), 0:5 Hiller (49.), 0:6 Amiri (66.)
Schiedsrichter: Timo Ebbing (DJK/VfL Billerbeck)
Zuschauer: 70.
Bildzeile: Moritz Müller (li.) war im HSC-Spiel ein kluger Passgeber – zu den ersten drei Treffern leistete er die Vorarbeit.