Starker VfL Kamen verteidigt souverän den Stadtmeistertitel




Fußball: Die Sporthalle Heeren bleibt ein beliebtes „Pflaster“, sprich eine erfolgreiche Sportstätte, für den VfL Kamen. Vor der Coronakrise gewann der Bezirksligist das A-Turnier beim Winter-Cup des BSV Heeren, vor Wochenfrist gab es eine Wiederholung mit dem Sieg gegen den FC TuRa Bergkamen im Finale und am Sonntag dominierte man an gleicher Stätte wiederum bei den Stadtmeisterschaften. Der VfL siegte im Endspiel vor rund 300 Zuschauern gegen den BSV Heeren I mit 3:0.

Der Titelverteidiger, schon im Vorfeld hoch gehandelt, wurde seiner Favoritenstellung gerecht, blieb ungeschlagen, erzielte in den vier zu absolovierenden Begegnungen insgesamt 16 Tore und Spielführer Kadir Kopuz nahm bei der Siegerehrung vom stellvertretenden Kamener Bürgermeister Manfred Wiedemann den Siegerpokal entgegen.  Kopuz selbst trug mit zwei Toren, das dritte erzielte Mirko Gohr, maßgeblich zum 3:0-Finalerfolg gegen den BSV Heeren bei. Platz drei ging an den SuS Kaiserau, der sich im kleinen Finale“ 5:1 gegen den BSV Heeren II durchsetzte.

Bildzeile: Kamens Engin Duman kann hier den Ball behaupten. Szene aus dem Finale zwischen dem VfL Kamen und BSV Heeren.

Dass es zu der Finalpaarung VfL – BSV I kam, lag wohl an einer Szene im zweiten Halbfinale. Da stand es zwischen Kaiserau und BSV I im Neunmeterschießen 5:5. Heerens Martin Herbort trat als letzter Schütze an, scheiterte am Kaiserau-Keeper Andreas Braun. Braun soll bei der Ausführung nicht auf oder hinter der Torlinie gestanden haben, sondern davor. So jedenfalls wertete Schidsrichter Tim Schmidt die Szene und ließ den „Neuner“ wiederholen. Im zweiten Anlauf traf Herbort und es hieß 6:5. Das bedeutete den Finaleinzug.

„Durch drei so strittige Schiri-Entscheidungen zu verlieren, ist bitter“

Für Kaiserau-Trainer Patrick Kulinski war diese Szene der Knackpunkt des Halbfinalspiels – und er war mit dieser Schiri-Entscheidung nicht einverstanden. Mit zwei weiteren ebenfalls nicht. Zum einen mit einer Zwei-Minuten-Strafe für ein „Allerweltsfoul“ und zweitens mit einer zu schnell ausgelegten Vier-Sekunden-Regel. Beides führte zu Gegentoren. Kulinski: „So dann zu verlieren ist schon bitter.“ Doch nur allein an diesen strittigen Entscheidungen die Niederlage aufzuhängen, wollte Kulinski dann auch nicht. „Letztlich hätten wir es auch in der normalen Spielzeit regeln können. Piel und Barry trafen nur den Pfosten. Da war mehr möglich.“

Im ersten Halbfinalspiel ließ der VfL der Heerener Reserve beim 5:0 keine Chance. Akman, Gohr, Kopuz, Rudolf und Kollakowski setzten beim 5:0-Sieg klare Maßstäbe. Im Spiel um den dritten Platz erzielte der Kaiserauer Landesligist wiederum fünf Tore. Dabei war Ben Jendis dreifacher Torschütze. Volkan Yildirim und Soner Aydin  trugen sich ebenfalls in die Kaiserauer Torschützenliste ein. Am Ende hieß es 5:1.

Stimmen zur Stadtmeisterschaft
Ulrich Eckei (Vorsitzender BSV Heeren): Die Stadtmeisterschaften sind sehr fair verlaufen. Am Vormittag hatten wir leider das Pech, dass sich der Kaiserauer Kevin Kuhle die Achillessehne gerissen hat. Das tut natürlich weh. Es waren heute drei schöne Turniere. Der Kamener SC bei der Ü40 und SuS Kaiserau bei der Ü32 waren verdiente Sieger. Bei den Senioren zuletzt hat der VfL Kamen verdient gewonnen. Erfreulich, wie sich unsere beiden Teams verhalten haben mit Platz zwei und vier. Das ist okay. Jetzt sind wir jedoch froh, dass die vieltägigen Turniere vorbei sind.

Christoph Golombek (Trainer BSV Heeren I): Mit unserem Abschneiden können wir zufrieden sein. Platz zwei, das ist Ordnung. VfL ist der verdiente Stadtmeister, sie haben guten Fußball gespielt. Wir haben drei weitere Verletzte zu beklagen, die uns ausfallen werden. Das ist natürlich ärgerlich.

Emre Aktas (Trainer VfL Kamen): Wir wollten ins Finale, das haben wir geschafft und auch gewonnen. Wir sind Stadtmeister. Ich bin zufrieden. Wir wollen in unserem letzten Trainerjahr versuchen, alles mitzunehmen, was möglich ist. Also auch die Stadtmeisterschaft.

Patrick Kulinski (Trainer SuS Kaiserau): Wir sind mit einer gemixten Truppe aufgelaufen, das war relativ spontan. Wir wollten in erster Linie Spaß haben, hatten am Vormittag noch eine Trainingseinheit abgehalten. Bei der Stadtmeisterschaft wollten wir versuchen, so weit wie möglich zu kommen. Das ist halt das Finale. Mit dem VfL haben wir schon gerechnet.  Der Knackpunkt bei uns war das Halbfinale. Mit dem dritten Neunmeter von Heeren kann man nicht einverstanden sein. So oft ist zu beobachten, dass der Torhüter mit dem Fuß vor der Linie steht. Dann eine Zwei-Minuten-Strafe für ein Allerweltsfoul von Aydin, sodass wir in Unterzahl waren. Da kassierten wir auch ein Gegentor. Die Vier-Sekunden-Regel war auch zu schnell ausgelegt. Das führte zu einem Freistoß gegen uns, der direkt verwandelt wurde. Das waren zwei, drei Situationen, womit wir nicht zufrieden sein können. Das schlug sich dann auch im Ergebnis nieder. Wir sind nicht nachtragend, aber es änderte einiges im Spiel. Da wünschen wir uns doch ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl.

Bernd Schimanski (Geschäftsführer Kamener SC): Wir sind heute mit einer geimschten Mannschaft angetreten. Wir richten unseren Fokus mehr auf die Rückserie in der Meisterschaft.

Bildzeile: Freude beim VfL Kamen über die erfolgreiche Titelverteidigung der Stadtmeisterschaft.

Aufgebote
VfL Kamen
Bojda, Akman, Duman, Kollakowski, Kopuz, B. Losaj, Gül, Gohr, Rudolf.
BSV Heeren II
Siethoff, Budde, Kindermann, Rose, Ladewig, Dobras, Brackelmann, Gesing, Beuche.
SuS Kaiserau
Braun, Kulinski, Lahr, Aydin, Barry, Jendis, Schulz, Piel, Friede, Yildirim, Körner.
BSV Heeren I
Heberlein, Ernst, Feykes, Brech, Feldmann, Wrodarczyk, Zschau.
Kamener SC
Hohl, Duske, Can, Niederdellmann, Inkmann, Behling, Bjick, Kadrija, Yildiz.
TSC Kamen
Sakaoglu, Taskitt, Kanar, Okumak, Gök, Cirak, Gebes, Bahcekapili, Yildirim, Özkan.

Ausgespielt wurden auch Stadtmeisterschaften im Juniorenbereich:
A-Junioren
1. VfL Kamen, 2. SuS Kaiserau, 3. BSV Heeren
B-Junioren
1. SuS Kaiserau, 2. VfL Kamen, 3. Kamener SC
C-Junioren
1. Kamener SC, 2. VfL Kamen, 3. BSV Heeren
D-Junioren
1. BSV Heeren, 2. SuS Kaiserau, 3. Kamener SC, 4. VfL Kamen

Bildzeile: VfL-Spielführer Kadir Kopuz zeigt hier seinen Mannschaftskameraden stolz den Stadtpokal. Den hatten zuvor Manfred Wiedemann, stellvertretender Kamener Bürgermeister, und BSV-Vorsitzender Ulrich Eckei überreicht.