Handball: Der SC DHfK Leipzig bleibt unter seinem neuen Trainer Runar Sigtryggsson in der LIQUI MOLY HBL verlustpunktfrei. Nach dem Sieg gegen die HSG Wetzlar gelang auch die Heimpremiere des Isländers in der Quarterback Immobilien Arena vor etwas mehr als 3.500 Zuschauern. Gegen den ASV Hamm-Westfalen, bei dem Markus Fuchs erstmalig wieder im Aufgebot stand, feierte der SC am Ende einen souveränen 33:23-Heimsieg.
Viel hatten sich die Westfalen für dieses Spiel gegen den Tabellennachbarn vorgenommen, wussten aber auch, dass ein guter Tag erforderlich sein würde, um Zählbares aus Leipzig mitnehmen zu können. Und der war es in zu vielen Bereichen für den ASV, der diesmal zwar durch Jan von Boenigk den ersten Treffer der Partie erzielte, dann aber durch einen Wechselfehler schon nach 40 Sekunden in Unterzahl geriet. Doch die Überzahl nutzte Leipzig nur für einen Treffer. Einige Ungenauigkeiten im Spiel der Westfalen führten danach aber doch dazu, dass Leipzig in der fünften Minute durch Marino Maric mit 4:1 in Führung ging.
Aber die Gäste waren im Spiel, erarbeiteten sich immer wieder ihr Möglichkeiten. Vor allem Jan von Boenigk war wieder ein umtriebig im Angriff, der Rückraum war es auch, der in der 13. Minute zum 6:7 und eine Minute später auf 7:8 aus Sicht der Westfalen verkürzte. Doch Leipzig konterte und traf bis zur 18. Minute dreimal in Folge. Wieder musste der ASV beim 7:11 einem Rückstand hinterherlaufen.
Vladimir Bozic verhindert vor der Pause Schlimmeres
Doch die Moral stimmte: Die Mannschaft von Michael Lerscht kämpfte sich noch einmal zurück und verkürzte durch zwei schnelle Treffer. Näher als beim 9:11 sollten die Gäste an diesem Abend aber nicht mehr herankommen. Bis zur Pause erhöhte Leipzig die Führung auf sieben Tore. Die Gründe waren dafür vielschichtig: Die Gastgeber leisteten sich nun selbst keine Fehler und bestraften wiederum jeden des ASV konsequent. Hinzu kam ein gut aufgelegter Torwart Kristian Saeveras, der bis zur Pause zehn Paraden auf seinem Konto hatte. Zwar brachte es der in den letzten sechs Minuten der Halbzeit eingewechselte Vladimir Bozic auch noch auf drei Paraden, er verhinderte damit zur Pause aber nur Schlimmeres.
Angesichts der großen Hypothek der ersten Halbzeit ging es mit klarer Rollenverteilung in den zweiten Abschnitt. Hier sorgte wieder von Boenigk für das erste Tor, wenig später dezimierte sich der ASV aber wie zu Beginn, diesmal durch ein Foulspiel von Alexander Schulze. Dennoch blieb die Halbzeit über zehn Minuten komplett offen, sogar mit leichten Vorteilen für die Gäste. Näher als auf fünf Tore (20:25) konnte sich der Aufsteiger, bei dem von Boenigk mit sieben Feldtoren am Ende bester Torschütze war, aber nicht heranarbeiten. Zwar wehrte sich der ASV auch in der Folge noch, der sichtlich gelösten Leipziger Formation gelangen aber viele gute Aktionen, so dass das Ergebnis zum Ende mit 33:23 doch noch deutlicher ausfiel. Spieler des Abends war Viggo Kristjansson, der Leipziger blieb bei neun Versuchen ohne Fehlwurf. „Wir sind gut ins Spiel reingekommen. Das war gut für das Selbstvertrauen heute, dass wir souverän gewinnen“, meinte Kristjansson. Wie groß das Selbstvertrauen ist, zeigte diese Äußerung: „Europa ist das Ziel.“
„Bis zum 7:8 sind wir auf Tuchfühlung“
ASV-Trainer Michael Lerscht meinte: „Wir sind mit vielen Erwartungen an uns selbst hierhergekommen. In der ersten Viertelstunde schaffen wir es auch, unseren Plan umzusetzen. Bis zum 7:8 sind wir auf Tuchfühlung. Dann leisten wir uns wie in der jüngeren Vergangenheit zu viele Fehlwürfe und einfache Absprachefehler in der Abwehr. Das zieht uns jeder in der jetzigen Situation etwas den Stecker. Dann geht das Spiel leider relativ schnell dahin.“
SC DHfK Leipzig – ASV Hamm-Westfalen 33:23 (18:11)
SC: Saeveras (10 Paraden), El-Tayar (5 P.) – Maric (2), Wiesmach Larsen (4), Ernst (1), Witzke (2), Krzikalla (3), Binder (1), Klima (5), Marnic (1), Ivic, Sunnefeldt (1), Matthes (4), Sajenev, Kristjansson (9/4 7m).
ASV: Hertlein (6 P.), Bozic (4 P.) – Leventoux, Huesmann (7/4), Fuchs, Patrail, Schulze, Pretzewofsky, Bornemann (1), Orlowski (1), Dayan, Savvas (2), von Boenigk (7), Wieling (3), Bauer (2)
Schiedsrichter: Julian Fedtke, Niels Wienrich
Zuschauer: 3.546.
Bildzeile: Der in den letzten sechs Minuten der Halbzeit eingewechselte Vladimir Bozic kam noch auf drei Paraden, er verhinderte damit zur Pause aber nur Schlimmeres / Foto ASV.