Fußball, Westfalenliga 2: Türkspor Dortmund 2000 – Holzwickeder SC 3:2 (1:2). Auch im sechsten Spiel in Folge blieb der HSC ohne Dreier. Gegen den Top-Favoriten für den Oberliga-Aufstieg, Türkspor 2000 Dortmund, lieferte der personell arg dezimierte Gast einen großen Kampf, musste sich aber am Ende unglücklich durch einen Doppelpack von Pascal Schmidt (70. und 81.) mit 2:3 geschlagen geben. Da nutzten auch die zwei Treffer des sehr engagiert aufspielenden Tim Kortenbusch am Ende nichts.
Aufstellungsbogen des HSC – ein „Dokument des Grauens“ – und dann klingelte es bereits in Minute fünf
Nach überstandener Infektion stand HSC-Chefcoach Benjamin Hartlieb wieder an der Linie – gemeinsam mit seinem „Co“ Damian Grauer. 29 Spieler umfasste der Kader mal – vor langer Zeit. Nun nahmen gerade noch Ersatzkeeper David Scholka, Michael Christopher McGhan, Kianosh Amiri und Damjan Ilic auf der damit sehr übersichtlich besetzten Ersatzbank Platz. Die 160 Zuschauer auf dem Mendesportplatz im Fredenbaumpark, soweit sie es mit Türkspor hielten, konnten nach gerade fünf Zeigerumdrehungen das erste Mal jubeln. Mateus Ajala Caroniz brachte seine Farben freistehend mit dem Kopf mit 1:0 in Führung (5.), nachdem in der vierten Minute das erste Mal die Latte des HSC-Tores nach einem Schuss von Santiano Braja gewackelt hatte. Die Defensive des HSC wackelte bedenklich. Und was macht man in so einer Situation? Man greift einfach mal keck an. Til Busemann über links flankte auf den schön einlaufenden Tim Kortenbusch, der zum schnellen Ausgleich, ebenfalls mit dem Schädel, vollendete (6.).
Nach schnellem Ausgleich wurde es ein ganz verrücktes Spiel
Was dann passierte, war sprichwörtlich „Fußball verrückt“. Türkspor drückte, wollte die erneute Führung. Angriff auf Angriff rollte auf das HSC-Tor. Dreimal Latte, zweimal Pfosten, zweimal auf der Linie geklärt und immer wieder Paraden von Torben Simon ließen die rotgekleideten Dortmunder im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verzweifeln. Und es kam für den Gastgeber noch schlimmer. Bei einem Entlastungsangriff der wacker kämpfenden Holzwickeder gab es eine Ecke. Finn Jona Heinings platzierte das Leder direkt zu Tim Kortenbusch, der die vielumjubelte Führung mit 2:1 erzielte.
Zweite Halbzeit: Großchance für Gödde – Kartenfestival – umstrittener Elfmeter – spätes Siegtor für Türkspor
Klar, dass der Druck auf das Holzwickeder Tor in den zweiten 45 Minuten anhielt. Doch der HSC hielt dagegen und hätte sogar in der 57. Minute das 3:1 erzielen können, ja müssen. Philipp Gödde sauste über die linke Seite auf und davon und war plötzlich komplett frei vor Türkspor-Keeper Muhammed Acil. Der frühere Holzwickeder aber hielt prächtig.
Stattdessen zog Türkspor noch mal das Tempo an. In der 69. Minute kam es zu einer Berührung von Til Busemann mit Mateus Ajala Cardoniz, der spektakulär abhob. Schiedsrichter Fabian Kiehl vom FC Hilchenbach zeigte auf den Punkt – eine sehr umstrittene Entscheidung. Der Linienrichter hätte es sehen können, hob aber nicht die Fahne. So blieb es beim Strafstoß, den Pascal Schmidt sicher verwandelte, als er frech in die Mitte des Tores zielte und Torben Simon sich für die linke Seite entschieden hatte (70.). Das dann dieser Pascal Schmidt mit seinem Doppelpack auch das 3:2 erzielte (81.), war angesichts der Druckphase und weiterer Fehler in der Defensive fast unvermeidlich.
Minute den 3:2-Siegtreffer erzielt.
Es blieb beim 3:2-Heimerfolg für Türkspor. Interessant und berichtenswert auch die hohe Kartenzahl: Gleich acht Mal zückte Fabian Kiehl den gelben Karton – fünf Mal für den HSC.
Am 27. November gegen Wacker Obercastrop
Es wird nun allerhöchste Zeit für einen HSC-Sieg. Die Chance gibt es nun beim nächsten Spieltag, der erst am Sonntag, 27. November stattfindet. Dann geht es um 14.30 Uhr gegen Wacker Obercastrop im heimischen Montanhydraulik-Stadion.
Trainerstimme
Benjamin Hartlieb (HSC): Das ist für die Mannschaft und alle rund ums Tier ganz, ganz bitter. Ich kann dem Team keinen Vorwurf machen. Alle haben viel Herz auf den Platz gelegt und gezeigt, haben toll gekämpft und alles gegeben. Wir hätten einen Punkt, vielleicht sogar mehr verdient gehabt.
Türkspor Dortmund: Muhammed Acil, Okan Saritas (57. Ersan Kusakci), Youssef Yesilmen (78. Adem Cabuk), Mattheus Lucas Souza Mendez, Semih Yigit, Justin Braun (46. Hasan Ülker), Aldin Kljajic, Pascal Schmidt, Santiano Braja (90.+7 Yasin Acar), Omer Akman, Mateus Ajala Cordoniz (89. Duran Turan).
HSC: Torben Simon, Moritz Müller, Til Busemann, Patrick Fischer, Finn Jona Heinings, Philipp Gödde, Muhammed Doganalp Cakir (46. Damjan Ilic), Eduardo Hiller, Maurice Majewski (85. Kianosh Amiri), Tim Kortenbusch (72. Michael Christopher McGhan), Michele Teofilo.
Tore: 1:0 Cardoniz (5.), 1:1 Kortenbusch (6.), 1:2 Kortenbusch (35.), 2:2 Schmidt (70.), 3:2 Schmidt (81.).
Zuschauer: 160
Schiedsrichter: Fabian Kiehl (FC Hilchenbach).
Bildzeile: Das Duell des Spiels: Tim Kortenbusch (blauers Trikot, rechts) wie auch sein Gegenüber im Türkspor-Dress, Pascal Schmidt, erzielten je zwei Treffer.