Handball: Erwartet energisch war der Auftritt des hochfavorisierten THW Kiel am Dienstagabend in der ausverkauften WESTPRESS arena. Beim Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen legte der Rekordmeister in der Anfangsphase schnell auf 5:0 vor und zeigte damit nach der Samstagsniederlage gegen den TBV Lemgo Lippe eine deutliche Reaktion.
Die Gastgeber brauchten dagegen etwas, um in der Offensive ihren Respekt abzulegen. Denn bis zum ersten Tor in der achten Minute durch Jan von Boenigk boten sich durchaus gute Torchancen. Dazu gehörte auch ein Siebenmeter, den Kapitän Fabian Huesmann, der nach auskurierter Muskelblessur gegen Kiel wieder Einsatzminuten bekam, allerdings verfehlte.
Aber nicht nur Landin war gut drauf, auch ASV-Keeper Felix Hertlein war von Beginn an hellwach und verhinderte im weiteren Spielverlauf mit guten Paraden zumindest phasenweise einen höheren Rückstand. Dass die Pausenführung des Rekordmeisters mit 17:9 doch deutlicher ausfiel, lag ohnehin weniger an der Abwehr, als erneut an den vergebenen Torwürfen der Westfalen. So brachte es auch Landin gegen den ASV auf mehr als 48 Prozent Paraden.
Doch die Mannschaft von Michael Lerscht gab sich auch im zweiten Abschnitt zu keinem Zeitpunkt auf, feierte gemeinsam mit der ausverkauften Arena jede gelungene Aktion. So blieb die Stimmung bis zum Ende hervorragend, zudem ließ sich der ASV nicht noch weiter abhängen, auch wenn für die eigenen Treffer deutlich mehr gearbeitet werden musste, als es bei Kiel der Fall war.
Am Ende ernteten auch die Gastgeber verdienten Applaus für ihren guten Kampfgeist und Rekordmeister Kiel für eine solide Vorstellung. „Ich bin froh, dass wir uns so präsentiert und so gespielt haben“, meinte THW-Coach Filip Jicha nach dem Spiel. Vor allem weil es in so einer Phase nicht selbstverständlich sei, dass eben alles vorne gelingt, so der Trainer weiter. „Die Jungs hatten sich viel vorgenommen, ich musste sie eher bremsen. Mir hat heute die Begeisterung gefallen. Uns tat es gut, dass wir sofort wieder spielen konnten. Gerade mit dem 3:2:1 haben wir Hamm direkt gut unter Druck setzen und dann das Spiel kontrolliert“, so Jicha weiter. „Wir haben jetzt in kürzester Zeit gesehen, dass Mannschaften dieser Güteklasse wie Kiel und Flensburg für uns wirklich schwierig zu bespielen sind. Für uns ist es einfach schade, dass wir zu viele frei Würfe liegen lassen“, meinte ASV-Trainer Michael Lerscht. „Klar hat Landin das in seiner Karriere nicht nur einmal gezeigt“, so Lerscht weiter. Aber trotz allem müssen man besser in die „Partie rutschen und mehr Freie für uns nutzen.“ Das habe man nicht geschafft und dann sei Kiel unter dem Strich einfach zu gut, gratulierte Lerscht den Gästen zum Sieg.
Weiter geht es für den ASV am Sonntag, dann treten die Westfalen um 18:15 Uhr beim SC DHfK Leipzig an.
ASV Hamm-Westfalen – THW Kiel 24:37 (9:17)
ASV: Hertlein, Bozic – Leventoux, Huesmann (1, 0/1 7m), Patrail, Bratzke, Schulze, Pretzewofsky (3), Bornemann (3), Orlowski (4, 2/2), Dayan, Moussa, Savvas (5, 0/1), von Boenigk (5), Wieling (3), Bauer.
THW: Landin, Mrkva – Duvnjak (4), Reinkind (2), Battermann (1), Overby (1), Weinhold (5), Wiencek (6), Ekberg (0/1), Fraatz (3, 1/1), Johansson (4, 0/1), Dahmke (2), Zarabec (1), Schwormstede, Wallinius (5), Bilyk (3)
Zeistrafen: ASV 6 Min, THW 0 Minuten
Schiedsrichter: Steven Heine und Sachsa Standke
Zuschauer: 2.650 (ausverkauft).