Fußball, Bezirksliga 8: TuS Hannibal – U23 Holzwickeder SC 8:0 (2:0). 24 Punkte gab es in acht Spielen zu gewinnen. Gerade mal ein Pünktchen davon ergatterte die U23 des Holzwickeder SC. Mit 0:8 gab es beim Tabellenzweiten TuS Hannibal die nächste „Reise“ und damit die vierte Pleite in Folge. Den einzigen Zähler gab es davor beim 4: beim Schlusslicht Kirchderne. Wohin diese Reise führt? Angesichts auch desaströser 8:37 Toren wird die Bezirksliga-Tour 22/23 mit ziemlicher Sicherheit in die Kreisliga A führen. Sollte sich das Team nicht schnellstens am Riemen reißen, wird es auf diesem Weg noch viele schmerzhafte Nackenschläge geben.
Trio kommt von „oben“ – „ganz solide gespielt“
Mit Dondre Julijah Robinson, Michael Christopher McGhan und Kianosh Amiri schickte Cheftrainer Benjamin Hartlieb gleich spielstarke Verstärkungen in die gebeutelte „Zweite“. Die war ohnehin durch Ausfälle vieler Stammspieler deutlich reduziert. Eine Art „Vergnügungssteuer“ wird das Trio dafür nicht zahlen müssen. „Die drei haben ganz solide gespielt. Auch ihre Anwesenheit hat Impulse für das Team gebracht. Am Ende war aber auch das zu wenig“, so Trainer Claas Hoffmann nach Abpfiff.
Gute Vorsätze nach gerade vier Minuten schon vorbei
Im Fredenbaum-Park im Dortmunder Norden waren gerade mal vier Minuten gespielt, als alle guten Vorsätze über Bord gingen. „20 bis 45 Minuten ohne Gegentor“ war das, was sich HSC U23-Trainer Claas Hoffmann erhofft hatte. Der Sportskollege Mahmoud Najdi vom TuS Hannibal hatte was dagegen und erzielte nach vier Zeigerumdrehungen die Führung für den Gastgeber. Armin Begovic erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (37.). Es war also wie immer, die gleiche Schallplatte: Zur Halbzeit war die Messe so gut wie gesungen. „Es war in den ersten 45 Minuten eigentlich gar nicht so schlecht, sogar ganz solide. In der Pause haben wir besprochen, dass wir weiter so spielen wollen wie bisher“, so Hoffmann.
In Halbzeit zwei brach das Unheil über die U23 des HSC herein
Der TuS Hannibal aber hatte in der Pause den Torhunger entdeckt. Was dann nämlich über den HSC einbrach, waren sechs Treffer, darunter ein Eigentor von Niklas Palmer zum zwischenzeitlichen 4:0 in der 56. Minute.
Was dabei besonders auffiel: Der TuS Hannibal erzielte seine Treffer nicht etwas aus eigenem Ballbesitz und klug vorgetragenen Angriffen heraus. Nein, Pässe wurden von den Dortmundern verbunden mit den besten Wünschen weit nach vorne geschlagen – und dort fanden sie auch Abnehmer. „Das müssen wir besser verteidigen, auch wenn die Laufwege der Hannibal-Spieler gut waren und sie im Toreschießen große Effizienz gezeigt haben“, so Hoffmann. Acht Nackenschläge waren es am Ende. Ein weiterer bitterer Nachmittag für die U23 des HSC.
Trainingsarbeit wird neu gedacht
Wer Trainer Claas Hoffmann ein wenig kennt und ihn schätzen gelernt hat, der weiß, wie der Coach mit seinen Jungs mitleidet. „Das sind im Vergleich zu anderen Teams in der Bezirksliga ganz junge Spieler, zumeist 17 bis 19 Jahre alt. Die leiden zum Teil immer noch unter den Nachwirkungen der Corona-Maßnahmen und haben dadurch Lücken in ihrer Fußballer-Ausbildung“, sagt Claas Hoffmann.
„Wie ziehen das gemeinsam durch – Ich lasse die Mannschaft nicht allein“
Was wird sich nun am Training ändern? „Wir müssen das gesunde Zweikampfverhalten viel intensiver trainieren. Auch und gerade in den Trainingseinheiten und es dann in den Spielen umsetzen. Zudem ist es mir im Training nicht laut genug, wir müssen da mehr und lautstärker kommunizieren“, so Hoffmann. Und er selber, wie geht es ihm angesichts der Niederlagenserie? „Ich lasse die Truppe nicht allein. Ich bin ein Kämpfer. Wir lassen uns nicht hängen und ziehen das gemeinsam durch“, erklärt Claas Hoffmann.
Wenn gegen Eving nicht gepunktet wird, droht „Eiszeit“
Es kommen harte, eisige Wochen auf die U23 des HSC zu. Eines steht fest: Am kommenden Sonntag, 9. Oktober, um 15.45 Uhr geht es auf der Opherdicker Haarstrang-Sportanlage gegen Eving Selimiye Spor. Die Dortmunder stehen auf dem ersten Nichtabstiegsplatz mit neun Zählern Vorsprung auf den HSC. Sollte es dann wieder nicht zu einem Dreier, dem ersten der Saison, reichen, wird es in der Tat eiseskalt auf der Anhöhe des Haarstranges.
HSC U23: Chamdin, Sandu, McGhan, Amiri, Kassebeer, Tagizadeh (77. Calkam), Popa (68. Birke), El Mohammadi, Robinson, Hake, Palmer.
Tore: 1:0 Najdi (4.), 2:0 Begovic (37.), 3:0 Najdi (47.), 4:0 Palmer (56.) Eigentor, 5:0 Ljatifi (60.), 6:0 Berro (75.), 7:0 Ljatifi (77.), 8:0 Boulila (82.).
Zuschauer: 25.
Bildzeile: HSC-Trainer Claas Hoffmann (Mitte) steht auch nach der Niederlagenserie weiter zu seiner U23-Mannschaft.