Handball: Der ASV Hamm-Westfalen ist in der stärksten Handball-Liga der Welt angekommen, dass die Landung beim amtierenden Deutschen Meister sportlich nicht die sanfteste sein würde, war erwartungsgemäß. Bei der 31:23-Niederlage (11:16) verkaufte sich der Aufsteiger aber nach besten Kräften und zeigte richtig gute Phasen, die sogar die mit 5.900 Zuschauern gut gefüllte Getec-Arena stellenweise beruhigten.
So wie zum Ende der Anfangsviertelstunde, als die Gäste nach zwischenzeitlichem 2:4-Rückstand mit 6:4 in Führung gingen und so SCM-Trainer Bennet Wiegert zur Auszeit nötigten. Die Gastgeber, die sich zuvor einige Unkonzentriertheiten leisteten, glichen danach aus. Bis zum 7:7 blieben die Westfalen, für die Jan von Boenigk in der zweiten Minute das erste Saisontor erzielt hatte, aber dran. Danach traf der SC dreimal in Folge und blieb dank des starken Nikola Portner im SCM-Gehäuse (insgesamt 19 Paraden. Aber die Westfalen ließen sich nicht abschütteln, kämpften sich noch einmal auf 9:10 heran. Vor allem Torwart Felix Hertlein und Kapitän Fabian Huesmann wussten bis dahin zu überzeugen.
In der Folge fand der Meister besser ins Spiel, stellte wiederholt seine individuelle Klasse unter Beweis und zog bis zur Pause auf 11:16 davon. In den Schlussminuten der Halbzeit gab ASV-Coach Michael Lerscht auch Niko Bratzke, der aus dem Drittligakader aufgerückt war, seinen ersten Einsatzminuten im ASV-Dress. Ohnehin verteilte der die Spielanteile zu Beginn dieser Englischen Woche auf alle Akteure.
Auch in den zweiten Abschnitt startete der SCM besser, erhöhte schnell auf 19:11. Längst hatte der SC die Kontrolle wie erwartet über das Spiel übernommen. Aber die Gäste kamen auch besser ins Spiel und setzten immer wieder auch offensiv Akzente. In der Abwehr machten die Spieler um Markus Fuchs und Mait Patrail gegen die individuell starken Magdeburger ohnehin längst einen guten Job. Dahinter bildete nun der eingewechselte Vladimir Bozic einen extrem guten Rückhalt, er entschärfte noch neun Bälle und brachte es auf eine fast so gute Quote wie Portner. Ebenfalls herausragend agierte Kapitän Huesmann, der mit zehn Treffern bei 13 Versuchen erfolgreichster Torschütze insgesamt an diesem frühen Nachmittag war.
„Glückwunsch an den SCM zum verdienten Sieg. Wir haben uns phasenweise gut verkauft in dieser Partie“, meinte Michael Lerscht direkt nach dem Spiel. „Wir müssen reinfinden in diese Liga und das Niveau für uns adaptieren. Das ist phasenweise schon gut gelungen. Wir können mit dem Auftritt grundsätzlich zufrieden sein“, so der Coach des Aufsteigers weiter. Ähnlich ordnete es Bennet Wieger für die Gastgeber ein: „Ich bin mehr als zufrieden. Phasenweise war das sehr gut, dann gab es aber auch Phasen, in denen es noch nicht so lief. Wir wissen, wir haben Teile, in denen wir uns steigern müssen. Das hat uns die Partie deutlich gezeigt. Die Paraden von Nikola machen uns das Leben leichter, er hilft uns enorm.“
SC Magdeburg – ASV Hamm-Westfalen 31:23 (16:11)
SCM: Jensen, Portner (19 Paraden) – Meister (1), Chrapkowski, Musche (2), Kristjansson (2), Pettersson (1), Magnusson (8, 6/8 7m), Hornke (4), Weber (5), Mertens (3), Saugstrup (1), O`Sullivan (2), Bezjak, Smits (2), Damgaard
ASV: Hertlein (5 P.), Bozic (9 P.) – Huesmann (10, 5/5), Fuchs, Patrail, Bratzke (2), Schulze, Pretzewofsky (2), Bornemann (2), Orlowski (1), Meschke (1), Dayan (1), Savvas (1), von Boenigk (2), Wieling (1), Bauer
Zeitstrafen: SCM 4 min (Meiser, O`Sullivan), ASV 12 min (3 x Bauer, Fuchs, Bornemann, Dayan)
Schiedsrichter: Sebastian Grobe, Adrian Kinzel
Zuschauer: 5.885.
Bildzeile: In der Abwehr machte Markus Fuchs gegen die individuell starken Magdeburger einen guten Job / Foto ASV.