Tennis: Nach zwei Jahren Pause, bedingt durch Corona und Hallenbrand, konnte in diesem Jahr vom 20. bis zum 27. August endlich wieder das erfolgreiche Traditionsturnier beim TC Unna Grün-Weiß im Kurpark durchgeführt werden.
Zu Beginn des Jahres hatte sich der örtliche Hauptsponsor von der Unterstützung des Turniers zurückgezogen, das aber war für das Organisationsteam um Matthias Hartmann kein Grund die Wettkämpfe abzusagen. „Es war schon sehr schade als wir die Absage erhalten haben, wir haben bis zuletzt gehofft und noch einmal eine Eingabe gemacht. Hat leider alles nichts genutzt,“ resümiert Hartmann die damalige Situation. Schließlich wurde mit dieser Unterstützung die in Westfalen und dem Ruhrgebiet schon legendäre Players Night durchgeführt. Dem haben auch alle Spieler in diesem Jahr Ausdruck gegeben und den Ausfall des Abends zutiefst bedauert.
Nur 50 Meldungen zu verzeichnen
Auch die Anmeldezahlen für die verschiedenen Altersgruppen waren 2022 noch lange nicht auf dem Niveau der Zeiten vor Corona. Gerade einmal 50 Meldungen waren zu verzeichnen. Die Veranstaltung blieb damit zwar auf dem aktuellen Landesdurchschnitt, aber Uwe Brocks kündigte schon im Laufe des Turnieres an, dass im nächsten Jahr die Anmeldezahlen deutlich höher sein dürfen.
Ein Vorteil hatte die magere Teilnehmerzahl jedoch. Die Turnierverantwortlichen konnten in Kästchen spielen lassen, so dass jeder Teilnehmer mindestens zwei bis drei Spiele hatte. So konnten zum Beispiel bei den Herren-40 sechs Felder angelegt werden. Insgesamt wurden die Altersklassen Herren-40, Herren-50, Herren-60, Herren-70 und Damen-50 angelegt werden und es gab wahrhaftig tolles Tennis zu sehen.
Bei den Herren-40 setzten sich die an 1 und 2 gesetzten Fabian Hendriks (TV Wickede, LK 5,4) und Moritz Pinner (TC RW Schwerte, LK 7,9) durch und spielten am Samstag, 27. August, ein fantastisches Finale, in dem sich Fabian Hendriks mit 6:3 und 7:5 durchsetzte.
Ebenso spannend aber leider mit einem traurigen Ende verlief das Finale der Herren-50. Hier standen sich Dr. Christoph Newzella (TC Drensteinfurt, LK 7,2) und Peter Kauschke (TC Kirchhörde, LK 7) gegenüber. Newzella hatte den ersten Satz mit 6:2 bereits für sich entschieden, als er im zweiten Satz beim Stand von 4:5 die Partie verletzt aufgeben musste. Die Zuschauer hatten sich schon auf einen eventuellen spannenden Match-Tiebreak gefreut, aber Newzella blieb seiner Gesundheitsvorsorge treu und brach ab. So durfte sich Peter Kauschke, dem eine Weiterführung des Spiels auch lieber gewesen wäre, als glücklicher Gewinner fühlen und den Siegerpokal für Platz eins für die Herren-50 in Empfang nehmen.
Bildzeile: Robert Tiedjens vom Gastgeber TC Unna Grün-Weiß siegt in deer Klasse der Herren 60.
Robert Tiedjens Sieger bei den Herren 60
Die zahlreichen Zuschauer auf der Tribüne des TC Unna 02 GW kamen bei den Herren-60 doch noch auf ihre Kosten,was die Spannung betraf: Hier schwankte das Spiel zwischen Davor Knesevic (TC RW Hangelar, LK 8,8) und Robert Tietjens (TC Unna 02 GW, LK 8,9) hin und her. Lange Spiele über viele Einstände sorgten dafür, dass die Partie in der angepeilten Zeit von zwei Stunden noch lange nicht vorbei war. Beide hatten mit der schlechten Qualität des Platzes zu kämpfen und so kamen immer wieder Platzfehler, versprungene Bälle und Ausrutscher auf den Linien hinzu, die für eine große psychische Belastung der beiden Spieler sorgten. Am Ende des Tages und nach drei Stunden Spielzeit setzte sich der Mann mit den besseren Nerven durch und dieser Mann war endlich wieder ein Spieler des TC Unna 02 GW. Robert Tiedjens gewann glücklich und verdient dieses emotionsgeladene Match mit 4:6, 7:5 und 12:10 und durfte freudestrahlend den Siegerpokal in Empfang nehmen. Knesevic war von der Platzqualität so genervt, dass er an der Siegerehrung gar nicht mehr teilnahm und reaktionslos die Anlage verließ. Ein Verhalten, das die Turnierteilnehmer und Anwesenden mehr als erstaunte, steht Knesevic doch in dem Ruf ein überaus fairer Spieler zu sein.
Bönener Udo Kolar setzt sich bei den Herren 70 durch
Die Herren-70 wurden in einer Vierergruppe ausgespielt. Jeder durfte gegen jeden antreten. Gemeldet hatten Udo Kolar (TV RW Bönen, LK 16,9), Herbert Köhnemann (TC Unna 02 GW, LK 12,6), Eberhard Reutter (TC Menden, LK 11,1) und Norbert Janowczyk (TC Unna 02 GW, LK 19). Nach jeweils drei Spielen stand der Gruppensieger fest: Udo Kolar. Der Bönener setzte sich mit drei Siegen durch. Lediglich das Spiel gegen Köhnemann war eng. Hier siegte Kolar mit 2:6, 7:6 und 10:5. Den zweiten Platz belegte Eberhard Reutter mit zwei Siegen gegen Köhnemann und Janowczyk.
„Die Plätze sind durch die Trockenheit und die, durch die Kosten bedingte, geringere Bewässerung zum Teil in einem mehr als beklagenswerten Zustand. Platz drei und vier hätten wir von Rechts wegen eigentlich sperren müssen“, ärgerte sich Rudi Messmer von der Turnierleitung. Ein Ärger, den Uwe Brocks und Matthias Hartmann teilen. Ein bisschen Ärger gab es auch beim Finale der Damen-50. Hier sorgt ein Protest noch dafür, dass das Finale nicht gewertet werden kann und nun von Verbandsseite aus entschieden werden muss.
20. Auflage mit neuem Team
Wie es im nächsten Jahr weitergehen wird, ist noch nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass Matthias Hartmann, Rudi Messmer und Herbert Köhnemann als Turnierleitung nicht mehr zur Verfügung stehen und daher ein neues Team um Uwe Brocks aufgebaut werden muss. „Ich bin im Gespräch mit verschiedenen Gruppen im Verein und hoffe darauf, dass wir 2023 die 20. Auflage des Turniers mit einem neuen Team in Angriff nehmen können,“ freut sich Uwe Brocks auf die neue Herausforderung.
Bildzeile: Siegerehrung bei den Herren 70 – Matthias Hartmann (li.) von der Turnierleitung gratuliert Sieger Udo Kolar.