Fußball, Krombacher-Kreispokal, 2. Runde: SSV Mühlhausen-Uelzen – SG Bockum-Hövel 2:7 (1:4). Das war ein Klassenunterschied im wahrsten Sinne des Wortes. Eigentlich sollte Landesligist Bockum-Hövel der Gratmesser für die aktuelle Form sein und auch eine Generalprobe für den Meisterschaftsauftakt am kommenden Wochenende gegen die SG Massen. Die ist gründlich „in die Hose gegangen“.
Vor allem das Abwehrverhalten der Mühlhausener ließ viele, wenn nicht alle Wünsche offen. Fast alle der sieben Gegentreffer waren auf Fehler im Defensiververhalten zurück zu führen. Da stimmte die Abstimmung zu oft nicht. Braun und Wycisk fehlten da an allen Ecken und Kanten. Es taten sich in der zu oft ungeordnet wirkenden Hintermannschaft zu viele Lücken auf, die sich der klassenhöhere Landesligist (fast) gnadenlos zu Nutze machte.
Von Beginn an spielten die Gäste mit Tempo nach vorne und führten bereits nach neun Minuten 2:0. Mühlhausen kam überhaupt nicht ins Spiel, agierte praktisch ohne Stürmer. Julian Salwik, eigentlich ein Sechser, versuchte sich vorne. Er war für das 1:2 verantwortlich, nachdem er zuvor noch am Aluminium gescheitert war. Doch die rechte Durchschlagskraft vorne fehlte. Bernsdorf sowie Steinbach wurden hier schmerzlich vermisst. Bockum-Hövel, im Vorjahr hinter der IG Bönen souveräner Landesliga-Zweiter, markierte bis zur Pause noch zwei weitere Treffer zum 4:1.
Nach der Pause gab es noch drei weitere Buden für die Gäste. Nur Kevin Weiß konnte mit einem zweiten Tor – allerdings ein sehenswerter Distanzschuss – das Ergebnis schönen. Jona Deifuß ließ noch einen Elfer aus (70.). Der SSV war insgesamt chancenlos und ist raus aus dem Pokal. Bockum-Hövel kann sich im Achtelfinale jetzt mit dem SuS Oberaden messen.
Trainerstimmen
Tuncay Sönmerz (SSV): Ein verdienter Sieg für Bockum-Hövel. In der Höhe aber nicht. Man hat auch gesehen, dass wir ohne nominelle Stürmer gespielt haben. Auch die Innenverteidigung hat gefehlt. Aber andere wollen ja auch spielen. Wir haben viele Fehler gemacht, die Abstände haben nicht gestimmt. Von daher müssen wir das schnell abhaken. Für mich war wichtig, dass ich den einen oder anderen Spieler noch auf Positionen für das kommende Massen-Spiel gesehen habe. Nachdem Lars Schmidt noch kurzfristig vor dem Spiel ausgefallen ist, wollte ich auch nicht groß umstellen. Der Pokal ist zu Ende. Jetzt gilt Massen. Wir können nur Bockum-Hövel beglückwünschen, unseren Kopf hoch nehmen und es geht weiter.
Marc Woller (SG): Wir haben bis zu den ersten Wechseln gut gespielt. Ich wechsel eigentlich nicht so gerne. Aber alle Jungs brauchen Spielpraxis. Es wurde etwas zerfahrener. Das war dann nicht mehr so, wie wir vorher gespielt haben. In der 1. Halbzeit sah das schon gut aus. Was mir nicht gefallen hat, war unsere Defensivarbeit. Wir haben uns beide Gegentreffer selbst eingeschenkt, da waren wir nicht kompromissvoll genug. Daran müssen wir noch arbeiten. Insgesamt sind wir auf einem guten Weg. Die Jungs machen das gut.
SSV: Mesewinkelo-Risse, Cengiz, Deifuß, Salwik, Hoffmann, Pfaff (46. Gretzinger), Akdeniz, Demircan (83. Türkkan), Schröder (Akdogan), Weiß, Kücükyagci.
SG: Krakor, Baaka, Kaczor (54. Franica), Schütte (63. Orlowski), Deljiu, Schroth, Wohlrath (74. Benzougagh), Katzer, Müsse (Zapata), Scholtysik (63. Kastner), Westmeyer.
Tore: 0:1 (5.) Schütte, 0:2 (9.) Schütte, 1:2 (17.) Salwik, 1:3 (24.) Deljiu, 1:4 (43.) Müsse, 1:5 (47.) Schroth, 2:5 (73.) Weiß, 2:6 (87.) Deljiu, 2:7 (90.+1) Kastner.
Bildzeile: SSV-Torhüter Robin Mesewinkel-Rise kann hier einen Ball abfangen vor einem heranstürmenden Bockum-Höveler. Er musste im weiteren Spielverlauf jedoch sieben Mal hinter sich greifen.