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Miriam Thimm neue Trainerin der Bergkamener Bärinnen – Mehr Konkurrenz zu den Südclubs entwickeln
Eishockey: Miriam Thimm kennt den Eishockey Club Bergkamener Bären, hat in der Bundesliga wiederholt auf dem Eis die Schläger mit dem ECB gekreuzt, als Spielerin und auch als Trainerin der Düsseldorfer EG. Jetzt hat sie das Angebot des ECB-Vorstandes angenommen, Bergkamens ligahöchsten und auch einzigen Bundesliga-Verein zu trainieren. Vor wenigen Tagen wurde sie vorgestellt und sprüht vor Ehrgeiz.
Miriam Thimm, Gesamtschullehrerin aus Dorsten und einst auch Nationalspielerin, möchte neuen Schwung in die junge Mannschaft des langjährigen Bundesligisten bringen. „Ich kenne viele Spielerinnen, weiß um deren Qualitätät, möchte sie weiter entwickeln, die Mannschaft vorantreiben und Schritte zu mehr Professionaltät einleiten“, ihr Ansinnen. Sie weiß, dass fast alle Spielerinnen aus dem Kader bleiben wollen, dazu sollen weitere Neuzugänge kommen. Eine gute Grundlage für ihre kommenden Aufgaben, die sie im Mai beginnen wird. Vor allem soll der EC Bergkamen fortan für stärkere Konkurrenz stehen gegenüber den übermächtigen Südclubs wie Planegg, Memmingen, Mannheim, Ingolstadt oder auch Berlin.
„Vorstand hat mir das Vertrauen gegeben, hier was Längerfristiges aufzubauen“
Warum hat sich Miriam Thimm für den EC Bergkamen entschieden? Ihre Antwort kommt schnell. „Der Vorstand um Ilona Pollmer hat mir das Vertrauen gegeben, hier was Längerfristiges aufzubauen“, sagt sie. „Das war für mich sehr reizvoll. Der Vorstand hat erkannt, dass er was ändern muss. Ich war auch beeindruckt, wie viel hier im Umfeld bewegt wird, um den Verein zu unterstützen. Da dachte ich, das musst du unterstützen.“ Auch zu wissen, Spielerinnen ganz in Ruhe entwickeln zu können. Sie habe nicht den Druck, nächstes Jahr Deutscher Meister werden zu müssen. Bergkamen habe einige U16- und U18-Nationalspielerinnen. „Denen möchte ich helfem, vielleicht mal in den A-Kader zu stoßen.“
Möglicherweise werden der neuen Trainerin Spielerinnen aus Düsseldorf, wo sie zuletzt das Traineramt inne hatte, nach Bergkamen folgen. „Die sind auch bereit, weiter zu fahren, wenngleich sie einen enormen Aufwand betreiben müssen.“ Die jungen Mädels hatten auch Angebote von anderen Vereinen aus der Bundesliga, darunter auch namhafte Vereine. Miriam Thimm: „Sie waren aber überzeugt, von dem, was wir vorhaben. Sie haben das Gefühl, dass wir sie am ehesten weiter entwickeln können, verbunden mit einer ordentlichen Verknüpfung mit der 2. Mannschaft. So eine Art Ausbildungsstätte.“
Im Mai beginnt das Sommertraining – dann drei Mal auf das Eis
Wie gesagt im Mai will Miriam Thimm loslegen. Erst einmal Sommertraining, drei Mal in der Woche. Zwei Mal werden die Spielerinnen angehalten, eigenständig was zu tun. Danach geht es auf das Eis. Ebenfalls drei Mal in der Woche. Thimm: „Wenn ich in der 1. Bundesliga spiele, dann möchte ich das Beste auch rausholen.“ Sie will versuchen, viel mit Videoanalysen zu arbeiten. „Das ist, was ich aus dem NHL-Coachingprogramm als sehr wichtig mitgenommen habe.“ Und sie gesteht auch, dass sie gerne unter professionellen Dingen arbeiten würde, aber das unter den gegebenen Bedingungen wohl nicht allumfänglich möglich sei. Von den weiter entfernt wohnenden Spielerinnen hat sie das Agreement, dass sie bei ihren dort ansässigen Vereinen trainieren können. Mit den dortigen Trainern halte sie Kontakt. Auch ein Trainings-Tagebuch soll geführt werden.
Teil eines Trainer-Entwicklungsprogramms der National Hockey League (NHL) in den USA und Kanada
Die neue Bergkamener Trainerin ist auch Teil eines Trainer-Entwicklungsprogramms der National Hockey League (NHL) in den USA und Kanada. Miriam Thimm wurde von der nordamerikansichen „The Hockey News“ als eine von insgesamt 20 schwarzen Frauen gewürdigt, Eishockeygeschichte geschrieben zu haben. Die ehemalige Nationalspielerin, Trainerin und Teilnehmerin des NHL Coaches Association Female Development Programm ist auch einer der beiden ‚Ombudsmänner‘ in der DEL. Sie wird bei rassistischen sowie diskriminierenden Vorfällen und Fehlverhalten in der DEL als Vermittler zwischen den betroffenen Parteien durch Beratung und Schlichtung auftreten. Das heißt: Neben der Sachaufklärung wird Thimm bei der Erörterung und Verhängung des Strafmaßes eingebunden. Damit wird ein weiterer Punkt in der Zusammenarbeit zwischen Hockey is Diversity und der DEL umgesetzt, die seit Januar 2021 besteht.
Bildzeile: Der ECB-Vorstand um Ilona Pollmer (li.) begrüßt die neue Trainerin Miriam Thimm (Mitte).