Mit dem Banner „VfL gegen Homophobie“ unterstreicht der VfL Kamen seine Akzeptanz für gesellschaftliche Normalität




Fußball: Wer den Kunstrasenplatz  im Jahnstadion des VfL Kamen besucht, dessen Interesse gilt in erster Linie dem Fußball-Geschehen auf dem Platz. Doch wer bei einer Spielunterbrechung oder in der Halbzeit mal den Blick um den Kunstrasenplatz schweifen lässt, der stößt sicherlich auf ein Banner „VfL gegen Homophobie“. Es ist gut sichtbar angebracht an einem Coantainer, in dem der VfL Sportutensilien aufbewahrt. Mit diesem Banner unterstützt der VfL diesbezügliche Kampagnen gegen Homophobie und unterstreicht die gesellschaftliche Akzeptanz für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und queere Menschen.

Ausgangspunkt war ein Gastspiel der Kamener Fußballerinnen bei Blau Weiß Aasee. Dort war auf einer selbst entworfenen Bande im Stadion der Schriftzug „BW Aasee gegen Homophobie“ und gleichgeschlechtliche Figuren zu sehen, die sich küssen. Das beeindruckte. VfL-Damentrainer Peter Kanzog sowie seine Mannschaft und sie nahmen diese Eindrücke mit in den Verein. Sie wurden beim Vorstand vorstellig und der billigte die Entscheidung, auch ein solches Banner im Jahnstadion aufzuhängen.

Am Samstag war Frank Bauer, Vorstandsmitglied des Lesben- und Schwulenverband in Nordrhein-Westfalen (LSVD NRW) e.V., zu Besuch beim VfL Kamen, den Fußball-Abteilungsleiter Jörg Müller und Sven Wiedemann, Betreuer der 2. Mannschaft, im Jahnstadion begrüßten. Der LSVD ist ein Bürgerrechtsverband und vertritt Interessen und Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Menschenrechte, Vielfalt und Respekt.

Frank Bauer begrüßte die Aktivitäten des VfL Kamen gegen Homophobie und stellte klar, dass die Bürgerrechte fußend auf Artikel 3 des Grundgesetzes (Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen sowie wegen seiner Behinderung benachteiligt oder bevorzugt werden) nicht nur in Ballungszentren ein Thema sein sollen und zu gelten haben, sondern auch in kleineren Städten und auf dem Land. „Trans Personen sollten da wohnen bleiben, wo sie sich wohl fühlen“, sein Credo und er sieht den VfL und überhaupt den Sport da auf einem guten Weg.

Und Bauer weiter: „Wir wollen, dass LSBTI als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Normalität nicht nur toleriert, sondern auch akzeptiert und anerkannt werden. Da braucht es im Verein generell Leute, die sich für dieses Thema stark machen, darauf aufmerksam machen und damit vielleicht auch den ein oder anderen zum Nachdenken anregen. Das beginnt jedoch nicht in den jeweiligen Teams, sondern muss von den Verantwortlichen und dem Vorstand vorgelebt werden. Man kann auf dem Feld schon ein kleines Statement setzen und mit einer Regenbogen-Kapitänsbinde auflaufen.“

Bildzeile: Werben für mehr Akzeptanz gegen Homophobie – (v.re.) Jörg Müller (VfL), Frank Bauer (LSVD NRW), Sven Wiedemann, Peter Kanzog und Sam Abendroth (alle VfL).